Cree stärkt LED-Chipgeschäft

Dienstag, 27. Juni 2006 um 00:00

(IT-Times) Durch die Übernahme des US-Halbleiterspezialisten Intrinsic Semiconductor will der Halbleiter - und LED-Spezialist Cree (Nasdaq: CREE<CREE.NAS>, WKN: 891466<CR6.FSE>) sein LED-Chipgeschäft technisch stärken. Durch die Integration der Intrinsic-Technologie soll die Entwicklung von leistungsstärkeren Halbleitern und kostengünstigeren LEDs beschleunigt werden, heißt es.

Dies scheint auch notwendig. Während das XLamp-Produktgeschäft half, den Umsatz im jüngsten Quartal auf ein neues Rekordhoch zu hieven, enttäuschte das LED-Chipgeschäft. Für das laufende Juniquartal musste Cree deshalb seine Umsatz- und Gewinnprognosen nach unten korrigieren, was einen deutlichen Kursrückgang bei Cree-Aktien auslöste.

Das laufende vierte Fiskalquartal gilt ohnehin als Übergangsquartal, wobei das Unternehmen durch die Ausgaben in Forschung und Entwicklung und die Inbetriebnahme seiner neuen Chipfabrik in North Carolina die nächste Produktgeneration vorbereiten will und hierdurch zunächst höhere Kosten in Kauf nimmt.

Japans Sumitomo bestellt weniger

Ein Auslöser der jüngsten Kursverluste war auch die Ankündigung, dass der japanische Konzern Sumitomo Corp im nächsten Fiskaljahr Produkte im Wert von 180 Mio. Dollar bei Cree ordern wird, zehn Prozent mehr als von Cree zunächst erwartet. Allerdings konnte Cree im Vorjahr noch Produkte im Volumen von 200 Mio. Dollar an Sumitomo ausliefern.

Über den Auftragsrückgang aus Japan konnte auch nicht der jüngste Großauftrag aus Korea hinwegtäuschen. Demnach wird die Seoul Semiconductor Co in den nächsten fünf Quartalen LED-Chips im Wert von 40 Mio. Dollar von Cree beziehen.

Langfristig scheinen die Wachstumsaussichten für Cree aber weiter intakt. Die LED-Chips Crees kommen nicht nur in großflächigen Werbeanzeigentafeln, sondern auch in Handys zum Einsatz. Nachdem bereits im ersten Quartal 2006 mit 226,7 Mio. Handys weltweit 26 Prozent mehr Mobiltelefone ausgeliefert werden konnte, heben Marktforscher aus dem Hause Gartner ihre Prognose für das laufende Jahr an. Die Gartner-Analysten rechnen nunmehr mit 960 Mio. verkauften Geräten, was einem Plus von 18 Prozent gegenüber 2005 entsprechen würde.

Kurzportrait

Die in Durham ansässige Cree ist nicht nur für seine speziellen Halbleiter und Mikrochips für den Bereich drahtlose Kommunikationstechnik bekannt. Gleichzeitig gilt das Unternehmen als einer der führenden Entwickler für LED-Chips (Light Emitting Diodes), welche in Großbildschirmen und Videoleinwänden zum Einsatz kommen. So besteht die Videoleinwand am New Yorker Times Square aus LEDs aus dem Hause Cree. Diese Produkte kommen aber nicht nur bei prominenten Videoleinwänden zum Einsatz, sondern auch bei herkömmlichen Anzeigetafeln und anderen Displays. Zu den Kunden zählen daher nicht nur Nokia, sondern auch Motorola Insgesamt verfügt Cree über mehr als 200 Patente im Zusammenhang mit der LED-Technik.

Cree Lighting, ansässig in Santa Barbara, wurde von Cree übernommen und operiert inzwischen als vollständige Tochter von Cree. Cree Lighting ist dabei für die Entwicklung von GaN-basierten Transceivern verantwortlich. Diese werden unter anderem in der Datenübertragung (Satellitentechnik), sowie in der Breitbandkommunikation eingesetzt. Insgesamt expandiert Cree Lighting derzeit weiter in Richtung Halbleiterherstellung und Test-Equipment.

So stellt das Unternehmen auch so genannte SiC (Silicon Carbide Diodes) Wafer her, welche im Gegensatz zu herkömmlichen Silikon-Wafern unter höheren Temperaturbedingungen und einer höheren Spannung arbeiten. Diese werden hauptsächlich in speziellen Forschungslabors eingesetzt. UltraRF, welche von Cree übernommen wurde und nun unter dem Namen Cree Microwave auftritt, wurde im Jahr 2005 allerdings weitgehend wieder abgewickelt. Im Jahr 2004 verstärkte sich Cree mit der Übernahme von Teilbereichen der ATMI-Tochter Advanced Technology Materials. Mitte 2006 übernahm Cree den US-Halbleiterspezialisten Intrinsic Semiconductor.

Das Unternehmen, welches in den letzten Jahren durch Akquisitionen sein Produktportfolio ergänzte, setzt zwei Drittel seiner gesamten Produkte außerhalb der USA ab. Daneben ist das Unternehmen durch seine Tochter Cree Asia-Pacific Ltd. auch in Asien präsent.

Zahlen

Für das vergangene Märzquartal meldet Cree einen Umsatzanstieg auf 107,7 Mio. US-Dollar, was einem Zuwachs von zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dabei konnte Cree zunächst einen Gewinn von 5,2 Mio. Dollar oder 31 US-Cent je Aktie erwirtschaften, nach einem Plus von 20,7 Mio. Dollar im Jahr vorher.

Meldung gespeichert unter: IT-News

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