DIE WOCHENEND-STORY: eBay will Skype kaufen & drei Fliegen mit einer Klappe schlagen

Der Vorteil bei Skype: Um an dem Service teilzunehmen, muss nur eine Registrierung vorgenommen und die Software heruntergeladen werden. Monatliche Gebühren werden nicht fällig. So können Skype-Nutzer untereinander gratis telefonieren, nur eine Breitband-Internetverbindung ist notwendig. Auch Telefonate in das Festnetz sind gegen Gebühr möglich. Insgesamt kommt das in Privatbesitz befindliche Unternehmen auf geschätzte 50 bis 70 Mio. Euro Umsatz - bei rund 200 Beschäftigten. Skype bietet aber auch zahlungspflichtige Dienste an. Nach Angaben der Gesellschaft läuft bereits die Hälfte des VoIP-Traffics in Nordamerika über ihre Software.

Aber warum?

Zunächst muss festgehalten werden, dass sich eBay und Skype in einer „schwierigen Phase“ der Übernahmeverhandlungen befinden, wie es aus Insiderkreisen hieß. Als Preis ist eine Summe zwischen zwei und drei Mrd. US-Dollar im Gespräch. Rupert Murdochs News Corp. hatte sich bereits vor einiger Zeit einen Korb abgeholt. Aber was macht das Unternehmen so wertvoll? Bis 2020 soll allein in Deutschland das klassische Festnetz durch VoIP ersetzt worden sein. Skype ist also ein führender Anbieter in einem Zukunftsmarkt. Google hatte übrigens Ende August verkündet, ein eigenes VoIP-Angebot zu entwickeln, auch Yahoo! bemüht sich in diese Richtung. Selbst Microsoft hat entsprechende Ambitionen.

Will eBay sich ein zweites Standbein aufbauen oder einfach nur an diesem Wachstumsmarkt teilhaben, würde eine Übernahme Sinn machen. Filetstück wäre zudem der Kundenstamm von 53,5 Millionen Nutzern, der gleich mit übernommen und für das Kerngeschäft erschlossen werden könnten. Und drittens: Über die Software könnten zusätzliche Dienste wie der Online-Verkauf von Filmen und Musik abgewickelt werden, was ebenfalls eher mit dem Kerngeschäft zu tun hat. Das Objekt der Begierde muss nicht immer auf den ersten Blick erkennbar sein. Andererseits könnte eBay so drei Fliegen mit einer Klappe schlagen... (ndi)

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