JA Solar kämpft mit Nachfrageeinbruch in Europa - Hoffnung auf neue Märkte

Mittwoch, 7. September 2011 um 13:32
JA Solar Holdings

(IT-Times) - Die aktuelle Krise in der Solarindustrie ist längst auch bei chinesischen Solarkonzernen angekommen. Selbst größere Solarmodule- und Zellersteller wie JA Solar Holdings rutschten zuletzt in die Verlustzone, nachdem die Verkaufspreise für Solarmodule kräftig einbrachen.

Gegenüber dem Vorquartal seien die Durchschnittspreise für Solarmodule um mehr als 20 Prozent eingebrochen, so JA Solar Chef Peng Fang. Die Förderkürzungen in Deutschland und die Unsicherheit in Italien haben die Nachfrage plötzlich und erwartet stark einbrechen lassen. Aufgrund der schwächeren Nachfrage sah sich JA Solar (Nasdaq: JASO, WKN: A0F5W9) zuletzt gezwungen, seine Auslieferziele für das laufende Jahr nach unten zu korrigieren. Anstatt 2.200 Megawatt, sollen Solarprodukte mit einer Leistung von 1.800 Megawatt ausgeliefert werden.

JA Solar hofft auf Aufträge aus dem US-Markt


Bei JA Solar hofft man nunmehr darauf, dass das wachsende Geschäft in den USA den schrumpfenden Markt in Europa mehr als ausgleichen wird. Der US-Solarmarkt dürfte insbesondere im zweiten Halbjahr 2011 signifikant zulegen und auf Jahressicht ein Volumen von 2,5 Gigawatt erreichen, nach einem Gigawatt im Vorjahr, hofft man bei JA Solar.

Da US-Kunden insbesondere hocheffiziente Solarmodule und low-cost Anbieter mit einer großen Fertigungsbasis bevorzugen, sieht sich JA Solar im Vorteil gegenüber konkurrierenden Herstellern.

JA Solar setzt auf neue Secium- und Maple-Produkte mit höherem Wirkungsgrad


Hier verweist das Unternehmen nicht zuletzt auf seine neuen hocheffizienten Secium- und Maple-Produkte. Diese mono-kristallinen Produkte weisen derzeit im Schnitt einen Wirkungsgrad von 18,8 Prozent auf. Mehr als die Hälfte der Zell- und Modul-Kunden sind inzwischen auf die Secium-Solarprodukte umgestiegen, verkündet JA Solar nicht ganz ohne Stolz. Die Secium-Zellen zeichneten zuletzt für 20 bis 30 Prozent der gesamten mono-kristallinen Auslieferzahlen im Zellbereich verantwortlich.

Chinas Solarmarkt soll auf 1,5 Gigawatt klettern


Darüber hinaus erhofft sich JA Solar noch einen weiteren Wachstumsschub vom chinesischen Markt. Ende des Jahres dürften die Solar-Installationen im chinesischen Solarmarkt etwa 1,5 Gigawatt erreichen, in den nächsten Jahren soll der chinesische Solarmarkt dann auf drei bis fünf Gigawatt anwachsen, hofft man bei JA Solar.

Kurzportrait

Die im Jahre 2005 gegründete JA Solar Holdings Co Ltd. gilt heute als einer der führenden Solarkonzerne in China. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Shanghai fertigt Solarzellen und Solarmodule und inzwischen auch Solar-Wafer in seinen eigenen Fertigungsfabriken in Hebei/China.

Das Unternehmen hat sich dabei auf die Herstellung von mono- und multikristallinen Solarzellen spezialisiert. Die von JA Solar produzierten Solarzellen weisen Wirkungsgrade von 16 bis 18 Prozent auf. JA Solar verkauft seine Solarzellen mehrheitlich an Solarmodulehersteller in China, Deutschland, Schweden, Spanien, Südkorea und in die USA. Zu den größten Kunden der Gesellschaft gehören unter anderem die Solarspezialisten Canadian Solar, Wuxi Jiacheng, Shanghai Chaori, Jiangsu Aide Solar Energy S&T Co und Shanghai Solar Energy S&T Co.

Erst im Dezember 2007 gründete JA Solar mit der JA Solar Hong Kong Limited eine neue Einheit. Operativ wird das Geschäft von der 100%igen Tochterfirma JingAo Solar Co (JA Hebei) voran getrieben. Zudem hält das Unternehmen 100 Prozent der Anteile an den Firmen Shanghai JA Solar PV Technology Co (JA Zhabei) und JA Solar Technology Yangzhou Co (JA Yangzhou).

Neben dem Verkauf von Solarzellen bietet JA Solar auch Prozessabwicklungsservices für seine Kunden. Liefert der Kunde seine eigenen Solar-Wafer an JA Solar, verarbeitet das Unternehmen diese zu Solarzellen und schickt die fertigen Zellen dann zurück an den Kunden. Daneben bietet JA Solar auch OEM-Services an und fertigt Solarzellen bzw. Solarmodule nach den Spezifikationen des Herstellers an. Inzwischen fertigt JA Solar auch multi- und monokristalline Solarmodule. In 2010 ist JA Solar auch in die Produktion von Ingots und Solar-Wafern eingestiegen und sich damit vertikal im Markt aufstellen. Mitte 2009 wurde der Solarspezialist Greenhills S.a.r.l. übernommen und in JA Solar Luxembourg S.a.r.l umbenannt. Mitte 2010 übernahm JA Solar zudem den chinesischen Solarspezialisten Shanghai Jinglong Solar Technology Co. Mitte 2011 gab JA Solar die Übernahme der britischen Silver Age Holdings Limited (Solar Silicon Valley Electronic Science and Technology) bekannt.

Um sich Silizium für seine Produktion zu sichern, unterhält JA Solar langfristige Lieferverträge wie mit dem Silizium-Produzenten Jiangsu Zhongneng Polysilicon Technology Development Co.

Zahlen

Für das vergangene Juniquartal meldet JA Solar einen Umsatzanstieg um 12 Prozent auf 413 Mio. US-Dollar. Dabei verzeichnete das Unternehmen einen Nettoverlust von 35,4 Mio. Dollar oder 22 US-Cent je Aktie, nachdem im Jahr vorher noch ein Profit von 28,8 Mio. Dollar oder 18 US-Cent je Aktie zu Buche stand.

Mit den vorgelegten Zahlen verfehlte JA Solar die Markterwartungen der Analysten deutlich, die im Vorfeld mit Einnahmen von 418 Mio. Dollar und lediglich mit einem Minus von sechs US-Cent je Aktie gerechnet hatten.

Zwar konnte JA Solar seine Auslieferzahlen um 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 401 Megawatt steigern, ein schwieriger Markt in Europa, insbesondere in Italien, führte zu einem ernsten Nachfrageeinbruch, so dass die Preise für Solarmodule um mehr als 20 Prozent gegenüber dem Vorquartal einbrachen, so JA Solar Chef Peng Fang.

Meldung gespeichert unter: JA Solar Holdings

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