Millionen Deutsche bilden Fahrgemeinschaften per Internet

Freitag, 16. Dezember 2011 um 11:04

5. Preisgestaltung

Als Faustregel gilt: Autofahrer können je Mitfahrer etwa fünf Euro pro hundert Kilometer verlangen. Ein Beispiel: Für die knapp 200 Kilometer zwischen Berlin und Dresden variieren die meisten Angebote zwischen 9 und 12 Euro. Schwankungen beim Preis können sich auf die Mitfahr-Angebote auswirken. Wer seine Benzinkosten individuell berechnen und durch die Anzahl der Mitfahrer teilen will, kann Fahrpreisrechner nutzen, etwa bei mitfahrgelegenheit.de oder auf der Seite des ADAC-Mitfahrclubs.  

6. Mitfahr-Vermittlung unterwegs

Der Trend zu Smartphones und mobilem Internet macht die Kontaktaufnahme zwischen Fahrern und Mitfahrern immer leichter. Mehrere Mitfahr-Portale bieten Mini-Programme (Apps) für verschiedene Handymodelle an, mit denen Interessenten auch unterwegs nach Fahrgemein-schaften suchen können. Besonders modern sind dynamische Vermittlungsangebote, die auch während der Fahrt genutzt werden können (Beispiel: flinc.de). Dabei wird Autofahrern angezeigt, welche Interessenten in der Nähe auf eine Mitfahrgelegenheit warten. Solche Apps können auch den Umweg berechnen, der zur Abholung der Mitfahrer nötig ist, und den zu erwartenden Preis. Möglich wird die dynamische Vermittlung durch die GPS-Funktion moderner Handys, mit der die Position des Fahrers übermittelt wird. Je nach Anbieter können die Mitfahr-Apps nahtlos in die Navigationssoftware des Smartphones integriert werden.  

7. Vertrauen

Vertrauen ist wichtig, wenn man bei Unbekannten mitfährt oder Fremde im eigenen Auto mitnimmt. Wer von einem Fahrer oder Mitfahrer von vornherein keinen guten Eindruck hat, sollte nach seinem Bauchgefühl handeln. Für Mitfahrer gibt es aber viele Möglichkeiten, sich von der Seriosität eines Fahrers zu überzeugen. Dazu zählen detaillierte und glaubwürdige Angaben im Internet, aber auch ein guter Eindruck am Telefon. Zudem können sich Mitfahrer das Kennzeichen notieren oder im Zweifelsfall den Führerschein zeigen lassen. Sehr hilfreich sind Bewertungsfunktionen in vielen Portalen. Mitfahrer können die Anbieter von Fahrgemeinschaften bewerten und ihre Erfahrungen schildern. Andere Mitfahrer können sich an positiven Kommentaren orientieren.  

8. Rechtliche Aspekte

Wenn es auf der Fahrt zu einem Unfall kommt und Mitfahrer verletzt werden, kommt die Kfz-Haftpflichtversicherung des Verursachers auch für Schäden von Mitfahrern auf. Von Gesetzes wegen sind Beifahrer in den Schutz der Haftpflichtversicherung einbezogen, die jeder Halter eines Fahrzeugs abschließen muss. Wer sicher gehen will, sollte sich aber vergewissern, dass der Fahrer auch Halter des Wagens ist. Für Fahrer ist die rechtliche Lage weniger einfach, weil sie bei Verschulden unter Um-ständen zumindest teilweise selbst für die Unfallfolgen haften. Das kann etwa beim Überfahren einer roten Ampel der Fall sein. Wer als Fahrer die eigene Haftung so weit wie rechtlich möglich einschränken will, kann seine Mitfahrer eine so genannte „Vertragliche Haftungsbeschränkung“ unterschreiben lassen. Formulare gibt es unter anderem beim ADAC. In der Praxis bestehen aber die wenigsten Fahrer auf solchen Formalitäten.  

9. Mitfahrer in öffentlichen Verkehrsmitteln

Die Idee der Mitfahrgelegenheiten wird zunehmend auch in öffentlichen Verkehrsmitteln populär. So gibt es Online-Dienste, die Fahrgemein-schaften in Bussen oder Zügen vermitteln: Wenn sich genügend Reisende zusammenfinden, wird der Fahrpreis für den Einzelnen geringer. Auch in diesem Bereich gibt es vereinzelt Portale für spezielle Zielgruppen. So organisieren etwa Fußballfans bei pendlo.de gemeinsame Fahrten zu Spielen – egal, ob per Auto, Bus oder Bahn.  

10. Web-Adressen (Auswahl ohne Anspruch auf Vollständigkeit)

www.mitfahrgelegenheit.de (großes Portal mit vielen Gratisfunktionen) www.mitfahrgelegenheit.de/pages/cost_calculator (Fahrpreisrechner) www.mitfahrzentrale.de (großes Portal mit mehr Infos für Premiumnutzer) www.flinc.de (Vermittlung via Web, aber auch dynamisch per Handy-App) www.adac-mitfahrclub.de (Portal mit clubspezifischen Sonderfunktionen) www.citynetz-mitfahrzentrale.de (Netzwerk stationärer Mitfahrzentralen) www.citytocity.de (Verbund stationärer Zentralen mit Online-Suchfunktion) www.drive2day.de (Anbieter aus Österreich mit vielen Zusatzfunktionen) www.mifaz.de (Mitfahrzentrale mit regionalem Schwerpunkt Bayern/BW) www.pendlernetz.de (Portal für regelmäßige Fahrten von Berufspendlern) www.frauenfahrgemeinschaft.de (Mitfahrgelegenheiten von u. für Frauen) www.deinbus.de (Busmitfahrzentrale bzw. Vermittler von Gruppenreisen) www.pendlo.de (Fahrgemeinschaften für Fußballfans per Auto/Bus/Bahn)  

Zur Methodik: Basis der Daten zur Nutzung von Mitfahrgelegenheiten ist eine repräsentative Umfrage des Instituts Forsa für den BITKOM. Dazu wurden im Dezember 2011 1.000 Bundesbürger ab 14 Jahren befragt.  

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