Research In Motion unter Zugzwang

Montag, 30. Juni 2008 um 13:39

Als einer der Hauptmitbewerber gilt inzwischen Microsoft. Der Redmonder Softwarekonzern will mit Windows Mobile 6 den Durchbruch im Markt für mobile Emails schaffen. Daneben hat auch der finnische Mobilfunkkonzern Nokia entsprechende Lösungen angekündigt. Auch Apple ist inzwischen mit seinem 3G iPhone in den Kampf um Marktanteile in den Smartphone-Markt eingestiegen.

Insgesamt erwarten die Marktforscher aus dem Hause Gartner, dass die Anzahl der mobilen Email-Nutzer von zuletzt fünf Mio. Nutzer, bis zum Jahr 2008 auf 38 bis 40 Mio. Nutzer steigt. Zuletzt wurde RIM im Unternehmensmarkt für Handhelds ein Marktanteil von über 50 Prozent zugeschrieben. Im Smartphone-Markt gilt RIM inzwischen als der führende Anbieter.

Ausblick

Für das laufende Augustquartal rechnet RIM mit einem Umsatz zwischen 2,55 und 2,65 Mrd. US-Dollar, wobei sich der Nettogewinn zwischen 84 und 89 US-Cent je Aktie bewegen soll. Analysten rechnen diesbezüglich mit Einnahmen von 2,57 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 87 US-Cent je Aktie.

Für das laufende Fiskaljahr 2009, welches im Februar endet, erwarten Analysten einen Jahresumsatz von 10,94 Mrd. Dollar und einen Nettogewinn von 3,81 Dollar je Aktie. Im nachfolgenden Fiskaljahr 2010 sollen die Erlöse sogar auf 15,5 Mrd. Dollar und der Nettgewinn auf 5,42 Dollar je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Bewertung

RIM-Aktien präsentierten sich unmittelbar nach den jüngsten Zahlen deutlich schwächer. Die Papiere gaben zuletzt deutlich nach, wobei der Wert zuletzt bei knapp 121 Dollar notierte. Damit ergibt sich augenblicklich ein Firmenwert von rund 68 Mrd. US-Dollar für den BlackBerry-Hersteller. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Fiskaljahr 2009 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 32. Gleichzeitig wird das Unternehmen mit dem 6,2-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Im Analystenlager gehen die Meinungen weit auseinander, was die Zukunft des BlackBerry-Herstellers anbelangt. JMP Securities Analyst stuft nach einem enttäuschenden Quartal die Papiere von „market outperform“ auf „market perform“ zurück. RIM sei nicht länger eine sichere Aktie. Es scheint, als würde sich RIM für einen Kampf gegen Apple rüsten, meint JMP-Experte Manuel Wilson, der auch die Gewinnschätzungen für das Fiskaljahr 2009 von 3,85 auf 3,70 Dollar kürzt.

Pessimistische Töne kommen hingegen aus dem Hause Credit Suisse. Die Analysten glauben an einen sinkenden Aktienkurs und bewerten das Papier mit „underperform“. Als Kursziel sehen die Banker ein Niveau von 100 US-Dollar.

Needham-Analyst Charlie Wolf sieht ebenfalls dunkle Wolken für RIM aufziehen. Wolf erwartet einen steigenden Wettbewerb im Smartphone-Markt, insbesondere im Hinblick auf den Privatverbraucher. Vor allem Apple sei mit seinem niedrigen Preis für das neue 3G iPhone aggressiv in den Markt eingestiegen, wobei in Kürze wohl auch entsprechende Anwendungen für das Apple-Handy zu erwarten seien.

Eine gegenteilige Meinung vertritt man hingegen im Hause Canaccord Adams. Die Analysten bekräftigten zuletzt nochmals ihre Kaufempfehlung für den Wert und hoben trotz enttäuschender Zahlen ihr Kursziel für die Papiere von 200 auf 225 US-Dollar. Caanaccord-Analyst Peter Misek rät Anlegern, die Schwächephase zu nutzen und Positionen aufzubauen. RIM plane in den nächsten 12 bis 18 Monaten sechs neue Modelle auf den Markt zu bringen, begründet Misek seinen Optimismus.

Bei RBC Capital Markets glaubt man ebenfalls weiter an steigende Kurse. RBC-Analyst Mike Abramsky bekräftigt nochmals seine Empfehlung „outperform“ und hebt sein Kursziel für den Wert von 150 auf 165 Dollar an. Der Analyst erwartet insbesondere im zweiten Halbjahr einen Fokussierung auf die Privatverbraucher mit neuen Produkten. Abramsky sieht RIM derzeit in der besten Position in seiner Firmengeschichte.

Auch im Hause American Technology Research glaubt man weiter an die Wachstumsstory Research In Motion. Die Analysten bekräftigen nach den jüngsten Zahlen nochmals ihre Kaufempfehlung für RIM-Aktien und heben das Kursziel für das Papier von 165 auf 205 Dollar an. Die Aktie sei ein „muss“ für jeden wachstumsorientierten Anleger, schließlich könne RIM mit einem Quartalsumsatz in Milliardenhöhe aufwarten und trotzdem dreistellige Wachstumsraten verbuchen, heißt es.

Bei Goldman Sachs glaubt man ebenfalls an weiter steigende Kurse, rät aber Anlegern abzuwarten, bis sich der Trubel über die jüngste Enttäuschung etwas gelegt hat. Analystin Simona Jankowski nimmt ihr Kursziel von 163 auf 156 Dollar zurück, wobei das künftige Gewinnwachstum voraussichtlich auf niedrigeren Margen basieren wird, da RIM auf den niedrigeren iPhone-Preis als auch auf den Nokia-Vorstoß, Symbian zu öffnen, reagieren werde.

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