Consumer Technology 2023: KI bringt neue Impulse

Künstliche Intelligenz (KI)

Dienstag, 22. August 2023 um 16:04

Mehr Deutsche nutzen Videostreaming, viele wünschen sich Einsatz von Künstlicher Intelligenz

Bekanntheit des Metaverse steigt

Bitkom präsentiert Trendstudie „Zukunft der Consumer Technology“ zur IFA

BITKOM

Berlin, 22. August 2023

Die Umsätze mit Unterhaltungselektronik gehen in Deutschland zwar leicht zurück, doch wachsender Zuspruch für KI und Streaming zeigen Perspektiven auf. Laut aktuellen Prognosen des Bitkom wird der Umsatz mit Consumer Technology in diesem Jahr etwa 8,1 Milliarden Euro betragen. 2022 wurden in diesem Markt noch 8,3 Milliarden Euro, 2021 8,9 Milliarden Euro und 2020 9,3 Milliarden Euro umgesetzt. „Während der Corona-Einschränkungen hatten sich viele Menschen neue Geräte für zu Hause angeschafft. Das gab der Nachfrage einen kräftigen Schub, führt jetzt aber erwartungsgemäß dazu, dass die Verkäufe leicht zurückgehen. Impulse erwarten wir von neuen Technologien wie Künstlicher Intelligenz und perspektivisch auch dem Metaverse“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder.

Wie der Digitalverband Bitkom in seiner neuen Trendstudie „Zukunft der Consumer Technology 2023“ aufzeigt, werden Flat-TVs im laufenden Jahr mit 3,09 Milliarden Euro erneut den größten Anteil am Markt für Unterhaltungselektronik ausmachen. Dahinter folgen Audio- und Video-Zubehör mit 1,83 Milliarden Euro, Spielkonsolen mit 0,84 Milliarden Euro, Audiogeräte mit 0,8 Milliarden Euro und Digitalkameras mit 0,55 Milliarden Euro. Smartphones weist Bitkom gesondert aus und rechnet sie nicht der Unterhaltungselektronik zu. Bitkom geht davon aus, dass in diesem Jahr in Deutschland 19,5 Millionen Smartphones verkauft werden. Die entsprechenden Umsätze sollen bei 11 Milliarden Euro liegen, der Durchschnittspreis pro Smartphone beträgt 565 Euro, das ist ein neuer Spitzenwert. Rohleder: „Die Verbraucherinnen und Verbraucher sind bereit, für hochwertige Smartphones mit besonders großen Bildschirmen und leistungsfähigen Kameras mehr zu zahlen. Sie ersetzen damit dann andere Geräte wie zum Beispiel Digitalkameras oder auch Tablet PCs.“

Klassisches und internetbasiertes Fernsehen fast gleichauf
Eine beliebte Form der digitalen Unterhaltung bei den Deutschen ist und bleibt das Streamen von Videos, Filmen und Serien. Derzeit schauen 95 Prozent zumindest hin und wieder klassisch TV, also das aktuelle Fernsehprogramm, das sie über Kabel, Satellit oder Antenne empfangen. Doch die Zahl der Nutzerinnen und Nutzer, die Videos über das Internet streamen, steigt: 84 Prozent der Deutschen ab 16 Jahren konsumieren hin und wieder solche Inhalte – im Vorjahr waren es erst 75 Prozent. Insgesamt nutzen dafür 75 Prozent Videoportale wie YouTube oder Vimeo. Ebenfalls beliebt ist zeitversetztes Fernsehen, sprich im Fernsehen bereits gelaufene Sendungen, die in den Apps oder der Mediatheken von Anbietern und Sendern wie Joyn oder Zattoo abgerufen werden können (63 Prozent). Dahinter folgen Spielfilme und Serien über On-Demand-Portale wie Netflix (55 Prozent), Videos in sozialen Netzwerken (40 Prozent), das aktuelle Fernsehprogramm über eine Internetverbindung, zum Beispiel in den Apps oder auf den Seiten der Fernsehsender (29 Prozent) und Sportereignisse auf Portalen wie Sky Go oder Dazn (24 Prozent). Filme und Serien per DVD oder Blu-Ray zu schauen, hat dagegen deutlich an Bedeutung eingebüßt – nur noch jede oder jeder Siebte (14 Prozent) nutzt diese Möglichkeit zumindest hin und wieder. „Das traditionelle Fernsehen ist nicht out, aber zumindest für junge Menschen sind neue, digitale Videoangebote inzwischen wichtiger“, so Rohleder.

Wer Videostreaming nutzt, ist damit in der Regel intensiv beschäftigt: 9,6 Stunden wird im Schnitt pro Woche gestreamt. 37 Prozent nutzen dabei nur kostenlose Videostreams. Knapp die Hälfte (46 Prozent) ruft Filme und Serien ohne Abo einmalig ab und zahlt dafür. 32 Prozent nutzen kostenpflichtige Videostreaming-Dienste im Abo. Allerdings wird im Schnitt weniger dafür bezahlt: Für Videostreaming-Abos geben die Nutzerinnen und Nutzer durchschnittlich 15,70 Euro im Monat aus, vergangenes Jahr waren es noch 17,90 Euro. Der aktuelle Wert liegt sogar leicht unter dem Niveau des Vor-Corona-Jahres 2019 von 16,40 Euro. Rohleder: „Während der Corona-Pandemie sind die Ausgaben für Streaming nach oben gegangen, jetzt geht der Trend wieder in die andere Richtung. Dafür steigt die Zahl der Nutzerinnen und Nutzer, was auch an den Monetarisierungsmodellen der Anbieter liegen könnte. So gibt es mittlerweile oft die Option, eine reduzierte Monatsgebühr für das Abo zu bezahlen, wenn im Gegenzug Werbung eingespielt wird.“

Einsatz von KI wie ChatGPT beim Streaming von vielen erwünscht
Ein Aspekt, der beim Videostreaming an Bedeutung gewinnt, ist Künstliche Intelligenz. 38 Prozent der Nutzerinnen und Nutzer von Videostreaming wünschen sich, einer KI wie ChatGPT schildern zu können, welche Art von Sendung sie schauen möchten, sodass diese dann eine Sendung nur für sie erschafft. 44 Prozent wünschen sich, dass eine KI wie ChatGPT eine Sendung automatisch für sie startet, nachdem sie ihr gesagt haben, welche Art Sendung sie schauen möchten. Nur etwa die Hälfte (53 Prozent) würde sich daran stören, wenn eine KI die Handlung von Serien oder Filmen erstellt hätte. „Künstliche Intelligenz eröffnet ganz neue Möglichkeiten für die Film- und Fernsehbranche. Viele Zuschauerinnen und Zuschauer wollen bei der Auswahl von Videos durch eine KI unterstützt werden. Und viele wünschen sich auch individuell durch eine KI auf sie zugeschnittene Plots und Verläufe im Film“, so Rohleder.

Beim Audiostreaming bewegt sich die Zahl der Nutzerinnen und Nutzer auf dem Niveau des Vorjahres: Rund zwei Drittel der Deutschen (68 Prozent) streamen zumindest hin und wieder Audio-Inhalte (2022: 67 Prozent). Am häufigsten werden dafür Audiostreaming-Dienste (59 Prozent) und Video-Plattformen (58 Prozent) genutzt, gefolgt von speziellen Podcast-Streaming-Services (35 Prozent), Internetradios (30 Prozent) und Anbietern von Hörbuch- und Hörspiel-Diensten (19 Prozent). Dabei hören die Nutzerinnen und Nutzer von Audiostreaming-Diensten am liebsten Musik (89 Prozent), dahinter kommen Podcasts (54 Prozent) sowie Hörbücher und Hörspiele (34 Prozent). 62 Prozent nutzen mindestens einen kostenpflichtigen Audiostreaming-Dienst (2022: 55 Prozent). Aber auch hier gehen die monatlichen Ausgaben zurück: Waren es 2022 durchschnittlich 13,10 Euro, sind es aktuell noch 11 Euro, die Nutzerinnen und Nutzern kostenpflichtiger Audiostreaming-Dienste ausgeben.

Meldung gespeichert unter: Künstliche Intelligenz (KI, Artificial Intelligence=AI), Digitalisierung, BITKOM, Marktdaten und Prognosen, Software, Internet, Verbände

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