SunPower sieht sich wieder oben auf - US-Solarmarkt soll für kräftiges Wachstum sorgen

Dienstag, 22. Februar 2011 um 13:53
SunPower

(IT-Times) - Die Aktien des US-Solarkonzerns SunPower (Nasdaq: SPWRA, WKN: A0HHD1) legten zuletzt kräftig zu und markierten bei knapp 20 US-Dollar ein neues Jahreshoch, bevor Gewinnmitnahmen einsetzten und den SunPower-Kurs bei 18,04 US-Dollar schließen ließen.

Das Unternehmen konnte nicht nur im jüngsten Quartal die Gewinnerwartungen der Wall Street deutlich übertreffen, gleichzeitig wartete SunPower auch gleich mit einem sehr optimistischen Umsatzausblick für das laufende Jahr auf. Die Erlöse sollen sich in diesem Jahr zwischen 2,8 und 2,95 Mrd. US-Dollar bewegen - den Nettogewinn sieht SunPower zwischen 2,00 und 2,20 Dollar je Aktie.

Marktforscher erwarten Nachfrageerholung in der PV-Industrie


Der positive Ausblick überrascht umso mehr, nachdem Marktforscher zumindest zu Jahresbeginn Überkapazitäten im Solarmarkt erwarten. Hintergrund sind gesunkene Einspeisevergütungen zum 1. Januar in wichtigen europäischen Schlüsselmärkten wie in Deutschland. Dadurch dürften die Lagerbestände bei Solarmodule im ersten Quartal 2011 ansteigen, glaubt IHS iSuppli-Analyst Stefan de Haan.

Im Jahresverlauf wird sich die Nachfrage jedoch wieder spürbar erholen, glaubt de Haan. Dadurch dürfte die PV-Industrie insgesamt in 2011 auf Wachstumskurs bleiben, glaubt der Marktforscher.

US-Solarmarkt soll sich in 2011 verdoppeln


Vor allem der boomende US-Solarmarkt dürfte bei den lokalen Herstellern für volle Auftragsbücher sorgen. Die Marktforscher aus dem Hause GTM Research gehen davon aus, dass sich der amerikanische PV-Markt in 2011 verdoppeln wird. Insgesamt dürften in diesem Jahr Investitionen in Höhe von 6,1 Mrd. US-Dollar in den US-Solarmarkt fließen, glauben die GTM-Experten.

Die PV-Installationen dürften in den USA bis 2012 um 50 Prozent auf 1,5 bis 2,0 Gigawatt in 2012 zulegen. In 2010 hatte sich der US-Solarmarkt bereits auf 820 Megawatt verdoppelt, nach 435 Megawatt in 2009. Der Anteil des US-Solarmarktes am Weltmarkt dürfte von 5,4 Prozent in 2010 auf rund zehn Prozent in 2011 steigen, schätzt GTM Research Managing Direktor Shayle Kann.

SunPower will Produktionskosten kräftig drücken


SunPower werden nicht nur aufgrund seines First Mover Vorteils in den USA große Chancen im US-Geschäft eingeräumt. Das Unternehmen hatte zuletzt sein Händlernetz auf 1.500 Distributoren erweitert - in diesem Jahr soll die Zahl sogar auf 2.000 Partner steigen.

Darüber hinaus hat SunPower sein Joint Venture Fabrik in Malaysia (Fab 3) in Betrieb genommen. SunPower will in diesem Jahr mehr als ein Drittel seiner Solarzellen in der Fab 3 produzieren und damit seine Produktionskosten weiter drücken. Damit rückt für SunPower das Ziel näher, im vierten Quartal 2011 die Produktionskosten pro Solarmodul auf 1,08 Dollar pro Watt drücken zu können…

Kurzportrait

Der im kalifornischen San Jose ansässige Solarkonzern SunPower Corporation wurde ursprünglich im April 1985 gegründet. Das Unternehmen ist ein vertikal integrierter Solarkonzern, der sowohl bei der Entwicklung als auch bei der Herstellung und im Vertrieb von Solarzellen, Solarmodulen sowie Inverter engagiert ist.

SunPower operiert aus zwei Geschäftsbereichen heraus: Komponenten und Systeme. Die Einheit Komponenten verkauft unter anderem Solarzellen, Solarmodule und Inverter. Verkauft werden die Solar-Produkte an Händler, als auch an Installateure und Systemanbieter. Gefertigt werden die Solar-Produkte unter anderen in den eigenen Fertigungsfabriken auf den Philippinen. Daneben werden SunPower-Produkte auch von einem Dritthersteller in China produziert. Die Einheit (SP Systems) entwickelt und fertigt großflächige Solarprojekte. Insgesamt ist SunPower in verschiedenen Absatzmärkten aktiv. So vertreibt SunPower seine Produkte sowohl in Nordamerika, als auch in Asien und Europa.

Der Geschäftsbereich Systeme ist für den Vertrieb Solarsysteme verantwortlich. Der Servicebereich umfasst verschiedene Aufgaben, wie die Entwicklung komplexer Solaranlagen, sowie deren Finanzierung und Konstruktion, sowie Systemintegration. Zu den Produktangeboten der Gesellschaft gehören neben Aufdachsysteme, auch Boden- und Nachführsysteme. Wartung und Überwachung der installierten Solarangaben runden das Serviceangebot von SunPower ab.

Im Januar 2007 verstärkte sich SunPower durch die Übernahme von PowerLight Corporation. Im Januar 2008 verstärkte sich SunPower durch die Übernahme des italienischen Systemintegrators Solar Solutions. Daneben hält SunPower eine 40%ige Beteiligung an der südkoreanischen Woongjin Energy. Im April 2009 schloss SunPower die Übernahme von Tilt Solar ab. Ende März 2010 schloss SunPower die Übernahme der europäischen SunRay ab. Gleichzeitig schloss SunPower im Frühjahr 2010 ein Joint Venture im Bereich Fertigung mit der taiwanischen AU Optronics.

Zahlen

Für das vergangene Dezemberquartal meldet SunPower einen Umsatzsprung um 71 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wobei das Unternehmen 937 Mio. US-Dollar umsetzen konnte. Dabei konnte SunPower einen Nettogewinn von 152,3 Mio. US-Dollar oder 1,44 Dollar je Aktie generieren, nach einem Profit von 8,5 Mio. Dollar oder neun US-Cent je Aktie im Jahr vorher.

Ausgenommen außergewöhnlicher Sonderbelastungen summierte sich der Nettogewinn im jüngsten Quartal auf 1,36 Dollar je Aktie, womit SunPower die Gewinnerwartungen der Analysten um 31 US-Cent je Aktie übertraf.

SunPower verzeichnete nach Angaben von SunPower-Finanzchef Dennis Arriola eine höhere Nachfrage, als man liefern konnte. Das Italien-Geschäft zeichnete im vergangenen Jahr für ein Drittel des Gesamtumsatzes verantwortlich. Im laufenden Jahr dürfte der Anteil des Italien-Geschäfts allerdings auf unter 25 Prozent sinken, heißt es aus dem Unternehmen.

Für das somit abgeschlossene Gesamtjahr 2010 meldet SunPower einen Umsatzanstieg auf 2,22 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 178,7 Mio. US-Dollar (GAAP). Der Nettogewinn je Aktie (Non-GAAP) summierte sich dabei auf 1,85 Dollar je Aktie.

Markt und Wettbewerb

Meldung gespeichert unter: SunPower, Hintergrundberichte, Solartechnik

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