Salesforce.com - der Krisengewinner

Montag, 24. November 2008 um 12:28
Salesforce.com

(IT-Times) Der US-Softwarespezialist Salesforce.com (NYSE: CRM, WKN: A0B87V) scheint zu den Gewinnern der jetzigen Krise zu gehören. Nachdem viele Unternehmen aufgrund der aktuellen Wirtschaftssituation Sparmaßnahmen ergreifen, profitiert das Unternehmen von seinem attraktiven Geschäftsmodell.

Salesforce.com wirbt mit niedrigen Anlaufkosten, geringen Risiken und schnellen Ergebnissen für seine Softwarelösungen, die auf dem Software-as-a-Service (SaaS) Konzept basieren. Davon ließen sich im jüngsten Quartal 4.100 neue Kunden überzeugen. Allein in den vergangenen sechs Monaten konnte Salesforce.com damit 8.200 neue Firmenkunden hinzugewinnen, womit sich die Kundenbasis Ende Oktober auf 51.800 Firmen summierte - ein Zuwachs von 36 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Cloud Computing wird zum Mainstream


Mit seiner Force-Plattform für die Entwicklung von Geschäftsanwendungen will Salesforce.com noch einen Schritt weitergehen und die Antwort auf die künftigen Herausforderungen liefern.

Durch Cloud Computing sollen sich Firmen künftig hohe Investitionen in Hardware und Infrastruktur schenken können, einem Trend den Marktforscher aus dem Hause Gartner in den nächsten Jahren eine große Zukunft bescheinigen. Cloud-Lösungen gelten als weniger komplex als traditionelle Softwarelösungen, werden die Anwendungen nicht auf lokalen Rechnern betrieben, sondern in einer „Wolke“ basierend auf der Infrastruktur, die der Anbieter bereit stellt. Hardware- und Wartungskosten lassen sich damit drücken, besonders wenn das Unternehmen eine Lösung nur für ein bestimmtes, zeitlich begrenztes Projekt benötigt.

Force.com mit Facebook und Amazon.com verknüpft


Um Cloud Computing weiter zu forcieren hat Salesforce.com auf seiner Dreamforce-Konferenz Anfang November seine Anwendungsplattform mit Facebook und Amazon.com verknüpft. Die Ankündigung gilt als Meilenstein in der Industrie, da es nunmehr Force-Entwicklern ermöglicht, Facebook- und Amazon-Nutzer direkt anzusprechen. Facebook hat immerhin 120 Mio. aktive Nutzer im Monat, eine mehr als kritische Größe.

Auch Amazon.com ist als das weltweit führende Online-Kaufhaus mit seiner breiten Kundenbasis durchaus interessant und gehört mit seiner Hosting-Plattform inzwischen ebenfalls zu einem bedeutenden Player im Bereich Cloud Computing. Salesforce.com hofft, dass sich Force.com und die Amazon-Plattform gut ergänzen werden.

Die Bedeutung des Bereichs zeigt die Ankündigung des Softwaregiganten Microsoft, der mit Windows Azure eine eigene Cloud Computing Plattform ins Rennen schicken will. Salesforce.com hat diesen Trend bereits frühzeitig erkannt und sich so einen zeitlichen Wettbewerbsvorteil gegenüber Microsoft & Co gesichert. Nunmehr liegt es an dem CRM-Spezialisten, den First-Mover-Vorteil auch zu nutzen…

Kurzportrait

Salesforce.com, gegründet im Februar 1999 und ansässig in San Francisco, sieht sich selbst als führender Anbieter von Kunden-Management-Lösungen (Customer Relationship Management). Das Unternehmen bietet so Gehostete CRM-Lösungen an, welche als vergleichsweise kostengünstiger gelten, als traditionelle Kunden-Management-Lösungen. Der Service der Gesellschaft kann sowohl von einem herkömmlichen PC, als auch von Handys oder Handheld-Computern aufgerufen werden

Die von Salesforce.com angebotene Software soll es Firmenkunden ermöglichen, Kundendaten effektiv zu sammeln und für Marketingzwecke bzw. zur Vertriebsoptimierung zu nutzen. Salesforce.com erzielt seine Umsätze im Wesentlichen aus zwei Einnahmequellen: Abo-Dienste und weiterreichenden Support. Nutzer der Web-basierten Software zahlen an die Gesellschaft Abo-Gebühren, um Zugang zu den On-Demand-Services von Salesforce.com in Anspruch zu nehmen.

Insgesamt bietet Salesforce.com drei verschiedene Produktpakete an, welche auf verschiedene Anforderungen der Unternehmen zugeschnitten sind. So ist die Enterprise-Edition vornehmlich auf große Gesellschaften zugeschnitten und verfügt damit über weit reichende Features, während die Professional-Edition vor allem auf mittlere und kleine Firmenkunden zugeschnitten ist. Die Team-Edition zielt hingegen vornehmlich auf kleine Unternehmen ab. Zu den Kunden von Salesforce.com zählen neben Cisco und Dell auch der Medienkonzern Time Warner, DuPont sowie Nokia, Merrill Lynch und Wachovia. Insgesamt betreut das Unternehmen derzeit mehr als 800.000 Abonnenten und über 40.000 Firmenkunden.

Im Dezember 2000 gründete das Unternehmen gemeinsam mit dem japanischen Unternehmen SunBridge das Joint Venture Kabushiki Kaisha Salesforce.com, wobei Salesforce.com zuletzt 67 Prozent der Anteile an dem Joint Venture hielt. Mitte 2007 ging das Unternehmen eine umfangreiche Kooperation mit dem US-Suchmaschinenspezialisten Google ein. Firmengründer und CEO Marc Benioff hielt in der Vergangenheit etwa 30 Prozent der Anteile an Salesforce.com.

Zahlen

Für das vergangene Oktoberquartal meldet Salesforce.com einen Umsatzanstieg um 43 Prozent auf 276,5 Mio. US-Dollar, nach Einnahmen von 192,8 Mio. Dollar im Jahr vorher. Dabei konnte das Unternehmen seinen Nettogewinn um 55 Prozent auf 10,1 Mio. Dollar oder acht US-Cent je Aktie steigern, nach einem Plus von 6,5 Mio. Dollar oder fünf US-Cent je Aktie im Jahr vorher.

Mit den vorgelegten Zahlen übertraf der Kunden-Management-Spezialist gleichzeitig auch die Markterwartungen. Analysten hatten zuvor nur mit Einnahmen von 273,6 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von sieben US-Cent je Aktie gerechnet.

So konnte Salesforce.com auch seine Kundenbasis um weitere 36 Prozent auf nunmehr 51.800 Firmenkunden weltweit ausbauen. Allerdings schrumpfte der operative Cashflow im jüngsten Quartal auf 17,1 Mio. Dollar, nach 52 Mio. Dollar in der Vorjahresperiode.

Markt und Wettbewerb

Meldung gespeichert unter: Salesforce, Hintergrundberichte, Software

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