ReneSola hofft auf weitere Hilfe aus Peking

Mittwoch, 9. September 2009 um 12:46
ReneSola

(IT-Times) -  Der chinesische Solar-Waferhersteller ReneSola (NYSE: SOL, WKN: A0NBAR A0NBAR) konnte sich jüngst über einen Mega-Auftrag freuen. Das Unternehmen erhielt die exklusiven Rechte für die Realisierung eines 150-Megawatt-Solarprojekts in der autonomen Ningxia Hui Region in China.

Dennoch erwartet ReneSola-Chef Li Xianshou weiterhin Verluste im dritten Quartal. Zwar dürften die Umsatzerlöse um 60 bis 70 Prozent gegenüber dem Vorquartal zulegen, allerdings muss das Unternehmen weitere Abschreibungen auf Polysilizium-Lagerbestände vornehmen, nachdem der Preis für den Rohstoff weiter gefallen ist.

Polysilizium-Preis weiter im Sinkflug


Zudem scheint kein Ende des Preisverfalls in Sicht. Der Grund: Auch die Konkurrenz rüstet sich für zusätzliche Aufträge im Rahmen der staatlichen Förderprogramme. Erst im Vormonat haben sowohl ReneSola und der Rivale LDK Solar die Produktion von Polysilizium ausgeweitet. Auch andere Solar-Waferhersteller wie Puhong New Energy Corp und Shengte New Energy Corp planen eine massive Ausweitung der Produktion. Puhong wird voraussichtlich bis Ende nächsten Jahres seinen Polysilizium-Produktionsausstoß auf 1.500 Tonnen steigern. Damit scheint ein Ende der Überkapazitäten und ein Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage in weite Ferne zu rücken.

Vielmehr dürfte der Preis für ein Kilogramm Polysilizium weiter sinken. Die Analysten bei der Credit Suisse halten einen Preisverfall auf bis zu 40 Dollar pro Kilogramm für möglich, nachdem zuletzt noch knapp 70 Dollar pro Kilo gezahlt wurden.

China stützt seine Solarindustrie


Dennoch dürfte die Mehrheit der chinesischen Anbieter die Solarkrise überleben, glauben die Marktforscher des Hauses Information Network, die jüngst mit einer radikalen Studie für Aufsehen sorgten. Die Analysten gehen davon aus, dass bis zu 50 Prozent der aktuell über 200 Solarhersteller das Jahr 2010 nicht überleben werden.

Während insbesondere die größten Unternehmen aufgrund ihrer breiten Kundenbasis die Krise wohl überstehen, sehen die Analysten auch für chinesische Anbieter gute Überlebenschancen. Hinterrund ist der Umstand, dass die chinesische Regierung das Überleben der defizitären Firmen mit Subventionen wie kostenlosem Land, Zuschüssen bei Forschung und Entwicklung sowie anderen Finanzierungshilfen sichern dürfte.

Ziel der Regierung in Peking sei es, das China zum Weltmarktführer im Solarmarkt aufsteigt, in dem die Konkurrenz eliminiert wird, glaubt Information Network Präsident Dr. Castellano. Damit dürften letztendlich auch defizitäre Firmen wie ReneSola die Krise überleben, auch wenn der Markt solche Unternehmen für gewöhnlich aussieben würde…

Kurzportrait

Die im Jahre 2006 gegründete und im chinesischen Jiashan ansässige ReneSola ist einer der größten Hersteller von Solar-Wafer in China. ReneSola bietet sowohl mono- als auch multikristalline Solar-Wafer in verschiedenen Größen an. Zuletzt fungierte ReneSola aber auch als Projektentwickler.

Daneben bietet das Unternehmen auch Ingots und Wafer-Verarbeitungsservices für Firmenkunden an. Die Fertigung von Solar-Wafern erfolgt für gewöhnlich in zwei Schritten. Zunächst werden monokristalline Ingots im Rahmen chemischer Prozesse produziert. Anschließend werden die produzierten Ingots durch spezielle Maschinen zu mono- und multikristalline Solar-Wafern verarbeitet. Nach einem speziellen Reinigungsverfahren werden die fertigen Solar-Wafer noch Qualitätstests unterzogen, bevor sie verpackt und zu den Kunden ausgeliefert werden.

Zu den Top-Kunden von ReneSola zählen unter anderem MEMC Singapore Ptd, JA Solar, die Q-Cells AG, sowie Jetion, Suntech Power, Canadian Solar und die deutsche Schott Solar AG.

Im Dezember trennte sich ReneSola von seiner 49%igen Beteiligung an dem Spezialisten Linzhou Zhongsheng Semiconductor Silicon Material. Im Mai 2009 übernahm ReneSola 100 Prozent der Anteile an dem Solarspezialisten Wuxi Jiacheng Solar Energy Technology Co (JC Solar). Durch die Übernahme von JC Solar erweiterte ReneSola sein Produktspektrum signifikant. JC Solar, ansässig in Yixing in der chinesischen Provinz Jiangsu, fertigt sowohl Solarzellen als Solarmodule. JC Solar ist noch vergleichsweise jung und hat erst im Oktober 2008 seine Zellproduktion aufgenommen. Die jährliche Produktionskapazität von JC Solar belief sich im Modulebereich zuletzt auf 50 Megawatt.

Mitte 2009 erhielt ReneSola die exklusiven Rechte zur Entwicklung eines 150-Megawatt Solarprojekts in in Wuzhong. Die 100%ige ReneSola-Tochter Zhejiang Yuhui Solar Energy Source Co Ltd wird in diesem Zusammenhang rund 4,8 Mrd. Renminbi (RMB) bzw. rund 706 Mio. US-Dollar investieren.

Zahlen

Der Umsatz von ReneSola schrumpfte im zweiten Quartal 2009 um mehr als die Hälfte im Vergleich zum Vorjahresquartal auf rund 82,63 Mio. Dollar. Im Vorjahr belief er sich noch auf über 173 Mio. Dollar. Das Bruttoergebnis fiel auf ein Zehntel des Vorjahreswertes und lag bei rund 4,2 Mio. Dollar.

Meldung gespeichert unter: ReneSola, Hintergrundberichte, Solartechnik

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