eBay profitiert vom M-Commerce Boom

Mobile Commerce

Freitag, 19. Oktober 2012 um 14:04
eBay

(IT-Times) - Der weltweit führende Online-Marktplatz eBay befindet sich weiter im Aufwind. Mit soliden Zahlen überzeugte das Unternehmen Investoren und Privatanleger. Die Aktien legten allein in diesem Jahr um über 54 Prozent zu und bewegen sich Richtung Allzeithoch, welches im Jahr 2004 bei 58 US-Dollar lag.

Keine Frage, eBay und das Management rund um CEO John J. Donahoe haben ihre Hausaufgaben gemacht. Die Investitionen in Mobile-Technik und das Re-Design der eBay-Seite zahlen sich nunmehr aus. Inzwischen wurde die eBay-App mehr als 100 Millionen Mal heruntergeladen.

Mobile Commerce befeuert das Wachstum


Immer mehr eBay-Nutzer nutzen das Smartphone bzw. den Tablet, um neue Gegenstände auf eBay (Nasdaq: EBAY, WKN: 916529) zu verkaufen. Inzwischen werden zwei Millionen Gegenstände pro Woche über mobile Endgeräte eingestellt, so eBay-Chef Donahoe im Conference Call mit Analysten.

Donahoe hatte frühzeitig erkannt, dass Mobiltelefone zu einer neuen E-Commerce Plattform avancieren und eBay entsprechend früh darauf ausgerichtet. Das gilt auch für die boomende Zahlungsdivision PayPal, die unter der neuen Führung von David Marcus künftig noch agiler und effizienter werden soll. In der Sparte dürften nach US-Medienberichten 300 bis 400 der insgesamt 13.000 Stellen wegfallen.

eBay ist heute schon der größte mobile Zahlungsanbieter, freut sich eBay-Chef Donahoe gegenüber dem Wall Street Journal. PayPal konnte seinen Umsatz im jüngsten Quartal um 23 Prozent auf 1,37 Mrd. Dollar steigern. Das abgewickelte Zahlungsvolumen summierte sich auf 35,2 Mrd. Dollar. Über den Mobilfunkweg dürfte in 2012 ein Volumen von zehn Mrd. US-Dollar abgewickelt werden, was ein Zuwachs von 150 Prozent gegenüber 2011 bedeuten würde.

Verdoppeln dürfte sich im laufenden Jahr auch das mobile Marktplatz-Geschäft. 800.000 neue Nutzer hatten im jüngsten Quartal erstmals ihr Smartphone dazu genutzt, um bei eBay einzukaufen. Damit dies auch in Zukunft so bleibt, will eBay weiter kräftig in neue Innovationen investieren.

Mit eBay Now gegen Amazon Prime


Zum Beispiel in die neue App eBay Now. Die mobile Anwendung wird derzeit von Kunden in San Francisco getestet. eBay-Kunden können über die App mit Hilfe des Smartphones Produkte von Macy`s, Target und Walgreens kaufen, wobei die Zustellung noch am selben Tag erfolgen soll.

Man habe festgestellt, dass durchaus Bedarf an solchen Eilzustellungen besteht, heißt es bei eBay. Kunden wollen Waren am selben Tag ins Büro geliefert bekommen, am nächsten Tag in ihr Haus, weiß Donahoe. Ist das Experiment erfolgreich, könnte sich eBay einen weiteren lukrativen Markt erschließen und den Konkurrenten Amazon mit seinem Service Amazon Prime die Stirn bieten.

Kurzportrait

Gegründet im Mai 1996 und ansässig in der kalifornischen Hightech-Schmiede San Jose stieg eBay schnell zu einem der führenden Internet-Unternehmen auf. Dabei setzt das Unternehmen auf Online-Auktionen, die aber ohne Lagerhaltung auskommt. Vielmehr vermittelt der Online-Anbieter lediglich zwischen Käufer und Verkäufer und betreibt hierfür eine Online-Plattform.

Heute besteht die eBay-Gemeinschaft aus rund 100 Millionen aktiven Nutzern und bietet daher das weltweit größte Publikum, wenn es um Versteigerungen von gebrauchten oder neuen Waren im Internet geht. Mit dem Produkt eBay Stores will der Online-Auktionator auch Geschäftskunden ansprechen, welche ihren eigenen Shopping-Bereich auf eBay einrichten wollen.

Durch die Übernahme von PayPal löste eBay sein eigenen Online-Zahlungssystem Billpoint ab und setzt ausschließlich auf PayPal. Später verstärkte sich eBay mit der Übernahme des Online-Angebots Half.com. Half.com bietet über die gleichnamige Internet-Seite stark reduzierte Waren zu Festpreisen an. In 2003 übernahm man den in Südkorea operierenden Online-Anbieter Internet Auctions Company. Die übernommene chinesische Eachnet wurde Ende 2006 wiederum in ein Joint Venture mit Tom Online eingebracht.

Anschließend folgte die Übernahme der deutschen mobile.de. Später kaufte sich eBay mit der Übernahme von Baazee.com in den indischen Online-Auktionsmarkt ein. Ende 2004 übernahm eBay den holländischen Online-Kleinanzeigenmarkt Marktplaats.nl. Darüber hinaus beteiligte sich eBay mit 25 Prozent an den Kontaktanzeigenservice Craigslist.com. Anfang 2005 übernahm eBay den Kleinanzeigendienst Kijiji. Die übernommene Skyep wurde im Oktober 2009 wieder mehrheitlich an Silver Lake Partners veräußert.

Im Frühjahr 2006 verstärkte sich eBay durch die Übernahme des schwedischen Online-Auktionvoators Tradera.com. Mitte 2006 formte eBay gemeinsam mit dem Anbieter PCHome Online ein Joint Venture in Taiwan. Anfang 2007 kaufte eBay den Ticket-Dienst StubHub auf. Im Jahr 2008 folgten mit der Übernahme des Zahlungsdienstes "Bill Me Later" und den dänischen Anzeigenseiten dba.dk und bilbasen.dk weitere Zukäufe. Im Frühjahr 2009 übernahm eBay den südkoreanischen Online-Marktplatz Gmarket. Den übernommenen Kleinanzeigenservice Kijiji benannte eBay im Frühjahr 2010 in eBayClassifieds.com um. Mitte 2010 schluckte eBay die iPhone App RedLaser. Ende 2010 schluckte eBay das Berliner Shopping-Portal Brands4friends. Im Frühjahr 2011 kaufte eBay den E-Commerce Spezialisten GSI Commerce. Zudem wurde der Mobile-Werbespezialist Where.com übernommen und zur Jahresmitte der Mobile-Zahlungsspezialist Zong aufgekauft. Ende 2011 erfolgten mit Magento und Hunch zwei weitere Zukäufe. Nach der Übernahme von GittiGidiyor trennte sich eBay in 2012 von seiner Einheit Rent.com und verkaufte diese Primedia.

Zahlen

Der Online-Marktplatz eBay hat im vergangenen dritten Quartal 2012 seinen Umsatz um 15 Prozent auf 3,4 Mrd. US-Dollar steigern können, nach Einnahmen von 2,97 Mrd. Dollar in der Vorjahresperiode. Dabei konnte eBay seinen Nettogewinn um 22 Prozent auf 597 Mio. US-Dollar oder 45 US-Cent je Aktie steigern, nach einem Profit von 491 Mio. Dollar oder 37 US-Cent je Aktie in der Vorjahresperiode. Ausgenommen außergewöhnlicher Sonderbelastungen konnte eBay einen Nettogewinn von 55 US-Cent je Aktie realisieren und damit die Gewinnerwartungen der Wall Street um einen Cent übertreffen.

Die Marktplatz-Umsätze kletterten bei eBay um neun Prozent auf 1,81 Mrd. Dollar, nachdem das Geschäft insbesondere in den USA und Asien wuchs. Das Handelsvolumen im Marktplatzgeschäft rund um eBay.com und andere eBay-Seiten wuchs um elf Prozent auf 16,28 Mrd. US-Dollar Die Zahl der aktiven Nutzer legte um zehn Prozent zu, wobei 800.000 neue Nutzer allein über den Mobile-Weg kamen. Die PayPal-Division konnte ihre Erlöse um 23 Prozent auf 1,37 Mrd. Dollar steigern und ist inzwischen der Wachstumsmotor im Konzern. PayPal beendete das Quartal mit 117,4 Millionen aktiven Kundenkonten, ein Zuwachs von 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Markt und Wettbewerb

Meldung gespeichert unter: eBay, Hintergrundberichte, Internet

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