Salesforce - AppExchange soll Markt revolutionieren

Dienstag, 28. Februar 2006 um 11:42
Salesforce.com

(IT-Times) - Zwar konnte der amerikanische Spezialist in Sachen Kunden-Management-Lösungen, Salesforce.com (NYSE: CRM, WKN: A0B87V), seine Gewinne im jüngsten Quartal um 66 Prozent steigern, dennoch zeigte man sich an der Wall Street unbeeindruckt von den jüngsten Zahlen.

Besonders der Ausblick und die jüngsten Abonnentenzahlen riefen im Analystenlager wenig Begeisterung hervor. So konnte man zwar im letzten Quartal 48.000 neue Subscriber gewinnen, doch die Mehrheit der Analysten hatte an dieser Stelle mit mindestens 50.000 neuen Abonnenten kalkuliert. Schon Mitte Februar gerieten Salesforce-Anteile deutlich unter Druck, nachdem Gerüchte kursierten, Salesforce.com hätte einen wichtigen Kunden verloren.

Alles dreht sich um AppExchange

Salesforce.com wollte zu den Marktspekulationen nicht Stellung beziehen, sondern ging anderweitig in die Offensive. AppExchange heißt das neue Programm-Wunder mit dem das Unternehmen den Markt aufrollen und Wettbewerber wie Siebel und SAP hinter sich lassen will. Im Analystenlager ist man begeistert, über die Chancen, die AppExchange dem Unternehmen bietet. AppExchange versteht sich als Plattform, über die Drittanbieter von Programmen, wie Adobe Systems, Business Objects, Tata Consultancy oder Skype ihre Anwendungen hosten und tauschen können - eine Art iTunes für Geschäftsanwendungen.

Mitte Februar stellte Salesforce.com AppExchange zunächst mit 162 Programmen vor, mehr als doppelt soviel wie zunächst erwartet, so Pacific Crest Analyst Brendan Barnicle. Rund 1.800 Anwendungen wurden seit der Markteinführung installiert, weiß Barnicle. „Der Anfangserfolg von AppExchange stärkt unsere These, dass Open Source Software und On-Demand-Software ihren Marktanteil zulasten von Microsoft, Oracle und SAP ausbauen wird“, schlussfolgert der Analyst.

Auch im Hause Credit Suiss First Boston (CSFB) glaubt man an den Erfolg von AppExchange. Zudem stehe die On-Demand Computerindustrie erst am Anfang ihrer Entwicklung. „Die Marktmöglichkeiten für Salesforce.com sind enorm, kann das Unternehmen mit seinen Lösungen Firmenkunden jeglicher Größe abdecken“, zeigt sich CSFB-Analyst Jason Maynard überzeugt.

Vor zuviel Euphorie warnt man im Hause Prudential Equity. Es könnte mehr als zwei bis drei Quartale dauern, bis sich AppExchange signifikant auf die Geschäftsergebnisse der Gesellschaft auswirkt, heißt es. Dennoch sieht auch PE-Analyst Brent Thill in AppExchange das Potential, welches die Marktmöglichkeiten von Salesforce.com signifikant über den CRM-Bereich hinaus erweitert.

Kurzportrait

Salesforce.com, gegründet im Februar 1999 und ansässig in San Francisco, sieht sich selbst als führender Anbieter von Kunden-Management-Lösungen (Customer Relationship Management). Das Unternehmen bietet so genannte hosted CRM-Lösungen an, welche als vergleichsweise kostengünstiger gelten, als traditionelle Kunden-Management-Lösungen. Der Service der Gesellschaft kann sowohl von einem herkömmlichen PC, als auch von Handys oder Handheld-Computern aufgerufen werden

Die von salesforce.com angebotene Software soll es Firmenkunden ermöglichen, Kundendaten effektiv zu sammeln und für Marketingzwecke bzw. zur Vertriebsoptimierung zu nutzen. Salesforce.com erzielt seine Umsätze im Wesentlichen aus zwei Einnahmequellen: Abo-Dienste und weiterreichenden Support. Nutzer der Web-basierten Software zahlen an die Gesellschaft Abo-Gebühren, um Zugang zu den On-Demand-Services von salesforce.com in Anspruch zu nehmen.

Insgesamt bietet salesforce.com drei verschiedene Produktpakete an, welche auf verschiedene Anforderungen der Unternehmen zugeschnitten sind. So ist die Enterprise-Edition vornehmlich auf große Gesellschaften zugeschnitten und verfügt damit über weit reichende Features, während die Professional-Edition vor allem auf mittlere und kleine Firmenkunden zugeschnitten ist. Die Team-Edition zielt hingegen vornehmlich auf kleine Unternehmen ab. Zu den Kunden von salesforce.com zählen neben dem Medienkonzern Time Warner und dem Handy-Konzern Nokia, auch Merrill Lynch und Wachovia.

Im Dezember 2000 gründete das Unternehmen gemeinsam mit dem japanischen Unternehmen SunBridge das Joint Venture Kabushiki Kaisha salesforce.com, wobei salesforce.com zuletzt 67 Prozent der Anteile an dem Joint Venture hielt. Firmengründer und CEO Marc Benioff hält 30 Prozent der Anteile an salesforce.com.

Zahlen

Für das vergangene vierte Fiskalquartal 2006 meldet der Spezialist für Kunden-Management-Software einen Umsatzsprung auf 91,1 Mio. US-Dollar, nach Einnahmen von 54,6 Mio. US-Dollar im Jahr vorher. Dabei konnte Salesforce.com einen Nettogewinn von 5,96 Mio. Dollar oder fünf US-Cent je Aktie realisieren, nach einem Plus von 3,59 Mio. Dollar oder drei US-Cent je Aktie im Jahr vorher.

Mit den vorgelegten Zahlen konnte das Unternehmen auch die Erwartungen der Wall Street erfüllen. In New York hatte man im Vorfeld mit Einnahmen von 91,7 Mio. Dollar und mit einem Nettogewinn von fünf US-Cent je Aktie kalkuliert.

Meldung gespeichert unter: Customer Relationship Management (CRM), Salesforce, Software

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