Sky Deutschland legt den Grundstein für den Turnaround

Dienstag, 21. August 2012 um 14:03
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(IT-Times) - Deutschlands führender Pay-TV-Sender Sky Deutschland kämpft sich aus den roten Zahlen. Nachdem das Unternehmen praktisch über Jahre hinweg Verluste geschrieben hat, konnte Sky erstmals seit 2008 im operativen Geschäft einen kleinen Gewinn ausweisen.

Der Grund: Das Unternehmen hat die Kosten unter Kontrolle, gleichzeitig profitierte Sky von einer Sonderkonjunktur durch die Fußball-Europameisterschaft. Unter dem Strich kamen im zweiten Quartal 2012 rund 47.100 neue Abonnenten hinzu, damit betreute Sky Deutschland (WKN: SKYD00) zur Jahresmitte insgesamt 3,1 Millionen Kunden. Mit den steigenden Kundenzahlen zog zuletzt auch der Umsatz um 18 Prozent auf 326,7 Mio. Euro an.

Sky baut Programmangebot weiter aus - 60 HD-Sender bis Jahresende


Für 2013 verspricht Sky ein positives EBITDA, welches dann "stark weiterwachsen" soll. Bei Sky geht man davon aus, dass neue Programmangebote wie Sky Plus, Sky HD und Sky Go auch in Zukunft kräftig wachsen werden.

Vor allem mit Sky Go scheinen die Münchner den Zahn der Zeit getroffen zu haben. Mit Sky Go können Abonnenten ihre Lieblingssendung auch unterwegs auf dem iPad oder iPhone genießen. Ein strategisch wichtiges Produkt, nachdem das mobile TV immer mehr Anhänger findet.

Gleichzeitig hat Sky sein Programmangebot mit neuen Sendern wie Sky Atlantic HD und Sky TNT Serie HD weiter ausgebaut. Insgesamt soll die Zahl der verfügbaren HD-Sender bis Jahresende 2012 auf 60 steigen, so Sky-Manager Peter Schulz im Interview mit Digitalfernsehen.de.

Turnaround rückt in greifbare Nähe


Doch über den Berg ist Sky damit noch nicht. Der Pay-TV-Sender hat viel Geld für den Erwerb der Fußballbundesliga-Übertragungsrechte investiert. Um dieses Geld wieder hereinholen zu können, benötigen die Münchner noch mehr Abonnenten, um auch nach Steuern schwarze Zahlen zu schreiben.

Daher muss Sky einen wichtigen Spagat schaffen. Zum einen dürfen die Preise nicht weiter steigen, um die Kunden nicht zu vergraulen. Zum anderen muss das Unternehmen weiterhin ein breites Angebot an Sportsendungen, TV-Shows und aktuelle Kinofilme bieten, um gegen die staatliche Konkurrenz und Privat-Sender bestehen zu können.

Darüber hinaus droht Sky starke Konkurrenz aus dem Internet. Streaming-Anbieter wie YouTube, Netflix und Amazon (Lovefilm) expandieren in Europa. Immer mehr Fernseher mit Internet-Anschluss kommen auf den Markt und machen es für den Zuschauer einfach auf Programm-Inhalte im Web zu zugreifen.

Nur wenn sich Sky auch hier gegen die etablierte Konkurrenz durchsetzen kann, haben die Münchner langfristig eine Chance auf weiter steigende Abonnentenzahlen und damit nachhaltig schwarze Zahlen.

Kurzportrait

Die in Unterföhring bei München ansässige Sky Deutschland ist Deutschlands führender Pay-TV-Sender. Anfang Juli 2009 folgte die Umbenennung in Sky, nachdem das Unternehmen zuvor unter dem Namen Premiere firmierte. Das Unternehmen ging ursprünglich im Jahr 1990 aus dem ersten deutschen Bezahlsender Teleclub hervor und baute seither sein TV-Angebot sukzessive aus.

Heute präsentiert sich Sky als ein führender europäischer TV-Konzern, der seine Programme nicht nur Deutschland, sondern auch in Österreich und teilweise auch in der Schweiz ausstrahlt. Zum Unternehmen gehören die 100%igen Tochterfirmen Sky Fernsehen GmbH & Co KG, die wiederum 100% der Anteile an der Sky Media Solutions hält, sowie die Sky Star GmbH. Gleichzeitig ist das Unternehmen an der Servicegesellschaft Sky Service Center Schwerin GmbH, der Premus Logistik und Service GmbH als auch an der Sky Hotel Entertainment GmbH beteiligt.

Sky ist mit dem Programmen Sky Cinema, Sky Cinema+1, Sky Cinema+24, Sky Action, Sky Comedy, Sky Emotion, Sky Nostalgie, Sky Cinema Hits und Sky Sport am Markt vertreten. Einzelne Programmpakete sind im Abo ab 16,90 Euro (Sky Welt) im Monat erhältlich. Weitere Programmpakete können optional hinzugebucht werden. Zuletzt betreute Sky mehr als 3,0 Millionen Abonnenten im Rahmen seines kostenpflichtigen TV-Programms. Ende 2006 übernahm Sky die Kunden des Erotik-Senders "Blue Movie" von Kabel Deutschland (KDG). Anfang 2008 wurde der Jugendsender Giga Digital Television GmbH (Giga TV) aufgekauft, der allerdings wieder eingestellt wurde. Der US-Medienkonzern News Corp hat seine Beteiligung an Sky zuletzt auf knapp 40 Prozent an Premiere aufgestockt und hält zudem eine Option, seine Beteiligung weiter zu erhöhen.

Ergänzt wird das Pay-TV-Geschäft durch das Film- und Sportportal (sky.de, sky.at), welches mehr als 2,3 Mio. Besucher und über 21 Mio. Seitenaufrufe monatlich verzeichnet. Hier ist das Unternehmen auch mit seinem Internet TV-Programm aktiv. Daneben überträgt Sky auch die Bundesliga live im Internet.

Zahlen

Im zweiten Quartal 2012 wies die Sky Deutschland AG einen Umsatz von 326,66 Mio. Euro gegenüber 276,27 Mio. Euro im Vorjahr aus. Ein Plus konnte man auch beim betrieblichen Ergebnis verzeichnen: Nach minus 37,35 Mio. Euro in 2011 war es nun mit plus 5,92 Mio. Euro wieder im grünen Bereich. Das Periodenergebnis verbesserte sich von minus 53,56 Mio. auf minus 13,77 Mio. Euro.

Meldung gespeichert unter: Sky Deutschland, Hintergrundberichte, Internet, Medien

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