OmniVision unter Druck

Dienstag, 5. Dezember 2006 um 00:00

(IT-Times) Die Anteile des führenden Image-Sensorenherstellers OmniVision (Nasdaq: OVTI<OVTI.NAS>, WKN: 936737<OM3.FSE>) brachen zuletzt deutlich ein, nachdem das Unternehmen die Gewinnerwartungen der Analysten im jüngsten Quartal verfehlte. Sinkende Gewinnmargen sorgten für einen kräftigen Gewinneinbruch von 76 Prozent.

Analysten, wie Pacific Growth Equities-Analyst Satya Chillara erwarten, dass sich dieser Trend auch im laufenden Quartal weiter fortsetzen wird. Hintergrund der sinkenden Gewinnmargen ist der nach wie vor hohe Anteil an VGA-Produkten am Konzernumsatz - ein Marktsegment in dem der Wettbewerb besonders hoch ist und sich in einem intensiven Preisdruck widerspiegelt.

Micron zieht vorbei

Daneben zog heimlich, still und leise der Wettbewerber Micron Technology an OmniVision vorbei und dürfte nunmehr zumindest am Umsatz gemessen, die marktführende Position in diesem Segment übernommen haben. Während OmniVision mit sinkenden Margen kämpft, konnte Micron nicht zuletzt durch moderne Produktionsanlagen seine Margen kräftig ausweiten und auch in diesem Punkt an OmniVision vorbeiziehen.

OmniVision bringt weltweit kleinsten Image-Sensor

Dennoch gibt der kalifornische Hersteller nicht auf, auch wenn die Konkurrenz zunehmend stärker wird. Mit seinem neuen CMOS-CameraChip, den das Unternehmen Anfang Oktober vorstellte, will das Unternehmen wieder Marktanteile zurückgewinnen. Der 1,3 Megapixel OV9660 gilt als der weltweit kleinste Image-Sensor, der speziell auf neue ultra-flache Handys der neuesten Generation zugeschnitten ist.

Ob sich die neuen Innovationen in steigende Umsätze und Gewinne ummünzen lassen, bleibt zunächst abzuwarten. Aufgrund des technologischen Know-hows und der nahenden Branchenkonsolidierung rückt das Unternehmen aber zunehmend in den Mittelpunkt von Übernahmespekulationen - diese sorgten bereits für Mitte November zumindest kurzfristig für einen kräftigen Kursanstieg bei OmniVision-Aktien.

Kurzportrait

Die im Jahre 1995 gegründete und im kalifornischen Sunnyvale ansässige OmniVision Technologies gilt inzwischen als einer der weltweit führenden Hersteller von Image-Sensoren. Diese Sensoren kommen überwiegend in Digitalkameras, DVD-Rekordern aber auch in Handys, PDAs und Videospielen und Überwachungstechnik zum Einsatz.

Das vergleichsweise junge Unternehmen ist erst seit dem Jahr 2000 an der Technologiebörse Nasdaq notiert und galt bereits ein Jahr später als das schnellst wachsende Halbleiterunternehmen in den USA. Vom Flagschiffprodukt der Gesellschaft, ein Image-Sensor namens CameraChip, wurden bereits mehr als 15 Mio. Einheiten ausgeliefert.

Der CameraChip wird im Rahmen der weit verbreiteten CMOS-Technik (Complementary Metal Oxide Semiconductor) produziert, wobei OmniVision die Chips nicht selbst herstellt, sondern die Produktion an dritte Firmen, wie an Taiwan Semiconductor und Powerchip Semiconductor auslagert. Der von OmniVision entwickelte CameraChip gilt als hochentwickelt, vereinigt er alle notwenigen Funktionen für Image-Aufgaben auf einem einzigen Chip.

Daneben entwickelt OmniVision aber auch Software und vor allem Treiber für Windows-Betriebssysteme, aber auch für MacOS- und Linux-Systeme, damit Digitalkameras problemlos mit dem Computer kommunizieren können. In Sachen Vertrieb setzt OmniVision überwiegend auf große Hersteller, aber auch auf zertifizierte Händler. Die chinesische Primax Electronics gehört dabei zu den größten Abnehmern des Unternehmens. Primax beliefert widerrum den zweitgrößten Mobilfunkhersteller Motorola. Als einer der größten Zwischenhändler für OmniVision-Produkte tritt dabei die in Taiwan ansässige World Peace Industrial auf, welche inzwischen von der in Hongkong ansässigen GainTune übernommen wurde. Gemeinsam mit Powerchip Semiconductor Corporation betreibt OmniVision das Joint Venture Silicon Optronics. Im April 2005 übernahm OmniVision den Spezialisten CDM Optics, Lizenzinhaber der patentierten WaveFront Coding (WFC) Technologie.

Zahlen

Für das vergangene Oktoberquartal konnte OmniVision seinen Umsatz um 8,5 Prozent auf 137,7 Mio. Dollar steigern, nach Einnahmen von 126,8 Mio. Dollar im Jahr vorher. Dabei erwirtschaftete OmniVision einen Gewinn von 5,4 Mio. Dollar oder zehn US-Cent je Aktie, nachdem im Jahr vorher noch ein Plus von 22,6 Mio. Dollar oder 41 US-Cent je Aktie zu Buche stand.

Ausgenommen außergewöhnlicher Sonderbelastungen ergibt sich für das jüngste Quartal ein operativer Gewinn von 28 US-Cent je Aktie, womit OmniVision die Erwartungen leicht verfehlte. An der Wall Street hatte man zunächst mit Einnahmen von 139,8 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 30 US-Cent je Aktie kalkuliert.

Die Bruttogewinnmargen schwanden im jüngsten Quartal auf 33,1 Prozent, nach 36,3 Prozent im Vorquartal. Der Inventarbestand zog um 35,2 Prozent auf 103,7 Mio. Dollar an. Insgesamt konnte OmniVision das Quartal mit Barreserven von 350 Mio. Dollar beenden.

Wettbewerb

Im Bereich Image-Sensoren gilt OmniVision nach wie als Marktführer. Der Sensorhersteller sieht sich dabei der Konkurrenz japanischer Elektronikriesen ausgesetzt. So vertreibt die japanische Fuji nicht nur selbst Digitalkameras, sondern entwickelt gleichzeitig auch die hierfür notwendigen Image-Sensoren in Eigenregie. Auch Samsung, MediaTek, STMicrolectronics, Sharp, Sony, Sanyo und Toshiba haben ähnliche oder ergänzende Produkte zum OmniVision-Produktprogramm im Angebot.

Meldung gespeichert unter: IT-News

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