Oracle kommt nur langsam voran

Mittwoch, 22. März 2006 um 00:00

Das Geschäft mit neuen Softwarelizenzen summierte sich im jüngsten Quartal auf 1,1 Mrd. Dollar, ein Zuwachs von 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Geschäftsbereich Business Applications verbuchte nicht zuletzt durch die jüngsten Firmenzukäufe einen Umsatzsprung auf 269 Mio. Dollar, ein Zuwachs von 77 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das Kerngeschäft rund um Datenbanken wuchs nur moderat um vier Prozent auf 827 Mio. Dollar.

Markt und Wettbewerb

Im Datenbankgeschäft lieferte sich Oracle zuletzt ein Kopf-an-Kopf Rennen mit dem New Yorker Computerkonzern IBM. Die Marktforscher bei IDC sehen Oracle mit einem Marktanteil von über 41 Prozent allerdings weiterhin vor IBM.

Auch Microsoft konnte in den vergangenen Jahren offenbar weiter aufholen und kommt nunmehr auf einen Marktanteil von mehr als zehn Prozent. Der ehemalige Datenspezialist Sybase gilt hingegen als abgeschlagen in diesem Geschäftsbereich, zumal Sybase´ Marktanteil in den vergangenen Jahren rückläufig war. Der Nummer vier wird lediglich Marktanteil ein Marktanteil von drei bis vier Prozent im Datenbankgeschäft zugesprochen.

Durch die Übernahme von Siebel ist Oracle nunmehr auch im Wachstumsmarkt Customer Relationship Management (CRM) präsent. Hier steht das Unternehmen in direkter Konkurrenz zu den CRM-Spezialisten SA, UpShot, Salesforce.com und Salesnet. Im Bereich Application Server konkurriert Oracle ebenfalls mit IBM und mit dem US-Softwarehersteller BEA Systems. Durch die Übernahme von PeopleSoft will Oracle insbesondere den Walldorfer Softwarekonzern SAP angreifen, der bislang im Unternehmenssoftwaremarkt eine herausragende Stellung genießt.

Ausblick

Im Hinblick auf das laufende vierte Fiskalquartal 2006 bleibt das Oracle-Management weiterhin bei seinen Prognosen, wonach bei Umsätzen zwischen 4,46 bis 4,62 Mrd. Dollar ein Nettogewinn von 26 bis 28 US-Cent je Aktie zu Buche stehen soll. Für das laufende Maiquartal rechnen Analysten mit einem Umsatz von 4,53 Mrd. Dollar und mit einem Nettogewinn von 27 US-Cent je Aktie.

Für das laufende Fiskaljahr 2006, welches im Mai endet, erwarten Analysten einen Jahresumsatz von 14,35 Mrd. Dollar und einen Nettogewinn von 78 US-Cent je Aktie. Im nachfolgenden Fiskaljahr 2007 sollen die Erlöse dann auf 16,2 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 91 US-Cent je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Bewertung

Zuletzt wurden Oracle-Anteile nachgebend bei 13,62 Dollar gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von rund 70 Mrd. Dollar für den weltweit zweigrößten Softwarehersteller ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das anstehende Fiskaljahr 2007, welches im Juni beginnt, ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 15. Gleichzeitig wird Oracle mit dem 4,9fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr gehandelt.

Trotz der zuletzt eher enttäuschenden Zahlen halten die Analysten des Hauses Banc of America an ihrer Kaufempfehlung für Oracle-Papiere fest. Das Kursziel der Analysten lautet 14 US-Dollar. Zwar blieb Oracle marginal hinter den Umsatzschätzungen des Marktes zurück, doch wurden die Erwartungen im Hinblick auf das neue Lizenzgeschäft und beim Gewinn pro Aktie erfüllt, so die Analysten. Auch die operative Marge zog bedingt durch Synergieeffekte infolge der getätigten Firmenzukäufe um 127 Basispunkte gegenüber dem Vorjahr an, wie die Analysten anmerken.

Auch im Hause S&P ist man weiter optimistisch. S&P-Experte Zaineb Bokhari hält an seiner „strong buy“ Empfehlung für Oracle-Papiere fest. Vor allem mit seiner neuen Suchmaschine für Unternehmen (Oracle Secure Enterprise Search 10g) hofft Oracle sich ein weiteres Geschäft zu erschließen. Bokhari hält im laufenden Quartal ein 11%iges Wachstum in diesem Bereich für erreichbar, wobei der Analyst sein Kursziel um einen Dollar auf 16 US-Dollar anhebt.

Beim Brokerhaus UBS empfiehlt man Oracle-Aktien mit einem Kursziel von 18,5 Dollar ebenfalls zum Kauf. Zwar sei das Datenbank-Geschäft leicht hinter den Erwartungen zurückgeblieben, allerdings präsentierte sich das Application-Geschäft dagegen robust, heißt es bei UBS.

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Meldung gespeichert unter: IT-News

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