HINTERGRUND: Citrix bleibt auf der Gewinnerstraße

Mittwoch, 25. Januar 2006 um 12:04

(IT-Times) Zum abschließenden vierten Quartal 2005 kann der US-Softwarehersteller Citrix Systems (Nasdaq: CTXS<CTXS.NAS>, WKN: 898407<CTX.FSE>) mit glänzenden Zahlen aufwarten. Umsatz und Gewinne legten jeweils zweistellig zu. Der Citrix-Aktienkurs markierte prompt ein neues Jahreshoch bei mehr als 34 Dollar, womit der Citrix-Kurs seit August 2005 um rund 50 Prozent zulegte.

Neue Version von GoToMyPC


Damit das Wachstum auch im laufenden Jahr anhält, setzt Citrix auf neue Produkte. Gleich zu Jahresbeginn stellte das Unternehmen mit GoToMyPC 5 die neuerste Softwaregeneration vor, die Nutzern den gemeinsamen Zugriff auf PC-Systeme über das Internet erlaubt. Durch die neue Version verspricht Citrix einen noch schnelleren Zugang zu Desktop-Anwendungen, Multi-Monitor-Support und Datenübertragung via Drag-and-Drop. Mit der neuen Anwendungsgeneration will Citrix vor allem den Remote-Access-Markt für kleine und mittelgroße Firmen angehen.

Der Markt für Access-Infrastruktur-Software gilt ohnehin als Goldgrube, wobei Analysten den Bereich erst am Anfang seiner Entwicklung sehen. John Rizzuto, Analyst des Hauses Lazard Capital Markets, schätzt das Marktpotential dieses Bereichs auf zwei Mrd. Dollar.

Investitionen in Indien


Nach der Übernahme der im indischen Bangalore ansässigen NetScaler im Herbst 2005 will Citrix weiter auf den Standort Indien setzen, schließlich sei der indische Unternehmenssoftwaremarkt einer der drei wichtigsten Märkte in Asien, so Citrix-CEO Mark Templeton. Zunächst will Citrix weitere Mittel in die Integration seiner indischen Verkaufs- und Marketing-Teams fließen lassen. Daneben habe man bereits heute ein gut ausgebildetes Entwicklerteam von 75 Profis vor Ort, so der Citrix-Chef.

In den vergangenen Jahren habe man sein Produktportfolio deutlich erweitert. Von ursprünglich einer Produktlinie, sei die Anzahl inzwischen auf neun Produktlinien angewachsen, so Templeton.

Kurzportrait

Die im Jahre 1989 gegründete und in Santa Barbara ansässige Citrix Systems wird seit 1995 an der Technologiebörse Nasdaq notiert. Das Unternehmen schaffte in den vergangenen zehn Jahren vor allem durch seine MetaFrame-Software (vormals WinFrame) den Aufstieg in die erste Liga der Softwareanbieter. Citrix´ MetaFrame Application Server erlaubt es innerhalb Unix- oder Windows-basierter Netzwerke, Applikationen anderer Betriebssysteme von einem zentralen Server aus zu starten. Dieses System soll dem jeweiligen Anwender einerseits eine größtmögliche Flexibilität einräumen und andererseits Kosten für Firmen in Form von geringerem Speicherbedarf senken. Nachdem das Citrix-System im Wesentlichen für Software aus dem Hause Microsoft optimiert war, arbeitet MetaFrame seit Jahren auch auf Unix-Systeme, sowie auf Suns Solaris-Plattform.

Neben der MetaFrame-Produktfamilie bietet Citrix mit seinen Lösungen NFuse Elite und NFuse Classic auch so genannte Access Portal Software an. Damit sollen Mitarbeiter schnell und einfach auf Inhalte und Softwarelösungen dritter Anbieter zugreifen können, ohne lange Installationsroutinen und Vertragskonditionen abarbeiten zu müssen. Citrix liefert de facto damit auch die technologische Plattform für das ASP-Geschäft.

Insgesamt setzen heute mehr als 120.000 Firmenkunden weltweit auf Softwarelösungen aus dem Hause Citrix. Das Unternehmen gilt inzwischen als Pionier und Marktführer im Zusammenhang mit dem virtuellen Arbeitsplatz außerhalb des Büros, denn Citrix´ Software ist neben dem Extranet auch im unternehmensinternen Netzwerken, als auch im Internet und drahtlosen Kommunikationsnetzen einsetzbar. Zu den Kunden des Softwarehauses zählen neben AT&T, auch Ericsson, IKEA und Emerson. Darüber hinaus kooperiert Citrix neben seinem Vertriebsnetz bestehend aus mehr als 7.000 Händlern, mit weiteren Technologieunternehmen, wie IBM und Oracle.

Neben dem Softwaregeschäft, welches inzwischen auch Lösungen für Handheld-Computer umfasst, bietet Citrix auch Beratung und Support ergänzend zu seinem Produktangebot an. Auch diverse Softwareprodukte rund um den Bereich Load-Balancing zählen zum Produktportfolio des Softwareanbieters. Ende 2003 verstärkte sich Citrix mit der Übernahme des Softwarespezialisten Expertcity (GoToMyPC, GoToAssist) für 225 Mio. Dollar. Ende 2004 kaufte Citrix den Sicherheitsspezialisten Net6 für 60 Mio. Dollar. Mitte 2005 übernahm Citrix den Sicherheitsspezialisten NetScaler für 302 Mio. Dollar.

Zahlen

Für das abschließende vierte Quartal 2005 meldet Citrix einen Umsatzanstieg auf 268,7 Mio. US-Dollar, ein Zuwachs von 26 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dabei konnte Citrix seinen Gewinn auf 58,9 Mio. Dollar oder 32 US-Cent je Aktie steigern, nach einem Plus von 52,3 Mio. Dollar oder 30 US-Cent je Aktie im Jahr vorher.

Ausgenommen außergewöhnlicher Sonderbelastungen ergibt sich somit ein operativer Gewinn von 67 Mio. Dollar oder 36 US-Cent je Aktie, womit Citrix die Erwartungen der Analysten deutlich übertreffen konnte. An der Wall Street hatte man im Vorfeld mit Einnahmen von lediglich 248,2 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 31 US-Cent je Aktie kalkuliert.

Für das somit abgeschlossene Gesamtjahr 2005 ergibt sich ein Jahresumsatz von 909 Mio. Dollar, ein Zuwachs von 23 Prozent gegenüber 2004. Der Nettogewinn kletterte dabei auf 209 Mio. Dollar oder 1,17 Dollar je Aktie, nach einem Plus von 162 Mo. Dollar oder 93 US-Cent je Anteil. Insgesamt generierte Citrix im Geschäftsjahr 2005 einen operativen Cashflow von 293 Mio. Dollar. Gleichzeitig wurden im vergangenen Jahr 7,4 Mio. Aktien für insgesamt 174 Mio. Dollar zurückgekauft.

Markt und Wettbewerb

Meldung gespeichert unter: IT-News

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