Start-ups scheitern am häufigsten am Geld

Montag, 5. Mai 2008 um 11:23
BITKOM

Das Ergebnis der Studie ist Scheer zufolge auch deshalb ernüchternd, weil viele Start-ups kein sonderlich hohes Anfangskapital brauchen: Zwei Drittel der Gründer kommen in der Startphase mit bis zu 40.000 Euro aus. „Man sollte meinen, dass es bei einer solchen Summe nicht schwierig ist, Kapitalgeber für gute Ideen zu finden“, erklärt Scheer. „In der Realität sieht es leider oft anders aus.“ Einer Mehrheit der Gründer gelingt es nicht, an Kredite, Wagniskapital oder öffentliche Zuschüsse und Darlehen zu gelangen. Scheer: „Zwei Faktoren sind dafür ausschlaggebend: die Skepsis der Geldgeber und Kommunikationsprobleme.“ Zwei von drei abgewiesenen Gründern gaben zu Protokoll, ihre Idee habe die Investoren nicht überzeugt oder sei nicht verstanden worden. „In unserer jungen Branche, die von neuartigen und oft außergewöhnlichen Geschäftsideen lebt, fehlt es häufig an Offenheit der Kapitalgeber“, so Prof. Scheer. Eine weitere Hürde sind unzureichende Sicherheiten – sie sind in jedem dritten Fall einer der Gründe, weshalb die Finanzierung scheitert. Fast ebenso häufig ist das gewünschte Finanzierungsvolumen für Investoren zu klein. „Eine große Summe ist zuweilen leichter zu bekommen als eine kleine“, bedauert Scheer.

87 Prozent der tatsächlich gegründeten Unternehmen starten daher mit Eigenmitteln der Gründer. „Ohne einen großen Anteil an Eigenmitteln sind die meisten Gründungen derzeit nicht möglich“, erläutert Prof. Scheer. Lediglich ein Drittel der Start-ups (31 Prozent) kann auf öffentliches Geld zurückgreifen, etwa von Gründerfonds und Förderbanken. An dritter Stelle der Geldgeber stehen Verwandte und Freunde (22 Prozent), gefolgt von Banken (17 Prozent) und Privatinvestoren (13 Prozent). Risikokapitalgeber (6 Prozent) und weitere Finanzierungspartner spielen eine geringere Rolle.

Der BITKOM fordert daher, die Rahmenbedingungen für privates Beteiligungskapital zu verbessern. „Ein entsprechender Gesetzentwurf wurde leider auf Eis gelegt“, erklärt Prof. Scheer. „Wir brauchen das Gesetz aber dringend.“ Vor allem steuerliche Anreize sind Scheer zufolge nötig, um Investitionen in Start-ups attraktiver zu machen. So können Verluste bisher nur sehr begrenzt bei der Steuer geltend gemacht werden. „Investoren benötigen auch bessere Bedingungen, um Gewinne zu realisieren und zu reinvestieren“, sagte der BITKOM-Präsident.

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