Mensch und Maschine trotzt dem Abwärtstrend

Freitag, 12. September 2008 um 13:26
Mensch und Maschine

(IT-Times) Der Münchner CAD/CAM-Spezialist Mensch und Maschine Software SE (WKN: 658080) konnte zuletzt mit überraschend erfreulichen Zahlen aufwarten und im vergangenen zweiten Quartal wieder Fahrt in Sachen Wachstum aufnehmen.

So wuchs der Umsatz im zweiten Quartal um 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 52,6 Mio. Euro. Wachstumsmotor war dabei unter anderem das Geschäft mit eigener Software, welches um 27 Prozent zulegte. Damit stehen die Chancen nach Meinung von Marktbeobachtern und Analysten gut, dass MuM trotz Konjunkturdelle seine Ziele für das laufende Gesamtjahr erreichen wird.

Von entscheidender Bedeutung wird dabei der Verlauf des laufenden dritten Quartals sein. Ökonomen rechnen mit einer leichten Rezession in Deutschland, was auch im MuM treffen würde, nachdem der Anteil des Auslandsumsatzes an den Gesamteinnahmen zuletzt gesunken ist. Im zweiten Quartal erwirtschaftete MuM immerhin 26,2 Prozent der Einnahmen im Inland.

Auslandsgeschäft wächst langsamer


Überraschend war der erneute Rückgang des Auslandsanteils am Gesamtumsatz. Wurden im Vorjahr noch 76,1 Prozent der Einnahmen außerhalb Deutschlands erwirtschaftet, waren es im jüngsten Quartal nur noch 73,8 Prozent. Dies überrascht umso mehr, gelten die Schwellenmärkte in Osteuropa und Asien als künftige Wachstumstreiber.

Jedoch dürfte der zuletzt sehr starke Euro für das Auslandsgeschäft des CAD-Spezialisten nicht gerade förderlich gewesen sein. Inzwischen zeichnet sich an der Währungsfront aber wieder eine leichte Entspannung ab. Insbesondere der US-Dollar hat zuletzt deutlich an Wert gegenüber dem Euro gewonnen.

Darüber hinaus ist MuM seit Februar auch mit der rumänischen Tochter Man and Machine Romania SRL präsent. MuM rechnet im laufenden Jahr schon mit einem Umsatzbeitrag von acht Mio. Euro aus dem Balkanland. Ferner dürften sich in Osteuropa noch weitere Chancen für den Münchner Softwareentwickler ergeben.

Escad-Verkauf soll sich nicht negativ auswirken


Ausschlaggebend für den weiteren Erfolg dürfte jedoch das Geschäft mit Eigenprodukten rund um CAD-Zusatzmodule sein. Hier hat sich MuM zuletzt mit Zukäufen verstärkt. Das Geschäft wuchs zuletzt mit 27 Prozent am schnellsten und steuert inzwischen 12 Prozent zum Gesamtumsatz bei, wobei das Eigengeschäft mit Roherstragsmargen von 44 Prozent glänzt.

Allerdings hat sich MuM zuletzt von einem Teilbereich getrennt und die ECS-Software Escad an Autodesk veräußert. Die beiden Tochterfirmen ECS und Dataflor zeichneten für rund ein Viertel des letztjährigen Roherstrags der Sparte Eigenprodukte verantwortlich, wodurch der Verkauf zunächst negativ erscheint. Da MuM weiterhin Escad aktiv vermarkten wird, rechnet das Unternehmen jedoch mit keinerlei signifikanten Auswirkungen auf die Ertragskraft…

Kurzportrait

Die im Jahre 1984 gegründete und in Wessling bei München ansässige Mensch und Maschine Software SE (MuM) sieht sich als ein führender Anbieter von CAD/CAM-Lösungen in Europa.

MuM bietet CAD-Lösungen für verschiedenste Industriebereiche an. So ist das Unternehmen mit entsprechenden Lösungen sowohl im Maschinenbau, wie auch im Architektur- und Bauwesen und im Elektrotechnikbereich gut aufgestellt. Der Geschäftsbereich Maschinenbau und PLM steuere zuletzt etwa 50 Prozent zum Gesamtumsatz bei, während der Bereich Architektur- und Bauwesen rund 25 Prozent zu den Erlösen beisteuert. 15 Prozent des Umsatzes kommen aus dem Bereich Geographie-, Garten- und Landschaftsbau, während der Bereich Elektrotechnik rund zehn Prozent zu den Erlösen beisteuert.

Das Unternehmen setzt neben dem Online-Verkauf in Sachen Vermarktung auch auf ein indirektes Vertriebsmodell bestehend aus rund 1.000 Fachhändlern. Insgesamt sind MuM-Lösungen auf mehr als 500.000 Arbeitsplatz-Rechner installiert, wobei das Unternehmen mit den Produkten AutoSketch, AutoCAD LT und AutoCADmenu inzwischen mehr als 50.000 Endkunden erreicht. Über die 84%ige Beteiligung yellow! digital production tools AG vermarktet MuM 3D-Animations- und Visualisierungslösungen. Im August 2008 verkaufte MuM sein Elektronik-Softwaregeschäft escad an Autodesk.

Neben der Vermarktung von CAD-Software des Marktführers Autodesk, entwickelt MuM auch selbst Software, um sich auf dem CAD/CAM-Markt entsprechend abzusetzen. Im Herbst 2007 verstärkte sich MuM im Bereich Eigenentwicklungen und übernahm mit 50,1 Prozent die Mehrheit an dem Potsdamer Software- und Planungsspezialisten Creata. Im Frühjahr 2008 expandierte MuM nach Osteuropa und eröffnete hier mit der Man and Machine Romania SRL mit Sitz in Bukarest eine eigene Niederlassung. Neben Rumänien ist das Unternehmen noch mit weiteren Niederlassungen in den USA, Japan, Österreich, der Schweiz, Italien, Frankreich, Großbritannien, Polen, Schweden und in den Niederlanden vertreten. Ebenfalls zum MuM-Konzern gehört der CAD/CAM-Händler yello AG. Der Bereich Eigenprodukte wird überwiegend unter dem Dach der Marke Open Mind Technologies AG betrieben. Hierzu gehören unter anderem die Tochterfirmen DATAflor Software AG, Elektro-CAE-Software GmbH, Mensch und Maschine Akademie GmbH, sowie der Euklid Software GmbH.

Zuletzt wurde eine Umwandlung der Gesellschaftsform vollzogen. So wurde MuM von einer AG in eine SE umgewandelt, so dass die Geschäftsführung über eine Stimmenmehrheit verfügt.

Zahlen

So kletterte der Umsatz von Mensch und Maschine im ersten Halbjahr 2008 um neun Prozent auf 119,6 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr. Das Betriebsergebnis stieg um vier Prozent auf 6,04 Mio. Euro.

Als Halbjahresergebnis wurden damit 3,71 Mio. Euro erwirtschaftet. Das entspricht einem Plus von sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das Ergebnis je Aktie blieb mit 0,27 Euro auf dem Niveau des Vorjahres. Software aus dem eigenen Hause war nach Unternehmensangaben der Hauptumsatztreiber - das Segment trug mit einem Plus von 27 Prozent erheblich zum Wachstum bei. Das Segment Handelsumsatz wuchs um 13 Prozent.

Meldung gespeichert unter: Mensch und Maschine, Hintergrundberichte, Software

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