Gigaset: Cash-Burn Rate des Festnetz-Telefonanbieters erhöht sich deutlich

Bleibt die Cash-Burn Rate auf diesem Niveau, sind die liquiden Mittel des Unternehmens Ende des Jahres mehr oder weniger aufgebraucht. Hinzu kommen laufende Prozesse, die zu Strafzahlungen führen können. Auch wurden Garantien durch die Gigaset AG gegeben, die in Anspruch genommen werden könnten.

Das Unternehmen erklärte im Halbjahresbericht 2017 dazu, dass für die Jahre 2017 und 2018 keine zusätzliche Liquidität benötigt werde, da „ausreichend liquide Mittel vorhanden sein“.

Das Eigenkapital der Gigaset AG betrug Ende Juni 2017 noch 16,8 Mio. Euro (Januar 2017: 17,9 Mio. Euro). Damit liegt die aktuelle Eigenkapitalquote bei 8,2 Prozent.

Jüngste Entwicklungen

Ende Juli 2017 legte der Finanzvorstand der Gigaset vor Bekanntgabe der Quartalsergebnisse überraschend sein Amt nieder und wurde mit sofortiger Wirkung freigestellt.

Im Vorfeld platzte der bereits kommunizierte Verkauf von Gigaset-Markenrechten an einen asiatischen Investor. Auch der Einstieg in das Smartphone Massenmarkt-Geschäft zeigte bislang nicht das erhoffte Ergebnis.

Ausblick

Für das laufende Geschäftsjahr 2017 erwartet die Gigaset AG eine Erhöhung des Umsatzes in Höhe eines „unteren zweistelligen Millionenbetrags“ gegenüber dem Vorjahr. Impulse sollen durch das restrukturierte Smartphone-Geschäft kommen.

Das Ergebnis aus dem Kerngeschäft vor planmäßigen Abschreibungen soll bei der Gigaset AG zwischen 15 Mio. und 25 Mio. Euro liegen. Der Free Cash-Flow soll „in der Höhe eines mittleren einstelligen Millionenbetrages“ weiterhin negativ sein. (lim/rem)