Microsoft profitiert vom Patentkrieg zwischen Apple und Samsung

Für das Fiskaljahr 2012 wies Microsoft einen Umsatz von 73,72 Mrd. Dollar. Ein Zuwachs von fünf Prozent. Das operative Ergebnis summierte sich nach zwölf Monaten im Geschäftsjahr 2012 auf 21,76 Mrd. Dollar (Vorjahr: 27,16 Mrd. Dollar). Netto verzeichnete Microsoft einen Gewinn von 16,98 Mrd. Dollar oder 27 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Pro Aktie ergibt sich hieraus ein Ergebnis von 2,00 Dollar (verwässert) nach 2,69 Dollar (verwässert) im Vorjahreszeitraum.

Im weltweiten Datennetz sieht sich Microsoft vor allem der Konkurrenz der großen Portale Yahoo, AOL und nicht zuletzt Google gegenüber. Mit seiner neuen Suchmaschine Bing steht Microsoft im direkten Wettbewerb zu Google.

Im Bereich der Betriebssysteme kann Microsoft weiter auf seine dominante, monopolartige Stellung setzen. Den Marktanteil von 90 Prozent bei Desktop-Systemen konnte die Konkurrenz in Form von Linux und anderen Open-Source-Systemen bislang nicht entscheidend reduzieren.

Der langjährige Widersacher Sun Microsystems, der inzwischen von Oracle übernommen wurde, will mit seiner Java-Plattform den endgültigen Durchbruch im Internet schaffen. Darüber hinaus vermarktet Oracle sein Office-Paket StarOffice, das im Wettbewerb zum Microsoft Office-Paket steht. Hier konkurriert Microsoft auch mit den Produkten von Google (Google Apps).

Mit den jüngsten Produktneuerungen im Bereich Sicherheitssoftware begibt sich Microsoft auch in direkte Konkurrenz zu Sicherheitsanbietern wie Symantec und McAfee. Im Bereich Mobilfunk- und Smartphone-Betriebssysteme konkurriert Microsoft nicht nur mit Apple (iOS), sondern mit der kanadischen Research In Motion (BlackBerry OS) und insbesondere mit dem Google-Betriebssystem Android. Zuletzt hat Microsoft aber hier eine Partnerschaft mit Nokia geschlossen, um Windows Phone auf Nokia-Smartphones zu bringen.

Im Bereich der Spielekonsolen kämpft das Unternehmen mit seiner Xbox 360 mit Sony und Nintendo um Marktanteile.

Für das Fiskaljahr 2013 bestätigte der Softwarekonzern bislang lediglich die Planungen zu den operativen Kosten, welche auf 30,3 Mrd. bis 30,9 Mrd. Dollar taxiert werden. Analysten erwarten für das laufende Fiskaljahr 2013 bei Microsoft einen Jahresumsatz von 80,4 Mrd. US-Dollar sowie einen Nettogewinn von 3,02 Dollar je Aktie.

Im nachfolgenden Fiskaljahr 2014 sollen die Erlöse dann auf 85,7 Mrd. US-Dollar und der Nettogewinn auf 3,32 Dollar je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Microsoft-Aktien präsentierten sich zuletzt in New York weiter freundlich bei 30,69 US-Dollar, womit sich damit ein Börsenwert von rund 260 Mrd. US-Dollar für das weltgrößte Softwarehaus ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Fiskaljahr 2013 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von zehn.

Die US-Analysten aus dem Hause Morgan Stanley hoben zuletzt ihr Kursziel für Microsoft-Aktien von 33 auf 37 Dollar an. Die US-Investmentbanker glauben, dass die kommende Büro-Softwaresuite Office 15 zum neuen Wachstumsmotor bei Microsoft avancieren wird. Morgan Stanley Experte Adam Holt glaubt, dass Microsoft durch Office 15 mehr Chancen auf Tablets und andere Mobile-Geräte hat. Holt hebt daher seine Gewinnschätzungen für das Fiskaljahr 2013 von 3,08 auf 3,14 Dollar je Aktie an.

Auch die Londoner Barclays Capital ist vorsichtig optimistisch und glaubt durch einen Wachstumsschub durch Windows 8 und der neuen Office Suite. Die Analysten heben ihr Kursziel für den Wert auf 33 US-Dollar an. Mit den beiden neuen Produkten habe Microsoft beste Chancen im Tablet- und Smartphone-Markt, glauben die Analysten.