SunEdison-Desaster belastet Solarbranche: JinkoSolar, First Solar und Canadian Solar deutlich unter Druck

NEW YORK (IT-Times) - Solar-Aktien von Canadian Solar, JinkoSolar und First Solar standen zuletzt an der Wall Street deutlich unter Druck. Hintergrund sind die jüngsten Zahlen von SunEdison und dessen Yieldco-Firmen TerraForm Power und TerraForm Global.

Die Verluste bei SunEdison fielen mit 91 US-Cent je Aktie deutlich höher aus, als von der Wall Street erwartet (70 Cent je Aktie). Zwar lagen die Umsätze von SunEdison über den Erwartungen, die höheren Verluste zwangen das Unternehmen jedoch zu einem Strategiewechsel.

Wall Street stellt YieldCo-Konzept in Frage

Laut SunEdison CEO Ahmad Chatila will das Unternehmen seine Strategie ändern und nicht mehr alle Assets sprich Photovoltaik-Projekte in die beiden YieldCos TerraForm Power und TerraForm Global bündeln. Stattdessen will SunEdison künftig mehr PV-Projekte an Drittanbieter verkaufen.

Dies bedeutet einen Rückschlag für YieldCos. In einem YieldCo wollten Solarkonzerne wie SunEdison ihre PV-Projekte bündeln. Die Muttergesellschaft wollte PV-Projekte für viel Geld an eigene YieldCos verkaufen. Durch den Betrieb der PV-Projekte sollte ein stetiger Cashflow generiert und Dividenden gezahlt werden, wodurch neue PV-Projekte finanziert werden sollten.

Diese Rechnung scheint nicht mehr aufzugeben, da die beiden SunEdison YieldCos eine Dividende in Höhe von über 10 Prozent ausschütten, wodurch das Geld für den Ankauf neuer PV-Projekte von SunEdison praktisch fehlt.

Für die hochverschuldete SunEdison, die mit 7,9 Mrd. Dollar an Schulden in der Kreide steht, ist dies ein Desaster, zumal das Unternehmen weiterhin rote Zahlen schreibt. Durch den Strategiewechsel will SunEdison Mitte 2016 einen positiven Cashflow erwirtschaften.

Immer mehr Solarfirmen canceln YieldCo-Pläne

An der Wall Street fürchtet man nunmehr, dass das Beispiel SunEdison Schule macht und auch andere Solarfirmen dem Beispiel von SunEdison folgen werden.