Salesforce.com löst SAP als weltweite Nummer zwei im CRM-Bereich ab

Montag, 27. Februar 2012 um 14:12
Salesforce.com

(IT-Times) - Salesforce-Aktien legten zuletzt an der New Yorker Börse um rund neun Prozent zu und bewegen sich damit wieder Richtung Allzeithoch bei über 160 US-Dollar. Das Unternehmen konnte im jüngsten Quartal nicht nur Umsätze und Gewinne deutlich steigern, auch gelang es dem Unternehmen einen Rekord-Cashflow zu erwirtschaften (mehr als 200 Mio. Dollar).

Ursächlich für den Optimismus der Investoren waren im jüngsten Quartal insbesondere die Billings-Kennzahlen. Die Kennzahl misst die Einnahmen, die Salesforce.com seinen Kunden tatsächlich in Rechnung stellt. Hier verzeichnete Salesforce.com ein Plus von 57 Prozent gegenüber dem Vorjahr, Analysten hatten im Vorfeld nur mit einem Zuwachs von 35 Prozent gerechnet.

Salesforce.com schließt Deals mit Großkonzernen


Auch sonst spricht das Momentum derzeit eindeutig für Salesforce.com (NYSE: CRM, WKN: A0B87V). Immer mehr Großkonzerne setzen auf Social Enterprise und steigen auf Cloud-Lösungen um. So konnte Salesforce.com im jüngsten Quartal einen Mega-Deal mit Hewlett-Packard abschließen, wonach der weltgrößte PC-Hersteller künftig Sales Cloud, Service Cloud, Chatter und Force.com nutzen wird.

Auch der Grafikchiphersteller nVidia hat sich nach Angaben von Salesforce.com von seiner .NET Client Software verabschiedet und setzt künftig auf die Cloud-Lösung Force.com im Zusammenhang mit der Back-Office-Software von SAP.

Interessant auch die Kundengewinne im Gaming-Sektor. Mit Activision Blizzard, Electronic Arts (EA) und Zynga zählen nunmehr die drei größten US-Spielentwickler zu den Salesforce-Kunden. So hat sich zuletzt Activision für Radian6, Chatter, Sales Cloud und Service Cloud entschieden, um ein Mitarbeiter-Social-Netz aufzubauen. Zynga hat dagegen Oracle RightNow den Rücken gekehrt und setzt künftig stattdessen ebenfalls auf Salesforce.com.

Salesforce.com ersetzt SAP als weltweite Nummer zwei im CRM-Bereich


Mit seiner Servicelösung Sales Cloud konnte Salesforce.com eigenen Angaben zufolge im vergangenen Jahr Oracle und SAP Marktanteile abnehmen. Nach jüngsten Zahlen von IDC zufolge konnte Salesforce.com erstmals im vergangenen Jahr SAP als die Nummer zwei im Kunden-Management-Softwarebereich (Customer Relationship Management) ablösen - damit ist Salesforce.com nunmehr der weltweit zweitgrößte CRM-Softwareanbieter, nachdem das Unternehmen bereits im Cloud-Bereich die Nummer eins ist.

Die jüngsten Salesforce-Zahlen belegen nach Angaben von JMP Securities Analyst Pat Walravens die zunehmende Akzeptanz von Software-as-a-Service (SaaS) Angeboten bei großen und mittelständischen Firmen. War dies für in den vergangenen Jahren für viele Großkonzerne noch kaum vorstellbar, Softwarelösungen hauptsächlich über das Internet anzumieten, ist dies inzwischen fast zum Standard geworden.

Kurzportrait

Salesforce.com, gegründet im Februar 1999 und ansässig in San Francisco, sieht sich selbst als führender Anbieter von Kunden-Management-Lösungen (Customer Relationship Management). Das Unternehmen bietet so gehostete CRM-Lösungen an, welche als vergleichsweise kostengünstiger gelten, als traditionelle Kunden-Management-Lösungen. Der Service der Gesellschaft kann sowohl von einem herkömmlichen PC, als auch von Handys oder Handheld-Computern aufgerufen werden

Die von Salesforce.com angebotene Software soll es Firmenkunden ermöglichen, Kundendaten effektiv zu sammeln und für Marketingzwecke bzw. zur Vertriebsoptimierung zu nutzen. Salesforce.com erzielt seine Umsätze im Wesentlichen aus zwei Einnahmequellen: Abo-Dienste und weiterreichenden Support. Nutzer der Web-basierten Software zahlen an die Gesellschaft Abo-Gebühren, um Zugang zu den On-Demand-Services von Salesforce.com in Anspruch zu nehmen.

Insgesamt bietet Salesforce.com drei verschiedene Produktpakete an, welche auf verschiedene Anforderungen der Unternehmen zugeschnitten sind. So ist die Enterprise-Edition vornehmlich auf große Gesellschaften zugeschnitten und verfügt damit über weit reichende Features, während die Professional-Edition vor allem auf mittlere und kleine Firmenkunden zugeschnitten ist. Die Team-Edition zielt hingegen vornehmlich auf kleine Unternehmen ab. Zu den Kunden von Salesforce.com zählen neben Cisco und Dell auch der Medienkonzern Time Warner, DuPont sowie Nokia, Merrill Lynch und Wachovia. Insgesamt betreut das Unternehmen derzeit mehr als 90.000 Firmenkunden.

Im Dezember 2000 gründete das Unternehmen gemeinsam mit dem japanischen Unternehmen SunBridge das Joint Venture Kabushiki Kaisha Salesforce.com, wobei Salesforce.com Ende 2010 die Einheit für 170 Mio. Dollar vollständig übernahm. Mitte 2007 ging das Unternehmen eine umfangreiche Kooperation mit dem US-Suchmaschinenspezialisten Google ein. Gemeinsam mit dem Virtualisierungsspezialisten VMware betreibt Salesforce.com die Plattform VMforce. Im Frühjahr 2010 verstärkte sich Salesforce.com durch die Übernahme des Cloud-Spezialisten Jigsaw. Im Herbst 2010 wurde zudem der Messaging-Spezialist Activa Live übernommen. Auch in 2011 setzte Salesforce.com seinen aggressiven Expansionskurs weiter fort. Nach der Übernahme von Heroku und Dimdim, kaufte Saleforce.com Ende März den Social-Media-Spezialisten Radian6. Mit Rypple und Assistly kaufte Salesforce.com weitere Firmen auf. Anfang 2012 rief Salesforce.com mit Desk.com neuen Support-Dienst ins Leben.

Firmengründer und CEO Marc Benioff hielt in der Vergangenheit etwa 30 Prozent der Anteile an Salesforce.com.

Zahlen

Für das vergangene vierte Fiskalquartal 2012 meldet Salesforce.com einen Umsatzsprung um 38 Prozent auf 632 Mio. US-Dollar. Dabei entstand zunächst ein Verlust von 4,1 Mio. Dollar oder drei US-Cent je Aktie, nach einem Profit von 10,9 Mio. Dollar oder acht US-Cent je Aktie im Jahr vorher.

Insbesondere deutlich höhere Kosten für Aktienoptionen haben das Ergebnis im jüngsten Quartal belastet. Gegenüber dem Vorjahr kamen rund 2.500 neue Mitarbeiter hinzu. Ausgenommen dieser Sonderbelastungen konnte Salesforce.com einen Nettogewinn von 43 US-Cent je Aktie realisieren und damit die Markterwartungen der Analysten um drei Cent übertreffen, die im Vorfeld mit Einnahmen von 624 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 40 US-Cent je Aktie gerechnet hatten.

Meldung gespeichert unter: Salesforce, Hintergrundberichte, Software, Internet

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