Microchip sieht sich für die Krise gut gewappnet

Donnerstag, 8. Januar 2009 um 13:28
Microchip Technology

(IT-Times) Mit Microchip Technology (Nasdaq: MCHP, WKN: 886105) hat der Abschwung nunmehr auch einen der größten Halbleiterspezialisten in den USA erfasst. Das Unternehmen musste am Vortag vor einem Umsatzeinbruch von bis zu 31 Prozent gegenüber dem Vorquartal warnen. Microchip-Aktien tauchten daraufhin um mehr als 7,5 Prozent auf 18,5 Dollar ab.

Damit geht die Negativserie für das Unternehmen zunächst weiter. Bereits im November musste Microchip einen Rückschlag einstecken. Die gemeinsam mit ON Semi geplante Übernahme von Atmel scheiterte. Die umgarnte Atmel wies das Angebot als zu niedrig zurück. Mit der Übernahme von Atmel wäre allerdings eine wichtige Konsolidierung im Halbleitermarkt in Gang gekommen, wobei sich Microchip im Bereich ASIC-Chips und Micrcontroller weiter verstärken hätte können.

Niedriges Kosten-Niveau hilft Microchip in der Krise


Trotz der gescheiterten Übernahme von Atmel trauen Marktbeobachter und Analysten Microchip dennoch eine bessere Entwicklung als den Rest der Halbleiterbranche zu. Hintergrund sind die bereits frühzeitig eingeleiteten Maßnahmen zur Stabilisierung der Kostensituation. Microchip hat bereits im Vorjahr seine Fab 3 Anlage in Washington für mehr als 27 Mio. Dollar abgestoßen, um seine operativen Kosten zu senken. Zudem ist die Umsatzbasis des Unternehmens relativ gut diversifiziert. Insgesamt beliefert das Unternehmen mehr als 60.000 Kunden weltweit, wobei nur zehn Prozent der Top-Kunden für neun Prozent der Umsätze verantwortlich zeichnen.

Ferner erwirtschaftet Microchip mehr als 70 Prozent seiner Erlöse außerhalb der USA, womit das Unternehmen von der tiefen Rezession in den USA weniger stark betroffen sein könnte. Rund 49 Prozent seiner Erlöse erwirtschaftet Microchip in der Asienregion. Die low-cost Produktionsstrategie der Gesellschaft dürfte sich in den schwierigen Zeiten ebenfalls positiv bemerkbar machen. Analysten wie Barclays Capital Experte Romit Shah gehen davon aus, dass Microchip trotz der Wirtschaftskrise in der Lage ist, seine operative Gewinnmarge über 20 Prozent zu halten.

Auch bei der Dividende will Microchip vorerst keine Abstriche machen. Mit Barreserven von rund 1,3 Mrd. Dollar sitzt Microchip auf einem gut gefüllten Bankkonto, um auch schwierige Zeiten durchstehen zu können….

Kurzportrait

Die in Chandler/Arizona ansässige Microchip Technology gilt als Spezialist für so genannte Embedded Halbleiter. Diese speziellen Mikrochips sind dabei mit einem 8- oder 16-Bit Mikrocontroller ausgestattet und erlauben damit das Steuern von programmierbaren Speichern. Heute erzielt Microchip zwei Drittel seines Mikrokontroller-Umsatzes durch Flash-Mikrokontroller.

Anders als bei Personalcomputern oder Workstations, sind bei Embedded Controller Applications diese innerhalb der entsprechenden Anwendungen untergebracht. Die zugehörige Software soll die Leistungsfähigkeit von Mikroprozessoren noch weiter steigern und zu niedrigeren Kosten führen. Entsprechende integrierbare Speichertechnologien in Kompatibilität mit der Software sollen Flash-Speicher und Mikrocontroller noch effizienter machen. Die von Microchip vertriebene Produktlinie KEELOQ versteht sich als spezieller Mikrochip mit besonders hohen Sicherheitsmerkmalen. Diese kommen unter anderem bei verschiedenen Smart-Karten zum Einsatz, welche Türen oder beispielsweise auch Garagentore öffnen.

Gleichzeitig arbeitet das Unternehmen an neuartigen Herstellungsverfahren. Entsprechendes Chip-Design und Test-Equipment soll die Entwicklungszeit von Halbleitern weiter verringern und so zur Kostenreduktion beitragen. Insgesamt nutzen mehr als 60.000 Kunden in mehr als 65 Ländern weltweit Produkte aus dem Hause Microchip Technology. Das Unternehmen lieferte bisher mehr als 250.000 Entwicklungswerkzeuge an über 120 Fertigungspartner weltweit aus.

Nach der Übernahme von TelCom Semiconductor im Jahr 2001, die den Produktbereich analoge Halbleiter ergänzte, erfolgte im Jahr 2002 die Übernahme von PowerSmart. Das Unternehmen mit Niederlassungen und Entwicklungszentren in Indien und Thailand setzt einen Großteil seiner Produkte im Ausland ab. Die Region in Asien trägt dabei nahezu die Hälfte der Microchip-Umsätze.

Zahlen

Für das vergangene Septemberquartal meldet Microchip einen Umsatzanstieg um vier Prozent auf 269,7 Mio. US-Dollar. Der Gewinn kletterte dabei um 26 Prozent auf 76,5 Mio. Dollar oder 41 US-Cent je Aktie, nach einem Plus von 60,7 Mio. Dollar oder 27 US-Cent je Aktie in der Vorjahresperiode.

Ausgenommen außergewöhnlicher Sonderbelastungen konnte Microchip einen Nettogewinn von 45 US-Cent je Aktie realisieren und damit die Gewinnerwartungen übertreffen. Analysten hatten zunächst nur mit Einnahmen von 273,5 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 41 US-Cent je Aktie gerechnet.

Microchip-Chef Steve Sanghi zeigte sich dann auch zufrieden mit dem Zahlenwerk. So konnte das Unternehmen im jüngsten Quartal einen Netto-Cashflow von 129,4 Mio. Dollar generieren, womit sich dieser im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres auf 247,7 Mio. Dollar summiert. Daher sieht sich das Unternehmen auch in der Lage, trotz der schwierigen Wirtschaftssituation auch weiterhin eine Quartalsdividende auszuschütten. So gab der Verwaltungsrat grünes Licht für eine Dividendenerhöhung um 9,4 Prozent auf 33,9 US-Cent je Aktie, die am 28. November an die Aktionäre ausgeschüttet werden soll.

Markt und Wettbewerb

Meldung gespeichert unter: Microchip Technology, Hintergrundberichte, Halbleiter

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