RIM weist Konkurrenz in die Schranken

Montag, 2. Oktober 2006 um 00:00

(IT-Times) Die Aktien des kanadischen Handheld-Spezialisten Research In Motion (Nasdaq: RIMM<RIMM.NAS>, WKN: 909607<RI1.FSE>) gehörten zum Wochenausklang mit einem Kursplus von 16,6 Prozent mit zu den Hauptgewinnern an der Nasdaq. Die Kanadier konnten mit überzeugenden Quartalszahlen aufwarten und Befürchtungen über einen stärkeren Wettbewerbsdruck zerstreuen.

Insbesondere im Markt für Geschäftskunden scheint der Erfolg von Nokia, Motorola und Palm gegenüber den Kanadiern bislang begrenzt. So ist es Motorola mit seinem QPhone bisher nicht gelungen, RIM entscheidend Marktanteile im Markt für Geschäftskunden abzunehmen. Dagegen konnte RIM mit seinem neuen Multimedia-BlackBerry Pearl, welches seit Mitte September auf den Markt ist, offenbar verstärkt bei Firmenkunden punkten.

Der Black Berry 8100 Pearl ist der erste Multimedia-Handheld der Kanadier. Das Gerät kommt mit einem integrierten Media-Player, einer 1,3 Megapixel-Digitalkamera, einem MicroSD Flash-Slot inklusive 64 MB Speicher, integriertem Voice-Dialing, sowie mit dem Dienst BlackBerry Maps und der EDGE Mobilfunktechnik. Für 199 Dollar (inklusive Vertrag) erhält der Kunde auch gleich ein passendes Keyboard für das Gerät. Der Pearl dürfte damit nicht nur Geschäftskunden ansprechen, sondern insbesondere auch Privatkonsumenten locken. Mit dem Vorstoß rückt RIM seinem langfristigen Ziel ein Stück näher, auch im Markt für Privatkonsumenten stärker Fuß zu fassen.

Kooperation mit Carriern zahlt sich aus

Durch den Ausbau seiner Kooperationen mit immer mehr ausländischen Carriern erreichen die Kanadier auch immer mehr potentielle Kunden. RBC Markets Analyst Mike Abramsky merkt an, dass sich RIM dadurch ein deutlich höheres Marktpotential im Firmenkundenbereich erschließt. Adressierten die Kanadier im vergangenen Jahr mit ihren Produkten rund acht Mio. Geschäftskunden, dürfte diese Zahl bis zum Jahr 2009 auf 244 Mio. potentielle BlackBerry-Kunden steigen.

Ein Grund mehr für die Konkurrenz, den Wettbewerb mit neuen Innovationen zu forcieren - doch bisher haben die Kanadier die Nase vorn und sehen sich durch ihre neuen Produkte auch für Zukunft gut gerüstet. Dieser Ansicht scheinen auch die Experten aus dem Analystenlager zu folgen, die ihre Kursziele für RIM-Aktien reihenweise anheben.

Kurzportrait

Die im Jahre 1984 in Waterloo/Kanada gegründete Research In Motion (RIM) gilt heute als einer der führenden Anbieter von drahtlosen Kommunikationslösungen. Das im kanadischen Ontario ansässige Unternehmen konnte sich vor allem durch seinen Email-Pushservice BlackBerry einen Namen nicht nur in Nordamerika machen. Mit BlackBerry können Nutzer an einen beliebigen Ort Emails empfangen, bearbeiten und versenden. RIMs kleines Kommunikationswunder wird derzeit bereits von mehr als 50.000 Organisationen und mehr als 5,5 Mio. Kunden weltweit eingesetzt. Durch neue Produkte will das Unternehmen auch von neuen und schnellen Mobilfunknetzstandards profitieren und seine Marktposition entsprechend sichern. Nach der Expansion in europäische und asiatisch-pazifischen Märkte, will das Unternehmen vor allem in China und Indien weiter wachsen. Durch ein Abkommen mit der ägyptischen Orascom Holdings will RIM nunmehr die Märkte des Mittleren Ostens erobern. Durch Kooperationen mit zahlreichen ausländischen Partnern, wie RIM auch geografisch weitere Märkte erobern. Im Mittelpunkt der Expansionsbemühungen stand zuletzt nicht nur Europa, sondern auch Asien. Im Frühjahr 2006 verstärkten sich die Kanadier durch die Übernahme des kalifornischen Softwarespezialisten Ascendent Systems.

Neben dem Handheld-Computer BlackBerry bietet das Unternehmen aber auch PC-Steckkarten für Laptops und PDAs an. Entsprechende Softwarelösungen rund um die Hardware ergänzen das Produktportfolio der Kanadier. RIM vertreibt seine Produkte sowohl direkt an Herstellerfirmen, als auch über ein Händlernetz und Mobilfunknetzbetreiber, wie Hutchison Telecommunications, Cingular, und Motient. Zu den namhaften Vertriebspartnern zählen neben AT&T Wireless, auch T-Mobile, Vodafone und Nextel. Zu den Kunden der Kanadier zählen darüber hinaus Technologiefirmen wie AT&T, Dell Computer, Intel, Panasonic und IBM. Das RIM-Führungsduo bestehend aus Jim Balsillie und Mike Lazaridis hält etwa 20 Prozent der Anteile an der Gesellschaft.

Zahlen

Für das vergangen zweite Quartal Fiskalquartal 2007 meldet der BlackBerry-Hersteller einen Umsatzsprung auf 658,5 Mio. US-Dollar, ein Zuwachs von 34,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dabei erwirtschafteten die Kanadier einen Gewinn von 140,8 Mio. Dollar oder 74 US-Cent je Aktie, nach einem Plus von 111,1 Mio. Dollar oder 58 US-Cent je Aktie im Jahr vorher.

Ausgenommen außergewöhnlicher Sonderbelastungen in Form von Aktienoptionen ergibt sich für das jüngste Quartal ein operativer Gewinn von 77 US-Cent je Aktie. An der Wall Street hatte man im Vorfeld nur mit Einahmen von 644,3 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 71 US-Cent je Aktie kalkuliert.

Im zurückliegenden Quartal konnte RIM 705.000 neue BlackBerry-Kunden gewinnen, womit die BlackBerry-Nutzerbasis zum Quartalsende auf 6,2 Mio. Abonnenten anzog. Aufgrund von Kapitalausgaben und Aktienrückkäufe sanken die Barreserven zum Quartalsende auf 1,2 Mrd. Dollar, nach 1,3 Mrd. Dollar im Vorquartal.

Markt und Wettbewerb

Meldung gespeichert unter: IT-News

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