National Semi punktet mit analogen Chips

Montag, 12. Juni 2006 um 00:00

(IT-Times) Der US-Halbleiterhersteller National Semiconductor (NYSE: NSM<NSM.NYS>, WKN: 857469<NSM.FSE>) konnte im jüngsten Quartal positiv überraschen und die Gewinnerwartungen der Wall Street deutlich übertreffen.

Erfolge bei analogen Chips

Die eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen in den vergangenen Jahren zeigten offenbar Wirkung. National Semi konzentriert sich in zunehmenden Maße auf analoge Chips, welche dem Unternehmen steigende Gewinnmargen bescherten. Verzeichnete das Unternehmen im dritten Quartal 2003 noch Bruttomargen von 42,7 Prozent, kletterten diese zuletzt auf 61,4 Prozent und damit auf den höchsten Stand in der Firmengeschichte.

Auch für die Zukunft ergibt sich ein positives Bild. Die Buchungen bzw. Auftragseingänge kletterten im jüngsten Quartal um 22 Prozent. Die Lagerbestände bewegen sich auf einem normalen Niveau, so dass die Gefahr von Überkapazitäten derzeit nicht gegeben scheint.

Dennoch hält Piper Jaffray Analyst Tore Svanberg das weitere Aufwärtspotential von National Semi-Aktien eher begrenzt. Das weitere Gewinnwachstum hänge insbesondere davon ab, inwieweit das Unternehmen seine Umsätze weiter steigern kann. Ein schnelleres Wachstum als der Gesamtmarkt bei gleichzeitig hohen Gewinnmargen schätzt der Analyst als schwierig ein.

Weitere Aktienrückkäufe

Bei National Semi sieht man sich mit der eingeschlagenen Strategie durch die Konzentration auf hochmargige analoge Chips auf den richtigen Weg. An Zukäufe denkt das Unternehmen scheinbar nicht. Vielmehr setzt das Unternehmen seine vorhandenen Barreserven von gut einer Mrd. Dollar verstärkt für Aktienrückkäufe ein. Nachdem bereits im Vorquartal eigene Anteile im Wert von 200 Mio. Dollar zurückgekauft wurden, kündigte der Chipspezialist ein weiteres Aktienrückkaufprogramm im Volumen von 500 Mio. Dollar an.

Kurzportrait

Der bereits im Jahre 1959 gegründete und im kalifornischen Santa Clara ansässige Halbleiterspezialist National Semiconductor (NSM) gilt als einer der Pioniere im Bezug auf die Entwicklung von IC-Chips (Integrated Circuits). So hat sich das Unternehmen auch heute der Entwicklung von analogen Chipsätzen verschrieben, wobei auch digitale Chips das Produktangebot der Gesellschaft ergänzen.

Bereits im Jahre 1971 stieg das Unternehmen zum weltweit viertgrößten Halbleiterhersteller auf, wobei der Chipproduzent zehn Jahre später Platz drei in der Halbleiterindustrie erklomm. Nachdem das Unternehmen im Jahre 1986 als erster US-Halbleiterhersteller eine Niederlassung in China eröffnete, folgte ein Jahr später die Übernahme von Fairchild Semiconductor. Widerrum zehn Jahre später gab National Semiconductor sein Logic-Geschäft und damit auch Fairchild Semiconductor wieder ab und kaufte im Gegenzug die Halbleiterzulieferer MediaMatics und Cyrix. Im Jahre 1998 wurde die Audio-Technologie von Gulbransen, sowie der Spezialist für Mobilfunkchips ComCore Semiconductor übernommen.

Später stieg das Unternehmen aus dem Geschäft mit der Entwicklung von PC-Prozessoren aus und konzentrierte sich seither auf die Fertigung von analogen Chips. In den vergangenen Jahren kaufte National Semi weiteres technologisches Know-how mit der Übernahme von Vivid Semiconductor, InnoCOMM Wireless und der schwedischen Wireless Solutions hinzu. Nachdem National Semi sein Geode Mikroprozessorgeschäft in 2003 an AMD verkauft hat, trennte sich das Unternehmen in 2005 von seinem PC Super I/O Geschäft und veräußerte diese an die taiwansche Windbond Electronics. Gleichzeitig verkaufte der Chiphersteller sein drahtloses Chipgeschäft in den Niederlanden an die Londer Investmentgesellschaft HgCapital

Heute zählt National Semi zu den weltweit führenden Halbleiterherstellern, wobei das Unternehmen Branchengrößen wie IBM, Motorola, Samsung, Siemens, Ericsson, Nokia und Sony zu seinen Kunden zählt. Zuletzt erwirtschaftete das Halbleiterunternehmen 45 Prozent seiner gesamten Umsatzerlöse in der Asien-Pazifik-Region. Das Mobilfunkgeschäft trägt nach wie vor ein Drittel der gesamten Umsatzerlöse, während über das Display-Geschäft etwa zehn bis zwölf Prozent der gesamten Einnahmen erwirtschaftet werden. Das PC-Geschäft steuerte zuletzt 12 bis 15 Prozent zu den Gesamteinnahmen bei.

Zahlen

Für das abschließende vierte Fiskalquartal 2006 meldet National Semi einen Umsatzanstieg auf 572,6 Mio. US-Dollar, was einem Plus von 27 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Gewinn schwand zunächst auf 118,8 Mio. Dollar oder 34 US-Cent je Aktie, ein Minus von neun US-Cent je Aktie nach einem Plus von 130,2 Mio. Dollar oder 36 US-Cent je Aktie im Jahr vorher. Ausgenommen außergewöhnlicher Sonderbelastungen in Höhe von 24,5 Mio. Dollar konnte das Unternehmen einen Nettogewinn von 41 US-Cent je Aktie erwirtschaften und damit die Erwartungen der Wall Street übertreffen.

An der Wall Street hatte man im Vorfeld mit Einnahmen von 566,9 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 38 US-Cent je Aktie kalkuliert. Wie das Unternehmen weiter mitteilt, erreichte die Bruttogewinnmarge von 61,4 Prozent vom Umsatz den höchsten Stand in der Firmengeschichte.

Meldung gespeichert unter: IT-News

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