Daimler greift mit erstem vollelektrischem Citaro-Bus chinesischen Vorreiter BYD an

Zu spät seien die Schwaben nach eigener Meinung aber nicht bei Elektrobussen. Die Daimler AG schätzt, dass bis zum Jahr 2030 rund 75 Prozent aller Stadtbusse in Europa mit einem alternativen Antrieb eingesetzt werden.

„Daimler Buses beginnt nun ganz konkret das Zeitalter der Elektro-Mobilität“ […] Wir bringen unseren Elektro-Bus so zügig wie möglich auf die Straße. Aber wir tun dies nicht überstürzt. Er soll ausgereift sein und leistungsfähig“, erläuterte Hartmut Schick, Leiter der Daimler-Bussparte, die zukünftige Elektromobilität-Strategie.

Das Problem: Ein Elektrobus kostet mehr als das Doppelte eines herkömmlichen Busses mit Verbrennungsmotor. Hinzu kommen noch Investitionen für die Lade- und Werkstattinfrastruktur. Bislang ist die Reichweite von E-Bussen auch noch relativ eingeschränkt.

„Wenn ein Verkehrsbetrieb seine Flotte vollständig elektrifizieren möchte, ist das ein komplizierter Eingriff in alle Betriebsabläufe und dauert mehrere Jahre“ […] Nach dem Serienstart werde man sehen, wie sich die Nachfrage beim vollelektrischen Citaro entwickelt: „Abhängig davon fahren wir dann die Produktion hoch“, fügte Schick hinzu.

Die Daimler AG hatte zudem im Vorfeld angekündigt, neben dem Geschäftsfeld Daimler Financial Services auch die Units Mercedes-Benz Cars & Vans sowie Daimler Trucks & Buses als jeweils rechtlich selbstständige Bereiche in Zukunft zu führen. Die Daimler AG ist zudem am Bus-Discounter FlixBus beteiligt.

Zum 1. April 2018 übernimmt Till Oberwörder (47), seit Juli 2015 Head of Marketing, Sales and Services Mercedes‑Benz Trucks, die Leitung bei Daimler Buses und löst damit Hartmut Schick (56) ab, der Daimler Trucks Asia in Zukunft führen wird.

Dann wird sich zeigen, ob sich Daimler Buses schneller in Richtung alternative Antriebe entwickelt, als es bislang der Fall war. Zumindest kann das Unternehmen den positiven Image-Transfer des Konzerns auch für die Bussparte nutzen... (lim/rem)