Flextronics punktet im Mobilfunkmarkt

Montag, 14. Mai 2007 um 00:00

(IT-Times) Das Jahr 2007 war für den weltgrößten Auftragshersteller Flextronics International (Nasdaq: FLEX<FLEX.NAS>, WKN: 890331<FXI.FSE>) ein Jahr des Umbruchs. Um Aufträge noch exakter, effektiver und schneller ausführen zu können, hat der Auftragshersteller im vergangenen Jahr eine Reihe von Anpassungen vorgenommen.

Nachdem man etwa 569 Mio. Dollar in den Ausbau seiner Werke in China, Indien, Malaysia, Ukraine, Brasilien und Mexiko investiert hat, wurden gleichzeitig auch gleich fünf neue Top-Manager bestellt. Darüber hinaus wurde die Übernahme der Nortel-Vermögenswerte abgeschlossen und die Calgary-Operationen integriert.

Flextronics nimmt Mobilfunkmarkt ins Visier

Ende 2006 übernahm man dann für 300 Mio. Dollar den Display-Spezialisten International DisplayWorks (IDW). Der im Jahr 2001 gegründete LCD-Spezialist mit Sitz in Roseville beschäftigt den Großteil seiner 3.500 Mitarbeiter in China und fertigt insbesondere kleine LCD-Bildschirme für MP3-Player, Mobiltelefone und Drucker. IDW gilt als profitabel, erwirtschaftete das Unternehmen in den ersten sechs Monaten des laufenden Fiskaljahres bei Einnahmen von 50,8 Mio. Dollar und einen Gewinn von 2,6 Mio. Dollar.

Durch die Übernahme verspricht sich Flextronics erhebliche Synergieeffekte, schließlich galt Flextronics zu den größten IDW-Kunden und zeichnete für rund 15 Prozent der gesamten Umsätze verantwortlich. Die Akquisition dürfte Flextronics` Position auch im Mobilfunkbereich weiter stärken, wo das Unternehmen künftig ein hohes Wachstum erwartet und zugleich kleinere Erfolge feiern konnte. So gelang es dem Auftragshersteller zuletzt zwei weitere große Handy-Hersteller als Kunden zu gewinnen. Dies scheint für Flextronics besonders wichtig, da zu den beiden Herstellern Sony Ericsson und Motorola eine gewisse Abhängigkeit besteht. Die beiden Firmen zeichneten zuletzt für jeweils mehr als zehn Prozent der Flextronics-Umsätze verantwortlich.

Im Mobilfunksegment, das zuletzt bereits 31 Prozent zum Gesamtumsatz beisteuerte, sieht man sich ohnehin auf den richtigen Weg. Nachdem man das Geschäft im letzten Jahr um rund 53 Prozent steigern konnte, geht man auch im laufenden Jahr von zweistelligen Zuwachsraten aus. Zwar gilt das Geschäft auch als sehr wettbewerbsintensiv, doch Flextronics will in diesem Segment weiter um Aufträge kämpfen und das Geschäft weiter ausbauen, kündigt das Management an.

Kurzportrait

Flextronics International, mit Hauptsitz in Singapur, gilt als die Nummer eins im Bereich der Auftragshersteller in der Halbleiterindustrie. Das Unternehmen fertigt in über 100 Fertigungsfabriken weltweit Halbleiter und ganze Endgeräte für Auftraggeber aus der Hightech-Industrie. So kommen beliebte Geräte, wie die Microsoft-Konsole Xbox aus den Fabriken des Auftragsherstellers Flextronics. Auch Mobilfunktelefone und Handys werden von Auftragsherstellern wie Flextronics gefertigt. Zuletzt verstärkte sich das Unternehmen in diesem Bereich durch die Übernahme von

Zu den Kunden des Konzerns zählen unter anderem große Namen wie Ericsson, Nokia, Motorola, Philips, Cisco Systems und Hewlett-Packard. Vor allem durch Übernahmen baute das Unternehmen seine Marktposition in den vergangenen Jahren weiter aus. So übernahm man unter anderem das Fertigungsgeschäft der Mobilfunksparte des schwedischen Mobilfunkers Ericsson. Sony Ericsson trägt daneben mehr als zehn Prozent der gesamten Flextronics-Umsatzerlöse - ebenso wie Motorola. Daneben übernahm Flextronics den Fertigungsspezialisten NatSteel Broadway. Mit dieser Übernahme erweiterte das Unternehmen vor allem seine Fertigungskapazitäten im Süden Chinas. Gleichzeitig will das Unternehmen dadurch sein Produktionsangebot in Sachen Unterhaltungselektronik erweitern. Durch die Verlegung von Fertigungskapazitäten nach China und den damit einhergehenden Stellenabbau in anderen Regionen will Flextronics seine Kosten weiter senken. Im Rahmen des Restrukturierungsprogramms baute Flextronics insgesamt 10.000 Stellen ab.

Im Jahr 2004 kaufte Flextronics die restlichen Fertigungseinheiten Nortels für rund 700 Mio. Dollar. Im Jahr 2005 übernahm Flextronics dann die Mehrheit am indischen Software- und Telekomspezialisten Hughes Network Systems, wobei kurze später mit FutureSoft ein weiteres indisches Unternehmen zugekauft wurde. Auch der kalifornische Designer Frog Design sowie die indische DeccaNet gehörden inzwischen zum Flextronics-Konzern. Über die Tochter Multek kaufte Flextronics den Elektronik- und Halbleiterspezialisten Sheldahl.

Nach der Übernahme von Microcell Group und des Konkurrenten DII Group, trennte man sich bereits im Jahr 2005 von seinem Netzwerkservicegeschäft. Gleichzeitig wurde im Frühjahr 2006 die Softwareentwicklungsdivision für 900 Mio. Dollar an KKR veräußert. Ende 2006 verstärkte man sich mit der Übernahme von International DisplayWorks (IDW).

Über die Tochter SpinCircuit ist Flextronics auch im Markt für D2M (Design to Manufacturing) vertreten. Die von SpinCircuit angebotenen Services sollen Ingeneure dabei unterstützen, Entwicklungsprozesse in der Halbleiterherstellung zu beschleunigen und effizienter zu gestalten. Neben dem Stammhaus in Singapur ist das Unternehmen in weiteren 28 Ländern weltweit auf vier Kontinenten vertreten.

Zahlen

Im vergangenen Märzquartal erwirtschaftete Flextronics einen Umsatz in Höhe von 4,68 Mrd. US-Dollar. Damit konnte die Gesellschaft den Umsatz um 33 Prozent verglichen zum Vorjahresquartal steigern. Der Gewinn summierte sich auf 120,6 Mio. Dollar bzw. 0,20 Dollar pro Aktie. Im Jahr zuvor stand noch eine Gewinn von 42,3 Mio. Dollar bzw. 0,07 Dollar pro Aktie in den Büchern. Mit den vorgelegten Zahlen konnte Flextronics gleichzeitig die Erwartungen der Analysten erfüllen - diese hatten im Vorfeld mit einem Nettogewinn von 20 US-Cent je Aktie kalkuliert.

Im gesamten Geschäftsjahr 2007 lag der Umsatz bei 18,85 Mrd. Dollar. Damit kletterte Umsatz verglichen zum Vorjahr um 23 Prozent. Im Geschäftsjahr 2006 betrug dieser noch 15,29 Mrd. Dollar. Der Gewinn summierte sich auf 508,6 Mio. Dollar bzw. 0,85 Dollar pro Aktie. Im Geschäftsjahr 2006 lag der Gewinn noch bei 141,2 Mio. Dollar bzw. 0,24 Cent pro Aktie. Insgesamt konnte Flextronics das vergangene Fiskaljahr mit Barreserven von 715 Mio. Dollar in bar beenden, nachdem man im Jahresverlauf einen positiven Cashflow von 276 Mio. Dollar generieren konnte.

Markt und Wettbewerb

Flextronics International gilt nach Umsatzvolumen gegenüber Wettbewerbern wie Solectron, und Sanmina/SCI als der weltweit größte Auftragshersteller. Der kanadische Wettbewerber Celestica, der unter anderem für Sun Microsystems entsprechende Fertigungsaufträge abwickelt, steht ebenfalls in direktem Wettbewerb zu Flextronics. Der US-Anbieter Solectron gilt als die Nummer zwei in der Branche.

Nachdem Flextronics zunehmend auch Produkt-Design-Aufgaben übernimmt, begibt sich das Unternehmen auch immer mehr in direkte Konkurrenz zu Spezialisten wie Compal Electronics und Quanta Computer. Auch der kleinere Auftragshersteller Jabil Circuit hat sich zuletzt durch Übernahmen verstärkt und gilt zunehmend als ernster Wettbewerber zu Flextronics.

Meldung gespeichert unter: IT-News

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