Motorola in der Preisfalle?

Der Gewinn brach jedoch zunächst auf 968 Mio. Dollar oder 39 US-Cent je Aktie ein, nachdem Motorola im Vorjahr noch ein Plus von 1,75 Mrd. Dollar oder 69 US-Cent je Aktie verbuchen konnte. Ausgenommen außergewöhnlicher Sonderfaktoren ergibt sich ein Nettogewinn von 34 US-Cent je Aktie, womit Motorola die Analystenerwartungen erfüllen konnte.

An der Wall Street hatte man zunächst allerdings mit Einnahmen von 11,0 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 34 US-Cent je Aktie und mit einem Absatz von 55 Mio. Handys kalkuliert.

Markt und Wettbewerb

Der Mobilfunkmarkt wird weiterhin vom finnischen Mobilfunkriesen Nokia kontrolliert, wobei die Finnen derzeit wieder aufholen konnten. Zuletzt kam Nokia auf einen Weltmarktanteil bei Handys von 34 Prozent. Auf Rang zwei rangiert Motorola mit einem Marktanteil von 22 Prozent, wobei die Amerikaner zuletzt weiter Marktanteile gewinnen konnten. Der koreanischen Samsung wird ein Marktanteil von unter 15 Prozent zugesprochen. Großer Verlierer war zuletzt der deutsche Mobilfunker Siemens, der seine Mobilfunk-Einheit an BenQ verkauft hat.

Der schwedische Mobilfunkriese Ericsson konnte gemeinsam mit Sony zuletzt Erfolge melden. Vor allem im Bereich Kamera-Handys bietet das Duo eine breite Produktpalette an, wobei auch Sony Ericsson zuletzt leichte Marktanteilsgewinne zugeschrieben wurden.

Auch der Mitbewerber LG ist inzwischen mit von der Partie und konnte sich in den vergangenen Jahren Achtungserfolge erkämpfen. Inzwischen ist auch die japanische Sanyo im Markt für Kamera-Handys mit entsprechenden Modellen präsent. Weitere Mitbewerber sind die chinesischen Anbieter Ningbo Bird und TCL.

Ausblick

Für das eben beendete Dezemberquartal revidierte Motorola jüngst seine Prognosen nach unten. Zwar werde man voraussichtlich 66 Mio. Mobiltelefone absetzen können, doch der Nettogewinn wird mit 23 bis 26 US-Cent je Aktie (ausgenommen Aktienkompensationskosten) hinter den Erwartungen der Analysten von 39 US-Cent je Aktie zurückbleiben. Gleichzeitig rechnet man bei Motorola nunmehr nur noch mit Einnahmen zwischen 11,6 und 11,8 Mrd. Dollar. Analysten haben ihre Prognosen revidiert und rechnen nunmehr mit einem Quartalsumsatz von 11,85 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 31 US-Cent je Aktie. Detaillierte Zahlen zum vergangenen Quartal will Motorola am 19. Januar 2007 vorlegen.

Für das Gesamtjahr 2006 wird nunmehr mit Einnahmen von 43 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 1,26 Dollar je Aktie kalkuliert. Für das nachfolgende Jahr 2007 rechnen Analysten mit Einnahmen von 46,4 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 1,39 Dollar je Aktie.

Bewertung

Zuletzt wurden Motorola-Anteile weiter nachgebend bei 18,6 US-Dollar gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von rund 45 Mrd. Dollar für den weltweit zweitgrößten Mobilfunkspezialisten ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2007 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 14. Gleichzeitig wird Motorola mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) von etwa 1:1 bewertet.

Nach der Umsatzwarnung hagelte es Herabstufungen aus dem Analystenlager. Die Experten des Hauses AG Edwards stuften Motorola-Aktien von „kaufen“ auf „halten“ herab, wobei die Analysten auch ihre Gewinnschätzungen für den Wert reduzierten.

Im Hause Needham & Co stufte man Motorola-Aktien ebenfalls von „kaufen“ auf „halten“ zurück. Im Hause Credit Suisse bleibt man zwar weiterhin bei seiner Einstufung „outperform“ für den Wert, nimmt aber sein 12-Monatskursziel für die Papiere deutlich zurück. Die Credit Suisse-Experten sehen für die Papiere nunmehr nur noch einen Kursspielraum bis zu 24 Dollar.

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