SAP glänzt mit HANA - schnellst wachsendes Softwareprodukt bald ein Milliardengeschäft?

HANA gewinnt rasant Kunden

Donnerstag, 17. Januar 2013 um 14:02
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(IT-Times) - 2012 war für Deutschlands größtes Softwarehaus SAP AG ein gutes Jahr. Nicht nur, dass SAP im Vorjahr erstmals die Umsatzmarke von 16 Mrd. Euro knacken konnte, auch im operativen Geschäft hat sich bei SAP viel verändert.

Der Marktführer bei Geschäftsanwendungen hat in 2012 viel Geld in Zukunftstechnologien (Cloud, SaaS, Datenanalyse) investiert und verschiedene Übernahmen getätigt, die sich in den nächsten Jahren positiv bemerkbar machen sollen. Die Zielvorgabe ist klar: SAP will sich wieder als Innovator glänzen und den großen Konkurrenten Oracle weniger verbal, dafür aber mit guten Produkten das Wasser abgraben.

HANA zählt bereits 1.000 Kunden - schnellst wachsendes Softwareprodukt aller Zeiten


Ein großer Wurf ist SAP (WKN: 716460) dabei mit seiner In-Memory-Datenbank HANA gelungen, welche die Zukunft des deutschen Softwareunternehmens stark prägen könnte. Mit einem Jahresumsatz von 390 Mio. Euro hat die In-Memory-Datenbank HANA bereits alle Erwartungen übertroffen.

Laut SAP Co-CEO Bill McDermott ist HANA bereits ein Geschäft mit einer halben Milliarde US-Dollar Umsatz. SAP brachte HANA vor etwa 18 Monaten auf den Markt. Seither wächst das Geschäft rasant. Inzwischen zähle man schon 1.000 Kunden für HANA, so McDermott im Interview mit AllThingsD. Damit sei HANA das am schnellsten wachsende Softwareprodukt in der Geschichte, glaubt der SAP-Manager.

Im Oktober gab SAP bekannt, dass HANA bereits 500 Firmenkunden zähle. Damit hat sich die Kundenzahl binnen drei Monaten verdoppelt. Dabei könnte der wirkliche Durchbruch von HANA erst noch bevorstehen.

SAP portiert gesamte SAP-Produktsuite auf HANA


Der Grund: SAP hat es nunmehr geschafft, seine gesamte Softwaresuite auf HANA lauffähig zu machen. Damit steht nunmehr die gesamte SAP-Produktlinie inklusive der Business Suite auf HANA zur Verfügung.

Damit hat SAP einen großen Schritt nach vorn gemacht, kann das Unternehmen nunmehr darauf hoffen, dass bestehende Kunden die Datenbank wechseln und sich für HANA entscheiden. Der Grund: Viele SAP Business Suite Kunden nutzen oft noch Datenbanken aus dem Hause Oracle, IBM oder auch Microsoft.

Dies könnte sich in Zukunft ändern, denn HANA kann riesige Datenvolumina in Sekunden verarbeiten, die mit herkömmlichen Lösungen Stunden oder Tage dauern. HANA ist in der Lage, Daten rund 100 Mal schneller zu analysieren, als dies mit gewöhnlichen Datenbanken möglich ist. Die Anwendungsbereiche für derartige In-Memory-Datenbanken sind vielfältig. Die Datenbank macht Anwendungen nicht nur schnellern, sondern auch einfacher.

So können Hersteller beispielsweise das Einkaufsverhalten ihrer Kunden überall auf der weltweit in Echtzeit analysieren. Der Kunde weiß durch HANA wer wo, was genau kauft. Auf Basis dessen kann das Unternehmen seine Marketingkampagne oder Promotion-Maßnahme ausrichten. Es ist daher durchaus möglich, dass aus HANA bald ein Milliardengeschäft für das deutsche Softwarehaus wird.

Kurzportrait

Das im Jahre 1972 ins Leben gerufene und in Walldorf ansässige Softwarehaus SAP AG stieg insbesondere in den 80er und 90er Jahren zum weltweit führenden Anbieter im Bereich ERP-Software (Enterprise Resource Planning) auf.

Diese Unternehmenssoftware erlaubt es Firmenkunden wichtige Daten im Bezug auf Geschäftsprozesse, wie der Produktion, Buchhaltung, Personalverwaltung und Vertrieb innerhalb eines Unternehmens im Auge zu behalten und Geschäftsabläufe zu optimieren. Heute setzen bereits mehr als 30.000 Unternehmen in mehr als 120 Ländern weltweit auf Software aus dem Hause SAP.

Mit dem Einzug des Internet ergänzte auch SAP sein Produktangebot entsprechend und bietet neben seinem Internet-Portal mySAP.com mit der komplexen Softwarereihe mySAP Business Suite sowohl Lösungen rund um elektronische Beschaffungssysteme (Supply Chain Management) als auch Kundenmanagement (Customer Relationship Management) an.

Mit NetWeaver will sich SAP weitere Geschäftsmöglichkeiten im Integrationsmarkt und im Markt für Application-Server erschließen. Mit dem Projekt "Business By Design" will sich SAP stärker im Mittelstand und im Markt für Cloud-basierte Angebote engagieren. Mit der In-Memory-Datenbank HANA will SAP das Analysieren von großen Datenvolumina in sekundenschnelle ermöglichen..

Um die einzelnen Märkte, wie IT-Services und elektronische Beschaffungssysteme effektiv bearbeiten zu können, gründete SAP bereits 1997 die Tochterfirma SAP SI. Später wurde SAP SI wieder in den Konzern rückintegriert. In den letzten Jahren verstärkte sich SAP durch eine Reihe von Übernahmen. Im Frühjahr 2006 übernahm SAP den Softwareanbieter Virsa Systems sowie den Softwarespezialisten Frictionless Commerce. Mitte 2006 wurde der Softwarespezialist Praxis Software übernommen. Im Frühjahr 2007 kaufte SAP den norwegischen Softwarehersteller MaXware sowie die finnische Wicom Communications. Im Bereich Business Intelligence verstärkte sich SAP durch die Übernahme von OutlookSoft und Pilot Software. Nach der Übernahme seines Partners SAP Arabia schluckte SAP im Herbst 2007 den französischen Analysesoftwarehersteller Business Objects. Im Frühjahr 2010 kaufte SAP den US-Softwarespezialisten Sybase. Zuvor hatte SAP bereits den langjährigen Kooperationspartner TechniData geschluckt. Im Herbst 2010 gründete SAP anschließend die Mobile Business Unit. Anfang 2011 wurden Vermögenswerte von SECUDE übernommen. Ende 2011 übernahm SAP den Cloud-Spezialisten SucessFactors, gleichzeitig wurde die Steeb Anwendungssysteme GmbH abgestoßen. Im Herbst 2012 kaufte SAP den US-Softwarekonzern Ariba.

Meldung gespeichert unter: SAP, Hintergrundberichte, Software

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