SunPower erwartet Erholung im zweiten Halbjahr - Kooperation mit Ford

Montag, 15. August 2011 um 13:37
SunPower

(IT-Times) - Der US-Solarkonzern SunPower litt im vergangenen zweiten Quartal 2011 wie so viele andere Solaranbieter auch unter der schwachen Nachfragesituation in Europa. SunPower-Chef Tom Werner rechnet aber mit einer Stabilisierung der Situation im zweiten Halbjahr. Dann soll das Nordamerika-Geschäft dafür sorgen, dass die Zahlen wieder besser ausfallen.

SunPower setzt auf Produktionsstandort Mexiko


Tatsächlich rechnen Marktbeobachter und Manager damit, dass Nordamerika bis 2014 zum weltweit größten Solarmarkt aufsteigen wird. Hierfür will sich SunPower (Nasdaq: SPWRA, WKN: A0HHD1) bereits heute rüsten. Nachdem das Unternehmen erst jüngst zwei Fertigungsanlagen im kalifornischen Silicon Valley in Betrieb genommen hat, will SunPower Solarmodule künftig auch in Mexiko fertigen lassen.

Die im mexikanischen Mexicali ansässige Fertigungsanlage soll dem Unternehmen nicht nur dabei helfen, Personal- und Produktionskosten zu senken, auch hofft das Unternehmen auf niedrigere Logistikkosten, da die gefertigten Solarmodule nicht mehr übers Wasser, sondern direkt übers Land transportiert werden können.

Drive Green for Life - neuer Ford Focus erhält Solardach


Daneben versucht SunPower weitere Kundenschichten in anderen Bereichen zu erschließen. In Zusammenarbeit mit Ford hat SunPower das Programm "Drive for Life" aufgelegt. In diesem Zusammenhang soll der neue Ford Focus EV optional mit einem Solardach verkauft werden - das Auto soll noch im vierten Quartal 2011 auf den US-Markt kommen.

Das optional erhältliche Solardach soll abzüglich von Steuervergünstigungen rund 10.000 US-Dollar kosten - der Gesamtpreis für Fahrzeug inklusive Solardach beläuft sich damit auf rund 40.000 Dollar. Insgesamt soll das Solardach auf den Fokus an einem sonnigen Tag 2,5 Kilowatt an Strom erzeugen, genug Strom um den Focus EV 12.000 Meilen im Jahr mit Solarstrom anzutreiben. Pro Tag sind das umgerechnet nur 32 Meilen, allerdings ohne etwaige Zusatzkosten für den Fahrer.

Zum Einsatz kommen dabei SunPowers hocheffiziente Solarmodule aus der E18er Serie. Diese Zellen weisen durchschnittliche Wirkungsgrade von 22,4 Prozent auf. Dadurch benötigen die Zellen wenig Platz, so dass die 2,5 Kilowatt durch elf Solarpanels auf dem Dach generiert werden können.

Das Programm ist vorerst nur auf 19 US-Märkte beschränkt, in denen genügend Sonneneinstrahlung vorhanden ist. Sollte die Partnerschaft mit Ford ein Erfolg werden, könnten sich schnell weitere Chancen für SunPower im Fahrzeugmarkt ergeben...

Kurzportrait

Der im kalifornischen San Jose ansässige Solarkonzern SunPower Corporation wurde ursprünglich im April 1985 gegründet. Das Unternehmen ist ein vertikal integrierter Solarkonzern, der sowohl bei der Entwicklung als auch bei der Herstellung und im Vertrieb von Solarzellen, Solarmodulen sowie Inverter engagiert ist.

SunPower operiert aus zwei Geschäftsbereichen heraus: Komponenten und Systeme. Die Einheit Komponenten verkauft unter anderem Solarzellen, Solarmodule und Inverter. Verkauft werden die Solar-Produkte an Händler, als auch an Installateure und Systemanbieter. Gefertigt werden die Solar-Produkte unter anderen in den eigenen Fertigungsfabriken auf den Philippinen. Daneben werden SunPower-Produkte auch von einem Dritthersteller in China produziert. Die Einheit (SP Systems) entwickelt und fertigt großflächige Solarprojekte. Insgesamt ist SunPower in verschiedenen Absatzmärkten aktiv. So vertreibt SunPower seine Produkte sowohl in Nordamerika, als auch in Asien und Europa.

Der Geschäftsbereich Systeme ist für den Vertrieb Solarsysteme verantwortlich. Der Servicebereich umfasst verschiedene Aufgaben, wie die Entwicklung komplexer Solaranlagen, sowie deren Finanzierung und Konstruktion, sowie Systemintegration. Zu den Produktangeboten der Gesellschaft gehören neben Aufdachsysteme, auch Boden- und Nachführsysteme. Wartung und Überwachung der installierten Solarangaben runden das Serviceangebot von SunPower ab.

Im Januar 2007 verstärkte sich SunPower durch die Übernahme von PowerLight Corporation. Im Januar 2008 verstärkte sich SunPower durch die Übernahme des italienischen Systemintegrators Solar Solutions. Daneben hält SunPower eine 40%ige Beteiligung an der südkoreanischen Woongjin Energy. Im April 2009 schloss SunPower die Übernahme von Tilt Solar ab. Ende März 2010 schloss SunPower die Übernahme der europäischen SunRay ab. Gleichzeitig schloss SunPower im Frühjahr 2010 ein Joint Venture im Bereich Fertigung mit der taiwanischen AU Optronics. In 2011 stieg der Ölkonzern Total bei SunPower ein und sicherte sich für 1,38 Mrd. Dollar 60 Prozent der Anteile.

Zahlen

Für das vergangene Juliquartal meldet SunPower einen Umsatzsprung um 54 Prozent auf 592,3 Mio. US-Dollar, nach Einnahmen von 384,2 Mio. Dollar im Jahr vorher. Der Nettoverlust vervielfachte sich dabei auf 148 Mio. Dollar oder 1,51 Dollar je Aktie, nach einem Minus von 6,2 Mio. Dollar oder sieben US-Cent je Aktie im Jahr vorher.

Im jüngsten Quartal belasteten Kosten in Höhe von 29,3 Mio. Dollar im Zusammenhang mit der neuen Solarmodulstrategie sowie Abschreibungen in Höhe von 32,5 Mio. Dollar auf Lagerbestände das Ergebnis. Gleichzeitig wurden Solarzellenlieferkontrakte mit Drittanbietern beendet. Gleichzeitig entstanden Kosten in Höhe von 13,1 Mio. Dollar durch die mehrheitliche Übernahme von SunPower durch den Ölkonzern Total SA.

Ausgenommen außergewöhnlicher Einmalfaktoren summierte sich der Verlust auf 19 US-Cent je Aktie, während Analysten im Vorfeld nur mit einem angepassten Verlust von 12 US-Cent je Aktie gerechnet hatten.

Meldung gespeichert unter: SunPower, Hintergrundberichte, Solartechnik

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