Sohu droht Nasdaq-Delisting

Laut Sohu wäre das ein bedauerlicher Schritt, da der derzeitige Sohu-Kurs nicht das Potenzial des Unternehmens wiederspiegelt. Sohu ist ein Markenzeichen mit einem hohen Identifikationsgrad, seine größten Unterstützer sind die stetig wachsenden Nutzer, die aber nicht in der Lage oder nicht daran interessiert seien, das Unternehmen per Aktienkauf zu unterstützen. Anleger in den USA wiederum seien nicht in chinesische Werte interessiert, wirft Sohu den Amerikanern vor, gezielt gegen chinesische Produkte vorzugehen.

Gegen diese eigenartige Sichtweise spricht jedoch, dass andere chinesische Portalbetreiber wie Sina.com ihr Glück an der Nasdaq gesucht und auch gefunden haben – auch wenn sie derzeit unter der allgemeinen Börsenschwäche zu leiden haben. Analysten werfen Sohu vor, für die Misere selbst verantwortlich zu sein, da das Unternehmen keine gute Werbestrategie fahre und damit wenig interessant für Anzeigenkunden sei. Äußerungen, wie sie nun seitens Sohu getätigt wurden zeigen eher, dass das Unternehmen betriebsblind und ohne jede Selbstkritik das Marktgeschehen beobachtet – nicht gerade vertrauenserweckend. Und Vertrauen ist das, was Anleger in schwierigen Börsenzeiten zu einem Wert, einem Unternehmen hinzieht: Schlechte Zeiten für Sohu.

Bei einem Kurs von 90,625 US-Cents schloss die Sohu-Aktie am Freitag an der Nasdaq mit 3,33 Prozent im Minus. (erw/huy)

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