Lieferprobleme bremsen Avaya aus

Dienstag, 2. Mai 2006 um 00:00

(IT-Times) Der amerikanische VoIP-Ausrüster und Kommunikationsspezialist Avaya (NYSE: AV<AV.NYS>, WKN: 564722<AVR.FSE>) bleibt auch im neuen Jahr weiter auf Wachstumskurs. Nachdem das Unternehmen im vergangenen Jahr seine marktführende Position auf dem amerikanischen IP-Telefonie-Markt mit einem Marktanteil von rund 20 Prozent behaupten konnte (Quelle: InfoTrack), gelang es Avaya im jüngsten Quartal 14 Prozent mehr Produkte in den USA abzusetzen als im Vorjahr. Gleichzeitig lieferte das Unternehmen seine insgesamt neun millionste IP-Produktlinie aus, so Avaya-CEO Don Peterson.

Das Wachstum im vergangenen Quartal hätte noch stärker ausfallen können, hätten Lieferprobleme den Kommunikationsspezialisten nicht ausgebremst. Diese Probleme zu lösen und Kunden besser zu betreuen sei nun eine der Schlüsselprioritäten, erklärt Avaya-Chef Peterson. Der Kampf um Kunden im VoIP-Umfeld dürfte sich in diesem Jahr noch weiter verstärken, glaubt S&P-Analyst Ari Bensinger. Insbesondere der weltweit führende Netzwerkausrüster Cisco Systems könnte sein Engagement im VoIP-Bereich noch weiter ausbauen und damit Avaya zusetzen, glaubt der Analyst, der Avaya-Anteile jüngst von „halten“ auf „verkaufen“ zurückgestuft hat.

Kooperationen mit Samsung und Microsoft


Um dem zunehmenden Wettbewerb zu begegnen setzt Avaya nicht nur auf eine Expansion in Europa, sondern auch auf Kooperationen mit führenden Technologiekonzernen. Gemeinsam mit dem Softwaregiganten Microsoft will Avaya offene Standards entwickeln und die Kompatibilität zwischen Avaya MultiVantage-Produkten und mit Microsofts Office Communicator vorantreiben.

Auch mit Samsung hat Avaya eine strategische Kooperation vereinbart, in dessen Mittelpunkt die gemeinsame Entwicklung von IP-Lösungen für Firmenkunden stehen soll. Die gemeinsam entwickelten Lösungen sollen anschließend weltweit vermarktet werden, heißt es bei Avaya…

Kurzportrait

Die ehemalige Lucent-Tochter Avaya wurde im Februar 2000 ausgegliedert und profilierte sich seither als führender Anbieter von komplexen Kommunikationssystemen. Das in Basking Ridge/New Jersey ansässige Unternehmen bietet von Call-Center- bis hin zu Internet-Protokolllösungen maßgeschneiderte Systeme an, die nicht nur bei großen Firmenkunden, sondern auch bei kleinen und mittelständische Firmen zum Einsatz kommen.

Insgesamt hat sich Avaya eine Firmenstruktur gegeben, die drei verschiedene Kernbereiche vorsieht. So betreut der Geschäftsbereich Converged Systems and Applications (CSA) vor allem größere Firmenkunden in Sachen Kommunikationslösungen, während die Einheit Small and Medium Business Solutions (SMBS), wie der Name schon vermuten lässt, sich speziell um Kommunikationslösungen für mittelständische Unternehmen bemüht.

Diese beiden Bereiche werden dabei von dem Bereich Service- und Anbindungslösungen ergänzt. Dieses Segment umfasst dabei unter anderem den Bereich für Kabelsysteme und andere elektronische Systemlösungen. Das Kabelgeschäft wurde allerdings an CommScope verkauft. Der CSA-Bereich beinhaltet dabei auch spezielle Lösungen für den Markt Voice over IP (VoIP), also das Telefonieren über das Internet.

Daneben bietet das Unternehmen nicht nur die Hardware zum Aufbau ganzer Call-Center, sondern mit Avaya Interaction Center auch eine interaktive Softwarelösung an, die Kundenbetreuung via Web und Email ermöglicht.

Neben der traditionellen Beratung im Bereich Kommunikationsdienste bietet Avaya auch ganze Outsourcing-Lösungen an. Dabei kooperiert das Unternehmen mit verschiedenen Service-Providern und Systemintegratoren. Zu den Kunden der Gesellschaft gehören neben Toshiba zahlreiche Fortune 500-Firmen.

Mitte 2004 kaufte Avaya den Anbieter von Web- und Audiokonferenzsysteme Spectel für rund 100 Mio. Dollar. Im Herbst 2004 verstärkte sich Avaya in Europa durch die Übernahme des deutschen Kommunikationsspezialisten Tenovis GmbH für rund 370 Mio. Dollar. Im Herbst 2005 kaufte Avaya schließlich die kanadische Nimcat Networks. Als größte Einzelaktionäre gelten neben der ehemaligen Muttergesellschaft Lucent, der Avaya-Direktor Landy Joseph und die Investmentbank Warburg Pincus.

Zahlen

Für das vergangene zweite Fiskalquartal 2006 meldet Avaya einen Umsatzanstieg auf 1,238 Mrd. US-Dollar, was einem Plus von 1,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Serviceeinnahmen schwanden um 2,8 Prozent auf 487 Mio. Dollar, während die Managed Serviceeinnahmen um 12,7 Prozent auf 158 Mio. Dollar sanken. Im VoIP-Sektor konnte Avaya seine Erlöse hingegen auf 325 Mio. Dollar steigern, womit dieser Bereich inzwischen 26 Prozent der gesamten Einnahmen beisteuerte.

Meldung gespeichert unter: IT-News

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