Paynet statt Freenet: Die Zukunft des Internet

Doch nicht nur die Einnahmen aus den Bezahldiensten sind für die Anbieter interessant. Für Angebote wie Video-on-Demand sind hohe Übertragungsraten notwendig. Dem Durchschnittsverbraucher erscheint vor diesem Hintergrund ein DSL-Anschluss wesentlich sinnvoller. Eine alte Marketing-Weisheit besagt schließlich, dass man zu einem Produkt auch eine Dienstleistung anbieten muss. Die Zahl der DSL-Anschlüsse steigt kontinuierlich. Sieben Millionen gibt es bereits bei einer jährlichen Zuwachsrate von 40 Prozent. Zeitweilig verursachte die durch massiven Werbeeinsatz evozierte hohe Nachfrage Lieferprobleme. Aber auch Unternehmen, die sich stärker auf das Portalgeschäft konzentrieren (Lycos, Yahoo!, Web.de u. a.) wollen sich zukünftig ihren Teil vom Kuchen abschneiden und könnten so von der DSL-Mania profitieren.

Einen Blick in die Zukunft verspricht - wie so oft - der Blick über den Tellerrand bzw. den großen Teich. In den USA ist das sogenannte Portalgeschäft bereits wesentlich weiter entwickelt. Seit über zwei Jahren investiert die US-Industrie im großen Stil in Online- Bezahldienste. Yahoo! verzeichnete allein im vierten Quartal 2004 nur im entsprechenden Segment einen Umsatzzuwachs von 52 Prozent. Beachtet werden muss natürlich, dass die Internet-Kultur in den USA eine andere ist. Die US-Nutzer verbringen 15 Prozent ihrer Freizeit im Netz, während man in Europa derzeit nicht über den einstelligen Bereich hinaus kommt. Auch die Wirtschaft weiß die Wichtigkeit dieses Mediums zu schätzen: Ein Viertel der Werbeausgaben fließen in Online-Werbung, in Deutschland sind es gerade mal zwei Prozent. Es bleibt nur zu hoffen, dass Europa auch in dieser Hinsicht nachzieht. Die meisten Unternehmen sind ja schon bestens gerüstet. (ndi/rem)

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