Mobile TeleSystems weiter im Vorwärtsgang

Mittwoch, 28. März 2007 um 00:00

(IT-Times) Osteuropas führender Mobilfunkanbieter Mobile TeleSystems (NYSE: MBT<MBT.NYS>, WKN: 501757<MKY.FSE>) kann zufrieden sein mit den Ergebnissen des vergangenen Geschäftsjahres. Die Umsätze kletterten um 27 Prozent auf rund 6,4 Mrd. Dollar, wobei man mit Gewinnmargen von 50,6 Prozent die eigenen Ziele erreichen konnte. MTS-Chef Leonid Melamed bezeichnete das Jahr 2006 dann auch als eines der besten Jahre in der Firmengeschichte, zumal man die Kundenzahlen in jedem der Märkte, wo das Unternehmen tätig ist, steigern konnte.

Dennoch hatte MTS auch in 2006 mit zunehmendem Wettbewerb und vor allem mit einem sinkenden Durchschnittsumsatz pro Monat und Kunde zu kämpfen. Mit neuen Marketingmaßnahmen will man die Mobilfunknutzung im laufenden Jahr stimulieren, was im Idealfall zu leichten Zuwächsen beim Durchschnittsumsatz führen soll.

Forschritte gab es dagegen in der Ukraine. Hier zogen die Umsätze um 25 Prozent an, wobei es MTS gelang, seine Gewinnmargen um 2,6 Prozentpunkte auf 51,3 Prozent zu steigern. Nach MTS-Angaben habe man die Netzwerkkapazitäten und das Vertriebsnetz deutlich ausbauen können. Im zweiten Quartal 2007 will man dann mit der eigenen MTS-Marke in der Ukraine auftreten.

Marktführer in Usbekistan und in Turkmenistan

Auch in Usbekistan und Turkmenistan konnte man seine marktführende Position behaupten. Nach MTS-Angaben hat man in Usbekistan seine marktführende Stellung ausbauen können, wobei der Marktanteil nunmehr um drei Prozentpunkte auf 58 Prozent gestiegen sei. Noch trägt das Geschäft, welches in 2006 rund 130 Mio. Dollar zum Gesamtumsatz beisteuerte, nur einen geringen Anteil am Gesamtumsatz bei, doch dies könnte sich schon bald ändern, nachdem jüngst die Marke von einer Mio. Kunden in Usbekistan überschritten wurde. In Turkmenistan dominiert MTS den Markt noch deutlicher. Nach eigenen Angaben kommt man hier auf einen Marktanteil von 83 Prozent. Zusammen genommen trug das Geschäft in Usbekistan und Turkmenistan zuletzt vier Prozent des Gruppenumsatzes.

MTS liebäugelt mit eigenem Vertriebsnetz

Um den Umsatz anzukurbeln kündigt MTS-Manager Mikhail Shamolin ein eigenes Vertriebsnetz im laufenden Jahr an. „Wir planen die Entwicklung eines eigenen Vertriebsnetzes, um die Erlöse und die Servicequalität zu verbessern“, so der Manager. Dies soll jedoch als separates Geschäft geführt werden, so Shamolin. Ein derartiges Vertriebsnetz könnte auch hinzugekauft, deutete der MTS-Manager weiter an, wobei man derzeit noch keine entsprechenden Übernahmegespräche führe, so Shamolin weiter.

Kurzportrait

Die im Jahre 1993 gegründete und in Moskau ansässige Mobile TeleSystems (MTS) gilt heute mit mehr als 73 Mio. Mobilfunkkunden als größter Mobilfunkanbieter Osteuropas. Das Unternehmen betreut über seine Marken MTS und Jeans nicht nur Kunden in Russlands Metropolen, sondern inzwischen auch in Weißrussland, in Sibirien, Usbekistan, in der Ukraine und in Turkmenistan.

Zurzeit hält MTS Mobilfunklizenzen in über 72 der insgesamt 89 Regionen Russlands. Damit erreicht MTS mit seinen GSM-Lizenzen mehr als 233 Mio. Einwohner. Während sich der Rivale VimpelCom im wesentlichen auf die Metropolen in Moskau und St. Petersburg konzentriert, expandierte MTS frühzeitig in die nicht so dicht besiedelte Regionen des Landes und baute damit seine marktführende Stellung in den letzten Jahren vor allem durch zahlreiche Übernahmen aus. So kaufte MTS allein seit 1998 mehr als ein Dutzend kleinere Mobilfunkanbieter auf. So übernahm MTS unter anderem die lokalen Mobilfunkspezialisten Digital Network of Udmurtia, Uzdunrobita, Primtelefon, sowie Astrakhan Mobile, Uraltel und Volgograd Mobile und Sibintertelecom. Auch ist das Unternehmen durch die Übernahme von Ukrainian Mobile Communications (UMC) auch in der Ukraine vertreten und bietet über seine Tochter Mobile TeleSystems LLC (49%ige Beteiligung) in Weißrussland entsprechende Mobilfunkdienste an. Im Jahr 2005 kaufte sich MTS dann in Turkmenistan durch die mehrheitliche Übernahme von Barash Communications Technologies ein. Ende 2005 wurden dann auch die verbleibenden 46,1 Prozent der Anteile an dem russischen Mobilfunkspezialisten ReCom übernommen. Gleichzeitig kaufte sich MTS in Kirgistan ein und übernahm mit 51 Prozent die Mehrheit an dem Mobilfunkspezialisten Bitel. Im Gegenzug trennte sich das Unternehmen von seinem 50%igen Anteil an dem kasachischen Mobilfunkbetreiber OOO Telekom-Servis. Mitte 2006 wurden 75 Prozent der Anteile an Dagtelecom übernommen.

Für Geschäftskunden stellt das Unternehmen auch darüber hinaus gehende Dienstleistungen, wie den Aufbau von Datennetzwerken, Internetanbindung als auch Videokonferenzsysteme zur Verfügung. Als Hauptaktionäre fungieren die industrielle Holdingfirma Sistema, welche 52,8 Prozent der Anteile an MTS hält.

Zahlen

Mobile Telesystems erwirtschaftete im vierten Quartal 2006 einen Umsatz von 1,805 Mrd. US-Dollar und konnte damit den Vorjahreswert übertreffen. Im vierten Quartal 2005 verbuchte die Gesellschaft noch einen Umsatz in Höhe von 1,332 Mrd. Dollar. Der operative Gewinn konnte nahezu verdoppelt werden. Dieser wuchs von 362,67 Mio. Dollar auf nunmehr 648,81 Mio. Dollar. Der Nettogewinn verbesserte sich von 242,65 Mio. Dollar im Vorjahresquartal auf 280,33 Mio. Dollar.

Im gesamten Geschäftsjahr 2006 erzielte Mobile Telesystems einen Umsatz von 6,384 Mrd. Dollar, ein Zuwachs von 27 Prozent nach Einnahmen von 5,011 Mrd. Dollar im Jahr zuvor. Der operative Gewinn summierte sich auf 2,133 Mrd. Dollar und liegt ebenso deutlich über dem Vorjahreswert von 1,632 Mrd. Dollar.

Der Nettogewinn legte von 1,126 Mrd. Dollar auf 1,245 Mrd. Dollar zu. Das Unternehmen konnte im gesamten Geschäftsjahr 2006 einen Zuwachs von 14,7 Millionen Neukunden verbuchen, mit allein sieben Millionen Neukunden in Russland. Die Kündigungsrate verschlechterte sich in Russland von 20,7 Prozent im Vorjahr auf nunmehr 23,3 Prozent. Die ARPU-Rate (durchschnittlicher monatlicher Umsatz pro Kunde) fiel hingegen leicht. Konnte im Geschäftsjahr 2005 noch ein Wert von 8,4 Dollar erreicht werden, musste im abgelaufenen Jahr ein Betrag von 7,9 Dollar ausgewiesen werden. Insgesamt wurden bis Jahresende 2,2 Mio. ADR-Aktien im Wert von 100 Mio. Dollar zurückgekauft.

Markt und Wettbewerb

Meldung gespeichert unter: IT-News

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