JA Solar: Turnaround lässt noch auf sich warten

PV-Industrie in China

Montag, 2. Dezember 2013 um 13:53
JA Solar Holdings

(IT-Times) - Chinas größter Solarzellenhersteller JA Solar kämpft nach wie vor mit roten Zahlen. Zwar konnte das Unternehmen seine operativen Kosten im jüngsten Quartal deutlich senken und seine PV-Auslieferprognosen für 2014 anheben, insgesamt scheint das Unternehmen im Wettbewerb aber hinter Anbietern wie Trina Solar und Canadian Solar zurückzufallen.

Im jüngsten Quartal musste JA Solar (Nasdaq: JASO, WKN: A0F5W9) bei leicht gestiegenen Umsätzen einen Nettoverlust von 14,7 Mio. US-Dollar oder 37 US-Cent je Aktie ausweisen, womit das Minus leicht höher ausfiel als erwartet. Während Konkurrenten wie JinkoSolar längst schwarze Zahlen schreiben, müssen sich die Aktionäre bei JA Solar noch gedulden. Frühestens im zweiten Halbjahr 2014 dürfte der chinesische Solarzellenhersteller wieder schwarze Zahlen schreiben.

JA Solar macht erste Schritte im PV-Projektgeschäft
Während JA Solar in erster Linie Solarzellen- und -module produziert, haben sich andere Anbieter wie JinkoSolar und Canadian Solar längst ins Projektgeschäft vorgewagt, welches in der Regel höhere Gewinnmargen abwirft, als der traditionelle Produktionsbetrieb. Über die Tochter Yangzhou JA Solar PV Engineering ist zwar auch JA Solar seit Ende 2009 im Projektgeschäft aktiv, wobei das Installationsvolumen bis dato aber lediglich 50 MW erreicht hat.

Dieses Geschäft will auch JA Solar weiter ausbauen. Ende August wurde bekannt, dass JA Solar drei Solarprojekte in der chinesischen Hebei Provinz mit einem Auftragsvolumen von 50 MW realisieren wird. Darüber hinaus streckt das Unternehmen zunehmend seine Fühler in den USA, Kanada, Italien, Australien, Japan und Indien aus.

PV-Installationen: China mit ehrgeizigen Zielen
In den nächsten Jahren dürfte jedoch der Heimatmarkt China eine tragende Rolle für JA Solar spielen, nachdem die Regierung in Peking ihre Installationsziele mehrmals angehoben hat. Derzeit werden 70 Prozent der Elektrizität Chinas durch Kohlekraftwerke generiert, dies soll sich in den kommenden Jahren ändern. Bis 2030 soll die Hälfte des erzeugten Stroms durch alternative Energieträger wie die Sonnenergie erbracht werden.

Um dieses Ziel zu erreichen, hat sich China einen ehrgeizigen Fahrplan gesteckt. Ursprünglich sollten bis 2015 fünf Gigawatt an PV-Leistung verbaut werden, zwischendurch wurde das Installationsziel auf 21 Gigawatt angehoben. Inzwischen wurde das Installationsziel auf 35 Gigawatt angehoben, so das Chinese State Council.

Bei der Deutschen Bank geht man davon aus, dass in den kommenden drei Jahren jährlich mehr als zehn GW an Solarleistung in China installiert wird. Damit dürfte die Solarnachfrage in China noch weiter zu- als abnehmen, so das Fazit der Deutsch Banker, die für 2020 eine installierte Solarleistung von über 100 GW in China erwarten. Davon dürfte auch JA Solar als einheimischer Anbieter profitieren.

Kurzportrait

Die im Jahre 2005 gegründete JA Solar Holdings Co Ltd. gilt heute als der größte Solarzellenhersteller in China. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Shanghai fertigt Solarzellen und Solarmodule in seinen eigenen Fertigungsfabriken in Hebei/China.

Das Unternehmen hat sich dabei auf die Herstellung von mono- und multikristallinen Solarzellen spezialisiert. Die von JA Solar produzierten Solarzellen weisen Wirkungsgrade von inzwischen über 20 Prozent auf. JA Solar verkauft seine Solarzellen mehrheitlich an Solarmodulehersteller in China, Deutschland, Schweden, Spanien, Südkorea und in die USA. Zu den größten Kunden der Gesellschaft gehören unter anderem die Solarspezialisten Canadian Solar, Wuxi Jiacheng, Shanghai Chaori, Jiangsu Aide Solar Energy S&T Co und Shanghai Solar Energy S&T Co.

Erst im Dezember 2007 gründete JA Solar mit der JA Solar Hong Kong Limited eine neue Einheit. Operativ wird das Geschäft von der 100%igen Tochterfirma JingAo Solar Co (JA Hebei) voran getrieben. Zudem hält das Unternehmen 100 Prozent der Anteile an den Firmen Shanghai JA Solar PV Technology Co (JA Zhabei) und JA Solar Technology Yangzhou Co (JA Yangzhou). Über die Tochter Yangzhou JA Solar PV Engineering will das Unternehmen das Projekt-Systemgeschäft angehen.

Neben dem Verkauf von Solarzellen bietet JA Solar auch Prozessabwicklungsservices für seine Kunden. Liefert der Kunde seine eigenen Solar-Wafer an JA Solar, verarbeitet das Unternehmen diese zu Solarzellen und schickt die fertigen Zellen dann zurück an den Kunden. Daneben bietet JA Solar auch OEM-Services an und fertigt Solarzellen bzw. Solarmodule nach den Spezifikationen des Herstellers an. Inzwischen fertigt JA Solar auch multi- und monokristalline Solarmodule. In 2010 ist JA Solar auch in die Produktion von Ingots und Solar-Wafern eingestiegen und sich damit vertikal im Markt aufstellen. Mitte 2009 wurde der Solarspezialist Greenhills S.a.r.l. übernommen und in JA Solar Luxembourg S.a.r.l umbenannt. Mitte 2010 übernahm JA Solar zudem den chinesischen Solarspezialisten Shanghai Jinglong Solar Technology Co. Mitte 2011 gab JA Solar die Übernahme der britischen Silver Age Holdings Limited (Solar Silicon Valley Electronic Science and Technology) bekannt.

Um sich Silizium für seine Produktion zu sichern, unterhält JA Solar langfristige Lieferverträge wie mit dem Silizium-Produzenten Jiangsu Zhongneng Polysilicon Technology Development Co.

Zahlen

Meldung gespeichert unter: JA Solar Holdings, Hintergrundberichte, Solartechnik

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