Foursquare: Mobiles Werbetool 2.0 - Yahoo!, Facebook und Co. interessiert

Freitag, 11. Juni 2010 um 13:05

Foursquare ist deshalb möglich, weil die technischen Funktionen plötzlich vorhanden sind: Immer mehr Mobiltelefone sind mit dem Satellitennavigationssystem GPS ausgestattet und können damit eben auf den Meter genau anzeigen, wo sich der Nutzer gerade befindet. Betritt man dann die bereits mehrfach zitierte Bar, so reicht ein Knopfdruck auf dem Smartphone-Button, um sich via Foursquare auch virtuell in dieser Bar einzuloggen. Und schon sammelt man in der Bar den ersten Punkt, den man gut gebrauchen kann, um zum Beispiel eines Tages zum „Major“ oder doch zumindest zum umworbenen Top-Kunden aufzusteigen - man könnte auch sagen, dass Foursquare die Rabattkarte 2.0 ist, ergänzt um Kommentar- und Kontaktfunktionen. Und man kann obendrauf feststellen, dass Foursquare tatsächlich der erste Dienst ist, der nicht aus dem stationären Internet ins mobile Web transferiert wurde. Es ist ein Dienst, der einzig und allein für das mobile Web geschaffen wurde. Und das ist der Grund, warum viele so heiß auf diesen Dienst sind. Aber Foursquare ist nicht das einzige Unternehmen, das sich in diesen Gefilden tummelt. Eine ähnliche Idee verfolgt das ähnlich hoch gehandelte Unternehmen Gowalla. Aber auch die üblichen Verdächtigen wie Google mit dem Dienst Latitude, Facebook, Twitter und sogar der Mobiltelefonhersteller Nokia arbeiten an Möglichkeiten, Dienste mit Check-in-Funktion zu etablieren. Bei Latitude ist es sogar der Fall, dass man permanent zugeschaltet ist und sich nicht nach eigenem Gusti je nach Standort einloggen kann oder eben nicht. Und das Feld ist derzeit noch dermaßen unbestellt, dass es auch noch viele weitere Unternehmen geben wird, die in den Markt eintreten.

Foursquare will sich auch mit Facebook und Twitter verbinden

Seitens Foursquare denkt man aktuell nicht in Richtung Wettbewerb, man denkt in Richtung der vielen Möglichkeiten, die durch lokal basierte Dienste umsetzbar sind. Und so dreht sich bei Foursquare alles um den „Check-In“ und man gibt sich generös, indem behauptet wird, dass man sich gut vorstellen könne, seinen eigenen Dienst mit Facebook oder Twitter zu verknüpfen.  Die Idee: Wer per Foursquare irgendwo eincheckt, in dessen Facebook-Profil wird das unmittelbar verkündet, oder bei Twitter oder wie auch immer der Dienst der Zukunft heißen wird, den es dann auch noch geben wird.

Der Wert von 100 Millionen Dollar wirkt noch zu hoch

Um die Sache ehrlich zu betrachten, muss man allerdings auch eingestehen, dass es schon verwundert, dass Foursquare mehr als 100 Millionen US-Dollar wert sein soll. Da scheint jede Menge Phantasie den Preis zu beflügeln, durch reale Daten gedeckt ist die ganze Sache jedenfalls (noch) nicht. Wie gesagt: Umsatz ist bei Foursquare Fehlanzeige und aktuell sind es gerade einmal gut 2.000 Bars, Restaurants und Geschäfte, die spezielle Angebote für alle Kunden bereit halten, die sich per Foursquare einloggen. Aktuell läuft daher eine spezielle Suchkampagne - auch per mobilem Internet (da bleibt man sich treu) - mit der Geschäftsführer, Pächter, Betreiber und Inhaber von den verschiedenen Lokalitäten ausfindig gemacht werden könnten. Auffällig ist der Ansatz, dass weniger die Nutzer im Fokus der Akquisebemühungen von Foursquare stehen. Es sind tatsächlich die Restaurants und Läden, die gesucht und umworben werden. Und damit zeigt sich doch wiederum der ernstzunehmende Ansatz von Foursquare: Es ist halt kein Spielzeug, für Technik- und Web-Verrückte. Es wird ein Werkzeug für alle, die einen stationären Laden haben, für den eine neue Form der Werbung gesucht wird. Und neue Werbeformen setzen sich, wenn sie denn gut und durchdacht sind, sehr häufig erfolgreich durch. Und das Zeug dazu, das hat Foursquare allemal.

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