Intuit drängt in neue Marktbereiche

Montag, 21. Mai 2007 um 00:00

(IT-Times) Der US-Finanzsoftwareanbieter Intuit (Nasdaq: INTU<INTU.NAS>, WKN: 886053<ITU.FSE>) konnte jüngst die Märkte mit positiven Geschäftszahlen überraschen - die Zahlen sorgten für einen Kurssprung von rund 14 Prozent bei Intuit-Papieren.

Erstmals in der Firmengeschichte konnte Intuit die Umsatzmarke von einer Mrd. Dollar in einem Quartal überschreiten. Dies belegt die Dominanz Intuits in einem Marktbereich, in dem der US-Softwaregigant Microsoft seit Jahren Fuß fassen will - bislang ohne großen Erfolg. Trotz eines neuen Microsoft-Produktes konnte Intuit eigenen Angaben zufolge seinen Marktanteil mit seiner QuickBooks-Serie weiter ausbauen. Microsoft dagegen wird nur ein Marktanteil von weniger als zwei Prozent zugeschrieben.

Intuit schafft sich weiteres Standbein


Um sich ein weiteres Standbein zu schaffen, schluckte Intuit den Homebanking-Spezialisten Digital Insight für rund 1,4 Mrd. Dollar. Die Übernahme konnte im ersten Quartal 2007 abgeschlossen werden. Intuit will die Akquisition dazu nutzen, um mehr bestehende Produkte an Banken und Kreditinstitute zu verkaufen. Digital Insight konnte im ersten Quartal sein Internetbanking-Geschäft um 14 Prozent steigern, wobei man sich bei Intuit hoch erfreut über die Wachstumsraten zeigte. Die Zahl der Online-Kunden kletterte um 17 Prozent im Quartalsverlauf, während die Zahl der Rechnungskunden um 26 Prozent zulegte.

Mit zwei neuen Produkten wollen Intuit und Digital Insight durchstarten. Personal und Small Business FinanceWorks soll insbesondere die mittelständische Kundschaft ansprechen. Insgesamt gibt man sich bei Intuit sehr zuversichtlich, dass man das Geschäft mit kleinen und mittelgroßen Kunden im laufenden Jahr deutlich ausbauen kann. So rechnet man in diesem Bereich im laufenden Jahr mit einem Jahresumsatz von mehr als 1,1 Mrd. Dollar.

Große Hoffnungen hegt Intuit auch im Bereich Gesundheitskosten-Mangement. Mit Quicken Health will das Unternehmen noch im Laufe des Sommers ein Tool auf den Markt bringen, dass Nutzern beim Verwalten ihre Gesundheits- und Pharmaausgaben helfen soll. Mit dem Quicken Medical Expense Manager 2.0 ist Intuit bereits heute schon in dieser speziellen Marktnische vertreten und hofft, dass dieser Zweig langfristig zu einem der Wachstumsmotoren innerhalb der Gesellschaft wird.

Kurzportrait

Der Finanzsoftwarespezialist Intuit mit Hauptsitz im kalifornischen Mountain View, beschäftigt sich im Kerngeschäft mit der Entwicklung von Finanzsoftware. Mit seinen Flagschiffprodukten Quicken, QuickBooks und TurboTax gelang es dem Unternehmen in den letzten Jahren einen Spitzenplatz als Finanzsoftwareanbieter einzunehmen. Das Unternehmen will durch seine Softwarelösungen nicht nur kleinere und mittlere Unternehmen bei ihrer Steuererklärung unterstützen, sondern auch Privatkunden ansprechen. Von bereits vorgefertigten Formularen und Templates, bis hin zu komplexen Lösungen für kleinere bis mittlere Unternehmen, bietet Intuit alles rund um die Steuererklärung und persönliche Finanzen an. Großzügige Steuergeschenke an den Staat sollen dann aufgrund integrierter Steuerstrategien der Vergangenheit angehören. Gehaltsplaner und Wirtschaftslexikon ergänzen als weitere Features die Finanzsoftware und sollen dem Anwender ein leistungsstarkes Produkt an die Hand geben. Neben dem Softwarelizenzgeschäft erzielt das Unternehmen aber auch Einkünfte aus dem Bereich Servicegeschäft.

Durch den Verkauf des Finanzierungsgeschäfts Quicken Loans wird die neue Strategie im Hause Intuit deutlich. Mit der Übernahme der Software-Management-Spezialisten MRI, American Fundware, CBS Payroll und Eclipse will sich das Unternehmen einen neuen Geschäftsbereich erschließen. Dabei sollen Software-Management-Lösungen für kleinere und mittlere Geschäftskunden im Vordergrund stehen, wobei das Unternehmen seine breite Kundenbasis nutzen will, um zusätzliches Umsatzpotential zu erschließen. In diese Lücke soll offenbar auch das neue Produktangebot QuickBooks stoßen. Die Produktreihe QuickBooks ist speziell auf die Bedürfnisse der kleinen und mittelständischen Kunden zugeschnitten.

Durch die Übernahme des Softwarespezialisten OMware Jahr 2001 konnte Intuit bereits erste positive Erfahrungen in diesem Segment sammeln. Allerdings verkaufte Intuit sein Master Builder-Geschäft im Frühjahr 2006 an die englische Sage Software wieder.

Später kaufte das Unternehmen den Softwarespezialisten Income Dynamics, um sein Flagschiffprodukt TurboTax weiter zu stärken. Zuvor trennte sich Intuit von seiner japanischen Tochter Intuit KK. Mitte 2005 kaufte Intuit die Daten-Technik TekPortal vom US-Spezialisten Teknowledge. Im Herbst 2006 übernahm Intuit schließlich den Online-Servicespezialisten StepUp.com Commerce und dessen Tochter JGSI Corp. Anfang 2007 schloss Intuit die Übernahme des Homebanking-Spezialisten Digital Insight ab.

Zahlen

Für das vergangene Aprilquartal meldet Intuit einen Umsatzsprung um 21 Prozent auf 1,15 Mrd. Dollar. Das Geschäft rund um die Anwendung TurboTax zog um 14 Prozent auf 567 Mio. Dollar an, während die QuickBooks-Umsätze um 22 Prozent auf 155 Mio. Dollar zulegten. Das Geschäft rund um die ProSeries- und Lacerte-Softwarefamilie kletterte um 32 Prozent auf 138 Mio. Dollar.

Insgesamt konnte Intuit seinen Gewinn um 23 Prozent auf 367 Mio. Dollar oder 1,04 Dollar je Aktie steigern, nach einem Plus von 299 Mio. Dollar oder 84 US-Cent je Aktie im Jahr vorher. Ausgenommen außergewöhnlicher Sonderbelastungen ergibt sich für das jüngste Quartal ein Nettogewinn von 1,13 Dollar je Aktie - fünf Cent mehr als Analysten im Vorfeld erwartet hatten. An der Wall Street hatte man ursprünglich mit Einnahmen von 1,11 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 1,08 Dollar je Aktie kalkuliert.

Meldung gespeichert unter: IT-News

© IT-Times 2024. Alle Rechte vorbehalten.

Unternehmen / Branche folgen
Unsere Nachrichten auf Ihrer Website

Sie haben die Möglichkeit, mit unserem Webmaster-Nachrichten-Tool die Nachrichten von IT-Times.de kostenlos auf Ihrer Internetseite einzubauen.

Zugeschnitten auf Ihre Branche bzw. Ihr Interesse.

Unternehmen / Branche folgen
Unsere Nachrichten auf Ihrer Website

Sie haben die Möglichkeit, mit unserem Webmaster-Nachrichten-Tool die Nachrichten von IT-Times.de kostenlos auf Ihrer Internetseite einzubauen.

Zugeschnitten auf Ihre Branche bzw. Ihr Interesse.

Folgen Sie IT-Times auf ...