Juniper vor großen Herausforderungen

Unmittelbar nach den jüngsten Quartalszahlen beschloss der Aufsichtsrat des Router-Herstellers ein weiteres Aktienrückkaufprogramm im Volumen von einer Mrd. Dollar. Damit stehen dem Unternehmen insgesamt zwei Mrd. Dollar für den Rückkauf eigener Anteile zur Verfügung.

Markt und Wettbewerb

Als Hauptkonkurrent in einem auf knapp zwei Mrd. US-Dollar geschätzten Markt für Core-Router, gilt vor allem der weltweit führende Netzwerkausrüster Cisco Systems, welcher etwa 60 Prozent der Marktanteile im Bereich Core-Router auf sich vereinigen kann. Juniper Networks werden mehr als 30 Prozent der Marktanteil in diesem Bereich zugerechnet. Nach Angaben von Infonetics Research soll der weltweite Markt für VPN- und Firewall-Hardware und Software im Jahr 2007 ein Volumen von 3,6 Mrd. Dollar erreichen Marktbeobachter erwarten für 2007 ein Wachstum im Router-Markt von bis zu 15 Prozent.

Junipers Produkte wurden in der Vergangenheit vor allem bei sicherheitsrelevanten Komponenten Vorteile eingeräumt. Daneben konkurriert Juniper mit dem Spezialisten für optische Router Avici Systems. Das Unternehmen besetzt in diesem Bereich eher eine Marktnische.

Auch der Netzwerkausrüster Nortel beliefert Telekomkonzerne weltweit mit entsprechenden Netzwerk-Routern. Zu den weiteren Mitbewerbern zählen neben der französischen Alcatel-Lucent, auch die schwedische Ericsson. Die Schweden haben sich durch die Übernahme von Redback Networks in diesem Markt neu positioniert. Auch die Startup-Firmen Caspian Networks und Hyperchip stehen mit ihren Produkten in direktem Wettbewerb zu Juniper. Durch den Einstieg in den Carrier Ethernet-Markt konkurriert Juniper zunehmend auch mit Ethernet-Spezialisten wie der Cisco-Tochter Linksys.

Ausblick

Für das laufende Märzquartal stellt Juniper einen Umsatz zwischen 615 und 625 Mio. Dollar sowie einen Nettogewinn von 19 US-Cent je Aktie in Aussicht. Analysten erwarten diesbezüglich einen Umsatz von 621 Mio. US-Dollar sowie einen Nettogewinn von 19 US-Cent je Aktie.

Im laufenden Gesamtjahr 2007 visiert Juniper einen Jahresumsatz von 2,6 bis 2,7 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 80 bis 81 US-Cent je Aktie. Analysten erwarten diesbezüglich Erlöse von 2,66 Mrd. Dollar und einen Nettogewinn von 81 US-Cent je Aktie.

Im nachfolgenden Jahr 2008 sollen die Erlöse dann auf 3,09 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 98 US-Cent je Aktie steigen, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Bewertung

Zuletzt wurden Juniper-Anteile wieder fester bei 18,75 Dollar gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von mehr als zehn Mrd. US-Dollar für den weltweit zweitgrößten Router-Hersteller ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2007 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 23, welches im nachfolgenden Jahr 2008 auf 19 sinken würde. Insgesamt wird Juniper mit dem 3,7fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Die Analysten im Hause Matrix Research sind nach den jüngsten Unternehmenszahlen skeptisch und stufend die Papiere von „kaufen“ auf „strong sell“ nach unten.

Eine andere Meinung vertritt man hingegen im Hause Morgan Stanley. Die Analysten halten weiter an ihrem Rating „outperform“ fest. Eine ähnliche Einschätzung vertritt man auch im Hause JMP Securities. Die JMP-Experten bekräftigten Mitte März nochmals ihre Empfehlung „market outperform“ und sehen ein Kursziel von 22 Dollar für den Wert. Das von Juniper aufgelegte Aktienrückkaufprogramm im Volumen von zwei Mrd. Dollar scheint nun anzulaufen, so die Analysten, die ihre Gewinnschätzungen für das Jahr 2007 auf 83 US-Cent je Aktie und für 2008 auf 98 US-Cent je Aktie nach oben anpassen.

Bei Robert W Baird bleibt man nach den jüngsten Zahlen weiter zurückhaltend und bewertet die Papiere mit „neutral“. Die Analysten sehen kaum mehr Kurspotential nach oben und sehen ein Kursziel von 17 Dollar für den Wert. Die Baird-Experten verweisen insbesondere auf den Abgang der Top-Manager Bob Dykes und Bob Sturgeon, was eine gewisse Unsicherheit im Hinblick auf das weitere Wachstum bei Juniper birgt.

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