Google profitiert vom Mobile-Werbeboom

Umsatzvolumen im Mobile-Bereich wächst kräftig

Montag, 21. Oktober 2013 um 13:52
Google Unternehmenslogo

(IT-Times) - Google-Aktien überschritten Ende der Vorwoche erstmals die Marke von 1.000 US-Dollar. Inzwischen wird Google an der Wall Street mit knapp 340 Mrd. US-Dollar bewertet, obwohl sich das AdSense-Werbegeschäft zuletzt rückläufig entwickelte.

Auch die durchschnittlichen Werbepreise pro Klick gingen um acht Prozent zurück. Der Grund für die fallenden Werbepreise ist der Mobile-Trend. Immer mehr Nutzer steuern Google-Seiten über das Smartphone bzw. über den Tablet PC an. Auf diesen Geräten sind die Werbepreise niedriger als bei Desktop-Rechnern, was sich insgesamt auf die Durchschnittspreise auswirkt.

Enhanced Campaigns trägt erste Früchte
Im Jahresverlauf hatte Google (Nasdaq: GOOG, WKN: A0B7FY) auf diesen Trend bereits reagiert und mit „Enhanced Campaigns“ ein neues Werbemodell an den Start gebracht, dass sich nach ersten Widerständen bei Werbetreibenden nun doch durchgesetzt hat. Bislang konnten AdWords-Kunden mit ihrer Werbekampagne auch speziell Tablet-Nutzer ansprechen. Durch „Enhanced Campaigns“ ist das nicht mehr möglich - die Kampagne wird auf Desktops, Tablets und andere Mobilfunkgeräte gleichermaßen ausgeliefert.

Durch die Einführung von „Enhanced Campaigns“ hat sich der Verfall der Werbepreise etwas verlangsamt. Der Preisverfall dürfte zwar weitergehen, allerdings kommen immer mehr Nutzer via Smartphone bzw. Tablet auf Google-Seiten.

40 Prozent der YouTube-Nutzer sind Mobile-Nutzer
Wie Google CEO Larry Page durchblicken ließ, kommen bereits 40 Prozent der YouTube-Nutzer mit einem Mobile-Gerät auf die Seite - vor zwei Jahren stand diese Zahl noch bei 6,0 Prozent.

Die Search Agency hat herausgefunden, dass inzwischen ein Drittel aller Klicks bei Google in den USA durch Mobile-Nutzer ausgelöst werden. Zwar sind die Preise für Mobile-Werbung niedriger, dennoch kletterte der Umsatz mit Mobile-Werbung im ersten Halbjahr 2013 um 145 Prozent auf 3,0 Mrd. US-Dollar (Quelle: Interactive Advertising Bureau).

Hardware-Geschäft bleibt Dauerbaustelle
Auf der Hardware-Seite konnte Google vom Mobile-Boom noch nicht so richtig profitieren. Zwar werden Chromebooks inzwischen bei mehr als 8.000 Verkaufsniederlassungen weltweit angeboten, die Mobile-Sparte rund um die übernommene Motorola schrieb jedoch erneut rote Zahlen. Der operative Verlust der Division summierte sich auf 248 Mio. US-Dollar und ein Ende der roten Zahlen ist vorerst nicht in Sicht.

Dennoch herrscht bei Google-Chef Larry Page alles andere als Panik. Der Google-Mitgründer verweist auf den Erfolg von Android. Das Mobile-Betriebssystem läuft inzwischen auf über einer Milliarde Geräte weltweit, täglich werden 1,5 Millionen neue Android-Geräte aktiviert - eine gesunde Basis, um auch künftig den Mobile-Werbemarkt zu dominieren.

Kurzportrait
Die Internet-Suchmaschine Google, gegründet im Jahre 1998 und ansässig im kalifornischen Mountain View, gilt als die weltweit meistgenutzte Suchmaschine. Google setzt dabei auf einen Algorithmus, der Web-Seiten aufgrund ihrer Popularität an prominenter Stelle listet. Google hat seine Suchtechnologie inzwischen an mehrere hundert Unternehmen lizenziert. Haupteinnahmequelle ist jedoch das Werbeprogramm Google AdWords und das Werbenetzwerk Google AdSense.

Über Google News lassen sich auch aktuellste Nachrichten abfragen. Mit Google Image Search können Nutzer auch nach Grafiken, Bildern und Fotos im Web suchen. Mit Google Books will das Unternehmen auch das Durchsuchen ganzer Bücher ermöglichen. Auch im Mobile-Markt ist Google mit einer eigenen Suchmaschine präsent. Mit Google Product Search bietet das Unternehmen einen Preisvergleichsservice an. Mit Google Desktop Search will die Suchmaschine auch den Heim-PC der Nutzer erobern, wobei sich dadurch Dateien auf der Festplatte oder Email-Postfächer durchsuchen lassen.

Mit Gmail ist das Unternehmen mit einem kostenfreien Email-Webservice am Start. Mit Google Base stieg das Unternehmen im Herbst 2005 in den Markt für Kleinanzeigen ein. Daneben ist das Unternehmen mit Google Finance im Online-Finanzbereich aktiv. Mit Google CheckOut brachte das Unternehmen Mitte 2006 einen eigenen Online-Zahlungsdienst auf den Markt. Seit Mitte 2011 ist Google mit Google+ auch mit einem eigenen Social-Networking-Service am Start.

Mit der Übernahme des Blogging-Spezialisten Blogger.com stieg Google in den Blogging-Markt ein. Im Herbst 2006 übernahm man schließlich die führende Online-Videoseite YouTube.com. 3,1 Mrd. Dollar ließ sich Google im Jahr 2007 die Übernahme des Online-Werbespezialisten DoubleClick kosten. Gleichzeitig kaufte Google eine ganze Reihe weiterer Firmen auf. Im Frühjahr 2011 erhielt Google zudem grünes Licht für die geplante Übernahme von ITA Software. Im August 2011 kaufte Google den US-Mobiltelefonhersteller Motorola Mobility für 12,5 Mrd. Dollar - die Übernahme wurde in 2012 abgeschlossen. In 2012 kaufte Google weitere Startup-Firmen wie Wildfire, VirusTotal und Nik Software dazu. Mitte 2013 verstärkte sich Google durch die Übernahme des Mapping-Spezialisten Waze, zudem wurde der App-Entwickler Bump Technologies übernommen.

Zuvor brachte Google mit Android ein offenes Betriebssystem für Smartphones auf den Markt. Mit dem Web-Browser Chrome ist Google inzwischen auch am Browser-Markt engagiert. Die beiden Unternehmensgründer Sergey Brin und Larry Page halten beide eine Minderheitsbeteiligung an Google. Google-Mitgründer Larry Page kehrte im April 2011 wieder als CEO an die Firmenspitze zurück.

Meldung gespeichert unter: Alphabet, Hintergrundberichte, Internet

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