SunPower stemmt sich gegen den Abschwung

Dienstag, 21. Oktober 2008 um 13:12
SunPower

(IT-Times) Der US-Solarkonzern SunPower Corporation (Nasdaq: SPWRA, WKN: A0HHD1) konnte seine Gewinne im vergangenen dritten Quartal verdreifachen und die Gewinnerwartungen der Analysten spürbar übertreffen. Nachdem der US-Kongress der Verlängerung des steuerlichen Förderpakets für alternative Energien um weitere acht Jahre zugestimmt hat, wähnt sich die US-Solarbranche weiter auf der Sonnenseite.

SunPower-Sprecherin Julie Blunden sieht insbesondere den US-Solarmarkt in Sachen Wachstum in einer hervorragenden Ausgangsposition und Marktchancen, die es so bisher noch nie gegeben hat. Dennoch stufen Analysten wie Citi-Analyst Timothy Arcuri SunPower-Aktien von „halten“ auf „verkaufen“ zurück. Der Analyst reduziert sein Kursziel für den Wert nochmals drastisch von 50 auf 30 Dollar. Demnach erwartet Arcuri einen weiteren Kursrückgang von rund 45 Prozent bei SunPower-Aktien.

Solarbranche spürt Konjunkturflaute (noch) nicht


Die negative Einschätzung begründet der Analyst mit den sich verlangsamenden Wachstumsraten bei SunPower und den wachsenden Lagerbeständen. Arcuri rechnet daher damit, dass schon im ersten Quartal 2009 eine Enttäuschung drohen und SunPower die Markterwartungen verfehlen könnte. SunPower-Sprecherin Blunden wies die Befürchtungen zu hoher Lagerbestände zurück, schließlich liefere man die Produkte an Händler oder direkt an den Kunden unmittelbar nach der Herstellung. Man habe derzeit mehr Aufträge, als man überhaupt bewältigen könne, beschwichtigt die Sprecherin.

Zuvor kündigte SunPower CEO Tom Werner bereits an, durch die Verlängerung der steuerlichen Förderung für Solarstrom weiter neue Mitarbeiter einstellen zu wollen. In den nächsten 18 Monaten will SunPower seine Belegschaft um mehrere hundert Stellen aufstocken. Zudem erwägt SunPower den Bau einer neuen Fertigungsanlage für Solarmodule in den USA.

Preise für Solarmodule werden sinken


Allerdings geht auch SunPower-Lenker Werner als auch andere Industrieexperten davon aus, dass der massive Ausbau der Fertigungskapazitäten im nächsten Jahr zu deutlich niedrigeren Preisen für Solarmodule führen wird. Bislang rechneten Industrievertreter mit einem Preisrückgang zwischen 10 und 20 Prozent.

Dabei haben die Experten allerdings noch nicht die Ausmaße der US-Finanz- und Bankenkrise auf der Rechnung, die zuletzt die Konjunktur weiter belastete. Noch hat die negative Stimmung die Solarindustrie nicht erfasst, sollte sich aber die aktuelle Krise zu einer echten Rezession oder gar Depression auswachsen, könnten die Preise weit schneller und stärker unter Druck geraten, als es der Solarbranche lieb ist. SunPower wäre von einer derartigen Entwicklung besonders stark betroffen, erwirtschaftet das Unternehmen rund ein Drittel seines Umsatzes im privaten Bereich und rund 25 Prozent in den USA…

Kurzportrait

Der im kalifornischen San Jose ansässige Solarkonzern SunPower Corporation wurde ursprünglich im April 1985 gegründet. Das Unternehmen ist ein vertikal integrierter Solarkonzern, der sowohl bei der Entwicklung als auch bei der Herstellung und im Vertrieb von Solarzellen, Solarmodulen sowie Inverter engagiert ist.

SunPower operiert aus zwei Geschäftsbereichen heraus: Komponenten und Systeme. Die Einheit Komponenten verkauft unter anderem Solarzellen, Solarmodule und Inverter. Verkauft werden die Solar-Produkte an Händler, als auch an Installateure und Systemanbieter. Gefertigt werden die Solar-Produkte unter anderen in den eigenen Fertigungsfabriken auf den Philippinen. Daneben werden SunPower-Produkte auch von einem Dritthersteller in China produziert. Die Einheit (SP Systems) entwickelt und fertigt großflächige Solarprojekte. Insgesamt ist SunPower in verschiedenen Absatzmärkten aktiv. So vertreibt SunPower seine Produkte sowohl in Nordamerika, als auch in Asien und Europa.

Der Geschäftsbereich Systeme ist für den Vertrieb Solarsysteme verantwortlich. Der Servicebereich umfasst verschiedene Aufgaben, wie die Entwicklung komplexer Solaranlagen, sowie deren Finanzierung und Konstruktion, sowie Systemintegration. Zu den Produktangeboten der Gesellschaft gehören neben Aufdachsysteme, auch Boden- und Nachführsysteme. Wartung und Überwachung der installierten Solarangaben runden das Serviceangebot von SunPower ab.

Im Januar 2007 verstärkte sich SunPower durch die Übernahme von PowerLight Corporation. Im Januar 2008 verstärkte sich SunPower durch die Übernahme des italienischen Systemintegrators Solar Solutions.

Zahlen

Für das vergangene Septemberquartal meldete SunPower einen Umsatzsprung auf 377,5 Mio. US-Dollar, was einem Zuwachs von 61 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dabei half dem Unternehmen auch die Erweiterung seines Händlernetzes um 25 Prozent. Insgesamt konnte SunPower seinen Gewinn auf 22,4 Mio. Dollar oder 26 US-Cent je Aktie verdreifachen, nach einem Profit von 8,4 Mio. Dollar oder zehn US-Cent je Aktie im Jahr vorher.

Ausgenommen außergewöhnlicher Sonderbelastungen durch Wertberichtigungen konnte SunPower einen Nettogewinn von 60 US-Cent je Aktie einfahren und damit die Markterwartungen übertreffen. Analysten hatten im Vorfeld nur mit einem Umsatz von 350,4 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 56 US-Cent je Aktie gerechnet. Mit dem Umsatz kletterten aber zuletzt auch die operativen Kosten. Diese zogen um 65 Prozent auf 52,1 Mio. Dollar an. Die steuerlichen Aufwendungen schossen dabei von 1,4 auf 27 Mio. Dollar nach oben.

Markt und Wettbewerb

Bereits im Jahr 2017 wird nach Schätzungen der Weltbank ein Marktvolumen für Solar-Energiesysteme von 100 Mrd. Dollar überschritten. Bis 2010 erwartet die Bank Sarasin jährliche Wachstumsraten von 50 Prozent weltweit in der Photovoltaik-Branche.

Meldung gespeichert unter: SunPower, Hintergrundberichte, Solartechnik

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