Motorola kündigt Superphone an - Fokus auf Android-basierte Geräte

Montag, 14. Juni 2010 um 12:34
Motorola Mobility

(IT-Times) - Während der US-Computerhersteller Apple gerade die vierte Generation seines iPhones vorgestellt hat, kämpft auch der US-Mobilfunkspezialist Motorola (NYSE: MOT, WKN: 853936) um seine Chance im Mobilfunk- bzw. Smartphonemarkt. Angetrieben vom Überraschungserfolg seines Smartphones Motorola Droid wollen die Amerikaner mit dem Motorola Droid X bzw. Xtreme einen geeigneten Nachfolger ins Rennen schicken, der es mit dem iPhone aufnehmen kann.

Motorola schickt Droid-Nachfolger ins Rennen


Erste Details des neuen Motorola-Handys kursieren bereits im Web. Demnach wird auf dem Motorola Xtreme das neue Android-Betriebssystem Android 2.1 mit der Benutzeroberfläche MotoBLUR zum Einsatz kommen. Laut dem Branchendienst Droidlife wird das Motorola-Smartphone über eine 8-Megapixel Kamera verfügen und Videos mit 720p aufnehmen können. Das mit einem 4,3-Zoll großen Touchscreen-Display ausgestattete Handy soll über einen 16GB internen Speicher verfügen und mit einem 1GHz Snapdragon-Chipsatz aus dem Hause Qualcomm daherkommen. Auch ein HDMI-Ausgangsport soll zur Standard-Ausrüstung gehören. Offiziell auf den Markt kommen soll das neue Smartphone dann Ende Juli, heißt es.

Vertrieben werden soll das neue Handy dann über den bisherigen Motorola-Partner und Mobilfunk-Carrier Verizon Wireless. Bereits das Motorola Droid erfreute sich zuletzt einem hohen Kundenzuspruch, so das Motorola-Co-Chef Sanjay Jha bereits von einer „extrem starken Nachfrage“ sprach.

Ein Anschlusserfolg wäre sehr wichtig für Motorola, wurden die Amerikaner selbst im US-Mobilfunkmarkt zuletzt von Samsung und LG Electronics überholt. Um den Verfall aufzuhalten, will sich Motorola vermehrt auf Android-basierte Smartphones konzentrieren, gibt Jha die Zielsetzung aus. Damit will der Firmenlenker die Mobilfunksparte zum Jahresende wieder aus der Verlustzone hieven.

Tablet PC und Superphone sollen Mobilfunksparte aus der Verlustzone führen


Helfen könnte dem Unternehmen dabei auch ein Android-basierter Tablet PC, den Motorola nach Aussagen von Jha derzeit entwickelt. Der iPad-Rivale aus dem Hause Motorola soll noch bis Jahresende auf den Markt kommen, verspricht der Motorola-Manager. Daneben will Jha in die Kategorie der sogenannten Superphones vorstoßen und bis Jahresende ein Smartphone mit einem 2GHz Prozessor auf den Markt bringen - dieses Super-Smartphone soll dann sogar ganze Workstations ersetzen können, so der Motorola-Chef…

Kurzportrait

Das traditionsreiche Unternehmen wurde ursprünglich im Jahre 1928 von Paul Galvin gegründet. Zwei Jahre später erschien erstmals der Name Motorola im Zusammenhang mit Autoradios. Im Jahre 1947 folgte dann die Umbenennung von Galvin Manufacturing in Motorola. In den 50er Jahren präsentierte sich das Unternehmen bereits als Spezialist für Kommunikationstechniken.

1980 folge dann der Einstieg in den Bereich Mobilfunktechnik. Diese Entscheidung prägt das Unternehmen noch heute. So stellte Motorola im Jahre 1996 mit dem StarTAC eines der kleinsten Mobiltelefone seiner Zeit vor. Heute erwirtschaftet Amerikas führender Mobilfunker den Großteil seiner Umsätze durch Mobilfunktelefone und zugehörige Software. Die Halbleitereinheit wurde im Jahr 2004 mit dem Unternehmen Freescale Semiconductor ausgegliedert. Durch die Fusion mit General Instruments präsentiert sich Motorola daneben auch als führender Anbieter von Kabelmodems und set-top Terminals. Heute operiert Motorola aus drei Kerngeschäftsbereichen heraus: Mobile Devices, Home and Networks Mobility sowie Enterprise Mobility Solutions. Die Mobilfunkeinheit Mobile Devices soll aber in naher Zukunft ausgegliedert werden.

Um eine effektive technologische Entwicklung sicher zu stellen, betreibt Motorola verschiedene Tochterfirmen und investiert über seinen Kapitalarm Motorola Ventures in vielversprechende Startup-Firmen. Zudem verstärkte sich Motorola in den vergangenen Jahren durch eine Reihe von Zukäufen. So wurde unter anderem der Netzwerkspezialist Winphoria Networks übernommen. Nach der Übernahme des FTTP-Spezialisten Quantum Bridge Communications, kaufte Motorola Mitte 2004 die Solectron-Tochter Force Computers. Anfang 2006 übernahm Motorola den schwedischen set top Box-Entwickler Kreatel Communications. Mitte 2006 gründete Motorola gemeinsam mit dem indischen IT-Spezialisten Wipro das Joint Venture WMNetServ. Nach der Übernahme von Broadbus Technologies, verstärkte sich Motorola durch die Übernahme des Handheld-Spezialisten Symbol Technologies. In 2007 übernahm Motorola unter anderem die Spezialisten Tut Systems Modulus Video, Terayon Communication und Leapstone Systems. Im Herbst 2007 trennte sich Motorola von seinem Embedded Computing-Geschäft und veräußerte dieses an Emerson Electric. Gleichzeitig übernahm Motorola 80 Prozent am japanischen Radio-Kommunikationstechnikanbieter Vertex Standard, während man auch mit 12,5 Prozent an den WiMAX-Spezialisten Clearwire beteiligt ist. Im April 2009 schloss Motorola den Verkauf seines Biometric-Geschäfts ab. Im Januar 2010 übernahm Motorola den Spezialisten SecureMedia. Im Februar 2010 schluckte Motorola den Content-Management-Spezialisten BitBand.

Zahlen

Für das vergangene erste Quartal 2010 meldet Motorola einen Umsatzrückgang um 6,1 Prozent auf 5,04 Mrd. US-Dollar. Dabei erwirtschaftete Motorola einen Gewinn von 69 Mio. Dollar oder drei US-Cent je Aktie, nachdem in der Vorjahresperiode noch ein Verlust von 231 Mio. Dollar oder 13 US-Cent je Aktie zu Buche stand.

Analysten hatten im Vorfeld bei Motorola mit Einnahmen von 5,1 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettoverlust von einem US-Cent je Aktie gerechnet.

Motorola konnte im jüngsten Quartal 8,5 Millionen Handys absetzen, darunter 2,3 Millionen Smartphones. Ursprünglich ging Motorola von weniger als zwei Millionen verkauften Smartphones aus. Im Vorquartal konnte Motorola gerade einmal zwei Millionen Smartphones absetzen. Großer Nachfrage erfreute sich dabei insbesondere das Android-basierte Droid Smartphone.

Im Home-Segment erlöste Motorola 838 Mio. Dollar, ein Rückgang von 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Einheit konnte dabei einen operativen Gewinn von 20 Mio. Dollar melden. Im Geschäftsbereich Enterprise Mobility Solutions summierten sich die Erlöse auf 1,7 Mrd. Dollar, ein Zuwachs von sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Enterprise-Division konnte dabei einen operativen Gewinn von 141 Mio. Dollar erwirtschaften.

Meldung gespeichert unter: Motorola Solutions, Hintergrundberichte, Telekommunikation, Hardware

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