Digital River - Hecht im Karpfenteich
(IT-Times) Für den amerikanischen E-Commerce-Spezialisten Digital River (Nasdaq: DRIV<DRIV.NAS>, WKN: 915918<RIV.FSE>) war das vergangene Geschäftsjahr 2006 ein voller Erfolg. Sowohl Umsatz und Gewinne sind kräftig gestiegen, was sich auch im laufenden Jahr weiter fortsetzen soll.
Mitte Januar stellte Digital River dann auch gleich seine neuen Online-Programme vor. Darunter eine Email-Management-Anwendung, einen Preis- und Shopping-Vergleichsdienst sowie ein Kontext-Werbeprogramm, das Firmen dabei helfen soll, neue Kunden zu gewinnen und neues Umsatzpotential zu erschließen.
Nunmehr muss die Gesellschaft nur noch seine zuletzt stark gestiegenen Kosten in den Griff bekommen. Während die Gesamtausgaben zuletzt um 52 Prozent stiegen, kletterten die Kosten für Vertrieb und Marketing um 50 Prozent. KurzportraitDie im Jahre 1994 gegründete Digital River beschäftigt sich der Gründung mit dem E-Commerce Geschäft. Ursprünglich auf den Vertrieb von Software über das weltweite Computernetz Internet spezialisiert, baute Digital River sein Geschäftsmodell in den letzten Jahren weiter aus und bietet seither insbesondere Outsourcing-Lösungen für Unternehmen an, welche ihrerseits das Geschäft von der traditionellen Vertriebsschiene ins Internet verlagern wollen. Diese Lösungen umfassen nicht nur Homepage-Design und Web Hosting, sondern auch Produkt-Verwaltung und die Sicherheit des Web-Auftritts.
Dabei bietet Digital River inzwischen komplexe E-Commerce Systeme und Services an, welche die Integration in bestehende Systeme erlauben und zugleich den Zahlungsverkehr überwachen. Kundenbetreuung und Marketing runden das umfangreiche Servicepaket von Digital Rivers Produktportfolio ab. Insgesamt bietet das Unternehmen derzeit mehr als 40.000 Unternehmen weltweit die Möglichkeit, im Betrieb von Web- und E-Commerce Projekten Kosten einzusparen. Zu den namhaften Kunden der Gesellschaft gehören neben Symantec, auch Autodesk, eBay und Hewlett-Packard. Insgesamt setzen bereits mehr als 30.000 Kunden der Gesellschaft auf die Web-basierten Transaktionssysteme von Digital River. Daneben bietet Digital River über seine Tochter GameZone Online spezielle Lösungen für die Videospieleindustrie an.
Im Jahr 2002 kaufte Digtial River das eStores-Geschäft des insolventen Internet- und Softwarespezialisten Beyond.com. Später übernahm das Unternehmen technisches Know-how des Internet-Spezialisten Infocon America. Im April 2004 verstärkte sich Digital River in Europa mit der Übernahme von element 5. Im Frühjahr 2005 kaufte Digital River den E-Commerce Serviceanbieter SWReg. Später folgte die Übernahme des E-Commerce Spezialisten Commerce5. Gleichzeitig beteiligte sich Digital River mit 14 Prozent an Intraware. Anfang 2006 übernahm Digital River den Marketingspezialisten Direct Response Technologies.
Neben Softwareentwicklern wie Symantec, Autodesk und Novell, zählen auch traditionelle Firmen aus der Old Economy zum Kundenkreis von Digital River. Der Antivirus-Anbieter Symantec gilt als der größte Einzelkunde des Unternehmens. Gleichzeitig vermarktet Digital River seine Produkte und E-Commerce Services über dritte Partnerunternehmen. Präsident und Unternehmenschef Joel Ronning hält nach wie vor eine Minderheitsbeteiligung an Digital River.
Zahlen
Für das vergangene vierte Quartal 2006 meldet Digital River einen Umsatzanstieg auf 83 Mio. US-Dollar, nach Einnahmen von 61,6 Mio. Dollar im Jahr vorher. Der Gewinn fiel zunächst um 9,7 Prozent auf 16,4 Mio. Dollar oder 36 US-Cent je Aktie, nach einem Plus von 18,1 Mio. Dollar oder 45 US-Cent je Aktie in der Vorjahresperiode. Ausgenommen außergewöhnlicher Sonderbelastungen ergibt sich für das jüngste Quartal ein operativer Gewinn von 21,6 Mio. Dollar oder 47 US-Cent je Aktie, nach einem operativen Plus von 15,4 Mio. Dollar im Jahr vorher.
An der Wall Street hatte man im Vorfeld zunächst mit Einnahmen von 82,4 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 46 US-Cent je Aktie kalkuliert. Die operative Gewinnmarge schwand im jüngsten Quartal von 30 auf 21 Prozent. Dies lag nicht zuletzt an den deutlich gestiegenen Kosten, die um 52 Prozent anzogen.
- Zurück
- Weiter
Meldung gespeichert unter: IT-News
© IT-Times 2024. Alle Rechte vorbehalten.