Intel baut in Europa massiv Halbleiterkapazitäten auf, neue Chip-Werke entstehen in Magdeburg

Der US-amerikanische Halbleiterkonzern Intel Corp. (Nasdaq: INTC, ISIN: US4581401001) gab heute offiziell bekannt, in Europa massiv zu investieren und Forschung und Entwicklung sowie neue Produktionskapazitäten zu etablieren.

Intel gab heute im Rahmen der internationalen Strategie die erste Phase seiner Pläne bekannt, in den nächsten zehn Jahren bis zu 80 Mrd. Euro in der Europäischen Union (EU) entlang der gesamten Halbleiter-Wertschöpfungskette zu investieren.

Dazu gehören Forschung und Entwicklung (F&E), Produktion und auch Verpackungstechnologien. In der ersten Phase plant Intel den Aufbau von zwei Halbleiter-Werken in Magdeburg, der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt.

Der Baubeginn der beiden Chip-Fabriken ist für die erste Hälfte des Jahres 2023 vorgesehen, die Produktion soll Ende 2027 anlaufen, vorbehaltlich der Genehmigung durch die Europäische Kommission.

Intel plant, zunächst 17 Mrd. Euro hierbei zu investieren und rund 3.000 dauerhafte Arbeitsplätze im Unternehmen zu schaffen. Der neue Standort soll als "Silicon Junction" bezeichnet werden.

Intel investiert auch weiterhin in sein Erweiterungsprojekt in Leixlip, Irland, und investiert zusätzlich zwölf Mrd. Euro, um die Produktionsfläche zu verdoppeln und die Intel-4-Prozess-Technologie in Europa zu etablieren.

Zudem sollen die Foundry-Dienstleistungen in der EU erweitert werden. Nach Abschluss dieser Erweiterung werden sich die Gesamtinvestitionen von Intel in Irland auf mehr als 30 Mrd. Euro belaufen.

In Italien laufen derweil Gespräche zum Bau einer Back-End-Fertigungsanlage mit einer potenziellen Investition von bis zu 4,5 Mrd. Euro. Der Betrieb soll zwischen 2025 und 2027 aufgenommen werden.

Intel hatte hier zuvor angekündigt, das Unternehmen Tower Semiconductor erwerben zu wollen. Tower unterhält eine Partnerschaft mit STMicroelectronics, das eine Produktionsstätte in Agrate Brianza, Italien, unterhält.

„Unsere geplanten Investitionen sind ein wichtiger Schritt sowohl für Intel als auch für Europa. Der EU Chips Act wird Privatunternehmen und Regierungen in die Lage versetzen, zusammenzuarbeiten, um die Position Europas im Halbleitersektor drastisch zu verbessern“, sagt Pat Gelsinger, CEO von Intel.

Das neue Investitionsprogramm zielt darauf ab, die globale Halbleiter-Lieferkette durch eine umfangreiche Erweiterung der Produktionskapazitäten von Intel in Europa auszugleichen, um unabhängiger von Asien zu werden.