Suntech blickt optimistisch ins neue Jahr

Freitag, 5. März 2010 um 14:05
Suntech Power Holdings

(IT-Times) - Chinas führender Solarkonzern Suntech Power Holdings Co (NYSE: STP, WKN: A0HL4L) sieht sich weiter im Aufwind. Nach einem erfreulichen Dezemberquartal, stellt das Unternehmen auch für das laufende erste Quartal 2010 weiteres Wachstum in Aussicht.

Im laufenden ersten Quartal will Suntech seine Auslieferzahlen um weitere fünf bis zehn Prozent steigern, wobei das Unternehmen mit einem Rückgang bei den Modulpreisen von 10 bis 15 Prozent rechnet. Im Bezug auf die geplante Senkung der Einspeisevergütung in Deutschland zur Jahresmitte gibt man sich bei Suntech zuversichtlich, dass die durchschnittlichen Verkaufspreise auch im zweiten Halbjahr 2010 weitgehend stabil bleiben werden.

Nachfrage aus anderen Ländern soll Nachfragerückgang in Deutschland ausgleichen


Hintergrund ist die steigende Nachfrage aus China, sowie in aufstrebenden Märkten wie Indien, Australien, Thailand und dem Mittleren Osten und Afrika. Suntech will nach Aussagen des Managements in diesen Märkten extensiv wachsen. Durch Vorzieheffekte dürfte nicht nur die Nachfrage in Deutschland, sondern auch in Italien im ersten Halbjahr 2010 weiter hoch bleiben. Marktbeobachter erwarten, dass auch Italien Änderungen bei der Einspeisevergütung im Jahr 2011 vornehmen wird, wodurch Interessenten ihre Projekte noch bis Ende 2010 zum Abschluss bringen wollen.

Daneben will Suntech auch weiter an seiner Kostenstruktur arbeiten. Bis Jahresende sollen die Nicht-Siliziumkosten auf 50 Cent pro Watt sinken. Bei den Wafer-Kosten dürfte hingegen das Einsparpotential gering sei, da die Preise bereits schon drastisch gefallen sind und die Nachfrage nach Polysilizium wieder gestiegen ist.

US-Werk soll zu sinkenden Kosten führen


Weitere Kosteneinsparungen erhofft sich Suntech durch die Eröffnung der ersten Produktionsfabrik in den USA, die in Arizona entstehen soll. Hier sollen die exakt gleichen Produkte vom Band laufen wie in China, allerdings sollen durch das Wegfallen der Frachtkosten Kosteneinsparungen von vier bis sieben Cent pro Watt einhergehen, heißt es aus dem Management.

Große Hoffnungen hegt Suntech auch im Zusammenhang mit seiner neuen Pluto-Produktlinie. Diese Zellen weisen einen höheren Wirkungsgrad von durchschnittlich 19 Prozent (mono-kristalline Zellen) bzw. 17 Prozent bei multi-kristallinen Solarzellen auf. Allein im ersten Halbjahr 2010 will Suntech Pluto-Module mit einer Leistung von 30 Megawatt zur Auslieferung bringen - im zweiten Halbjahr 2010 sollen es dann schon 150 Megawatt sein…

Kurzportrait

Suntech Power Holdings Ltd wurde im Jahre 2001 von Dr. Zhengrong Shi gegründet. Der Gründer fungiert heute als CEO und Chairman der Gesellschaft. Die im chinesischen Wuxi ansässige Suntech Power Holdings Ltd ist der weltweit größte Hersteller von Solar-Modulen. Das Geschäft mit dem Verkauf von Solarmodulen steuerte zuletzt die Mehrheit zu den Umsatzerlösen bei, während das Geschäft mit Solarzellen den übrigen Umsatz trug.

Das Unternehmen unterhält unter anderem vier große Fertigungsanlagen in China (Wuxi, Luoyang, Qinghai und Shanghai). Die Produkte des Unternehmens kommen nicht nur auf Hausdächern, sondern auch in Industrieanwendungen, Lampen und Relay-Stationen zum Einsatz. Suntech exportiert den Großteil seiner Produkte in Ländern wie Deutschland und Spanien. Verkauft werden die Solarzellen über Distributoren und Modulhersteller weltweit. Zu den Kunden des Unternehmens zählen namhafte Solarfirmen wie die SolarWorld AG, Conergy AG, Altersa, IBC Solar AG, Ibesolar Engeria S.A..

Die monokristallinen Zellen von Suntech erreichten zuletzt einen Wirkungsgrad von knapp 17 Prozent, während das Unternehmen bei multikristallinen Zellen inzwischen einen Wirkungsgrad von knapp 16 Prozent vorweisen kann. Das Unternehmen hat sich über langfristige Lieferverträge Siliziummaterial für seine Produktion in den nächsten Jahren gesichert. In Sachen Polysilizium-Versorgung arbeitet Suntech mit der südkoreanischen DC Chemical zusammenarbeiten (Kontrakt bis 2016). Weitere Lieferanten im Bereich Solar-Wafer sind Glory Silicon, Wacker Schott, sowie PV Crystalox Solar und ReneSola.

Daneben hält Suntech zahlreiche Beteiligungen an Tochterfirmen. Bereits in 2006 beteiligte sich Suntech mit 66,88 Prozent der Anteile an dem Solarspezialisten MSK Corporation. In 2007 gründete das Unternehmen mit der Shenzhen Suntech Co Ltd eine neue Tochter, an der das Unternehmen 80 Prozent der Anteile hält. Weitere Tochterfirmen sind die Shenzhen New Photovoltaic Technology Development Co und die Shenzhen Yutong Investment Co. An der in 2007 gegründeten Tochter Jiangsu Suntech hält Suntech 90 Prozent der Anteile. Anfang 2008 beteiligte sich Suntech mit 100 Mio. US-Dollar an den Polysilizium-Hersteller Nitol Solar, um sich weitere Polysilizium-Lieferungen zu sichern. Im April 2008 übernahm Suntech zudem den deutschen Automatisierungsspezialisten KSL-Kuttler. Gleichzeitig beteiligte sich Suntech mit einer Minderheitsbeteiligung an dem chinesischen Silizium-Spezialisten Shunda Holdings Co Ltd sowie an dem chinesischen Polysilizium-Spezialisten Asia Silicon.

Zahlen

Im vierten Quartal 2009 gelang es Suntech Power, den Umsatz gegenüber dem Vorjahresquartal deutlich von 414,41 Mio. US-Dollar auf 583,61 Mio. Dollar zu steigern. Nach einem operativen Ergebnis von minus 43,82 Mio. Dollar im vierten Quartal 2008 meldete das chinesische Solarunternehmen für das Weihnachtsquartal 2009 hingegen ein operatives Plus in Höhe von 87,02 Mio. Dollar. Unter dem Strich erwirtschaftete Suntech Power in den letzten drei Monaten des vergangenen Jahres einen Nettoüberschuss von 49,32 Mio. Dollar nach Nettoverlusten von 109,12 Mio. Dollar im Vergleichsquartal 2008. Das verwässerte Ergebnis je Aktie kletterte entsprechend von minus 0,69 Dollar auf plus 0,27 Dollar.

Mit den vorgelegten Zahlen konnte Suntech die Markterwartungen der Analysten übertreffen, die im Vorfeld mit Einnahmen von 468,2 Mio. Dollar sowie mit einem Plus von elf US-Cent je Aktie gerechnet hatten.

Mit Blick auf das Gesamtjahr verbuchte Suntech Power in 2009 sinkende Umsätze in Höhe von 1,69 Mrd. Dollar. Im Vorjahr hatte das chinesische Unternehmen Umsätze in Höhe von 1,92 Mrd. Dollar erlöst. Das operative Ergebnis ging dabei von 182,5 Mio. Dollar auf 173,98 Mio. Dollar zurück. Aufgrund deutlich gesunkener außerordentlicher Aufwendungen blieb Suntech im Jahr 2009 unter dem Strich ein Nettoergebnis von 91,48 Mio. Dollar, fast dreimal so viel wie der Nettogewinn des Vorjahres in Höhe von 32,46 Mio. Dollar. Entsprechend verbesserte sich das verwässerte Ergebnis je Anteilsschein von 0,20 Dollar auf 0,53 Dollar.

Markt und Wettbewerb

Die chinesische Suntech löste im Jahr 2007 die japanische Sharp als weltweit größten Solarmodulehersteller ab. Nach Angaben des Marktforschers iSuppli dürfte Suntech in 2009 auch an der deutschen Q-Cells überholt haben und damit auch zum größten Solarzellenhersteller der Welt aufgestiegen sein.

Hauptkonkurrent der chinesischen Suntech ist die japanische Sharp. Das Unternehmen wurde im Jahr 2007 von Suntech an der Spitze als weltweit größter Solarmodulehersteller abgelöst. Allerdings plant auch Sharp den Bau neuer Fabriken und will dadurch seine Produktionskapazitäten weiter erhöhen.

Meldung gespeichert unter: Suntech Power Holdings, Hintergrundberichte, Solartechnik

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