RIMs unbeeindruckendes Rekordquartal

Der führende PDA-Hersteller Palm, der sich durch die Übernahme von Handspring verstärkt hat, dürfte die Entwicklung des Konkurrenzprodukts Treo weiter vorantreiben.

Als einer der Hauptmitbewerber gilt inzwischen Microsoft. Der Redmonder Softwarekonzern will mit Windows Mobile 5.0 den Durchbruch im Markt für mobile Emails schaffen. Daneben hat auch der finnische Mobilfunkkonzern Nokia entsprechende Lösungen angekündigt.

Insgesamt erwarten die Marktforscher aus dem Hause Gartner, dass die Anzahl der mobilen Email-Nutzer von zuletzt fünf Mio. Nutzer, bis zum Jahr 2008 auf 38 bis 40 Mio. Nutzer steigt. Zuletzt wurde RIM im Unternehmensmarkt für Handhelds ein Marktanteil von über 50 Prozent zugeschrieben.

Ausblick

Für das laufende erste Fiskalquartal 2008 rechnet RIM nunmehr mit Einnahmen zwischen 1,03 und 1,08 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn zwischen 0,99 und 1,07 Dollar je Aktie. Gleichzeitig will man zwischen 1,12 und 1,15 Mio. neue Abonnenten hinzu gewinnen. Analysten kalkulieren für das Maiquartal mit Einnahmen von 1,00 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 1,04 Dollar je Aktie.

Für das laufende Fiskaljahr 2008 wird mit einem überschreiten der Umsatzmarke von vier Mrd. Dollar gerechnet, wobei am Jahresende ein Umsatz von 4,36 Mrd. Dollar sowie ein Nettogewinn von 4,68 Dollar je Aktie.

Bewertung

Zuletzt wurden RIM-Anteile deutlich schwächer bei 134,1 Dollar gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von knapp 25 Mrd. Dollar für den BlackBerry-Hersteller ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Fiskaljahr 2008 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 31. Gleichzeitig werden die Kanadier mit dem 5,7fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Fiskaljahr bewertet.

Im Hause S&P Equity Research ist man nach den jüngsten Zahlen optimistischer und empfiehlt RIM-Anteile nicht mehr zum Verkauf. Vielmehr sehen die Analysten den Wert als Halteposition und verweisen darauf, dass RIM erstmals in einem Quartal mehr als eine Mio. neue Kunden hinzugewinnen konnte. Mit mehr als 270 Carrier-Partnern im Rücken und der aktuellen Schwäche des Wettbewerbers Motorolas, dürfte RIM in der Lage sein, nahezu fünf Mio. neue BlackBerry-Kunden im laufenden Fiskaljahr 2008 zu gewinnen, so S&P-Experte Kenneth Leon. Der Analyst hebt daher seine Gewinnschätzung für das laufende Fiskaljahr auf 4,7 Dollar an und seiht ein Kursziel von 150 Dollar für den Wert.

Auch im Hause Goldman Sachs ist man zuversichtlich. Goldman-Analyst Brantley Thompson verweist unter anderem auf die bevorstehende Markteinführung weiterer CDMA-basierter Produkte in diesem Sommer, was sich als Wachstumstreiber für die Kanadier herausstellen könnte. RIM befinde sich in einer frühen Phase eines langfristigen Wachstumszyklusses und dürfte in Schlüsselmärkten weitere Kunden gewinnen. Der Analyst empfiehlt daher RIM-Aktien mit einem Kursziel von 185 Dollar zum Kauf.

Im Hause Credit Suisse sieht man zwar die BlackBerry-Kundenbasis in den nächsten drei bis fünf Jahren rapide wachsen, geht aber gleichzeitig von einem anhaltenden Margendruck aus. Analyst Michael Ounjian bestätigt daher nochmals seine Einschätzung „underperform“ und erwartet einen Kursrückgang auf bis zu 100 Dollar.

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