Cognos wieder im Aufwind

Montag, 25. September 2006 um 00:00

(IT-Times) Die Aktien von Kanadas führendem Softwareanbieter Cognos (Nasdaq: COGN<COGN.NAS>, WKN: 873669<CSI.FSE>) zogen zuletzt um knapp zehn Prozent an, nachdem das Unternehmen im jüngsten Quartal mit positiven Umsatz- und Gewinnzahlen aufwarten konnte.

Zuletzt litt das Unternehmen unter hohen Kosten, welche die Gewinnmargen dahin schmelzen ließen. Unter anderem zog der Kanada-Dollar in den vergangenen zwei Jahren um rund 20 Prozent an, was sich negativ auf die Exportchancen des Unternehmens auswirkte. So sah sich Cognos Anfang September dazu veranlasst, sechs Prozent seiner Stellen zu streichen. Ziel ist eine langfristige operative Gewinnmarge von 20 Prozent. Die jüngsten Maßnahmen sollen zu Kosteneinsparungen von 28 Mio. Dollar auf Jahressicht führen.

Während die Stellenkürzungen in erster Linie Management-Posten betreffen, will Cognos an anderer Stelle Personal einstellen. So sollen bis Jahresende 20 bis 25 Vertriebsmitarbeiter zusätzlich eingestellt werden. Damit wollen die Kanadier vor allem den Bereich Kundenbetreuung stärken.

Cognos will weiter zukaufen

Gleichzeitig deutet Cognos-Finanzchef Tom Manley weitere Verstärkung durch Zukäufe an. Nachdem in den vergangenen Jahren eine Reihe von kleineren Übernahmen getätigt wurden, könnte sich die Einkaufstour zum Jahresende weiter fortsetzen. Manley verweist auf die vorhandenen Barreserven, die dank des Cashflows von 16,1 Mio. Dollar im jüngsten Quartal auf 618 Mio. Dollar anschwollen. Im Hinblick auf potentielle Übernahmeziele wollte der Cognos-Manager allerdings keine Namen nennen. In der Vergangenheit hatten Analysten Cognos selbst als potentielles Übernahmeziel gesehen, da sich der gesamte Softwaresektor einer Konsolidierungswelle gegenüber sieht. Doch bisher bestätigten sich Marktgerüchte nicht, so dass Cognos vorerst seine Zukunft als selbständige Gesellschaft weiter gestalten wird. Mit Cognos 8 ist das Unternehmen mit einem schlagkräftigen Produkt am Start, dass dem kanadischen Unternehmen auch aus dem Analystenlager zuletzt wieder viel Lob einbrachte.

Kurzportrait

Die in Ottawa ansässige Cognos wurde ursprünglich im Jahre 1969 gegründet und befasst sich heute mit der Entwicklung von intelligenter Unternehmenssoftware mit dem Ziel, die Abläufe und die Leitungsfähigkeit von Großunternehmen durch den Einsatz von intelligenten Softwarelösungen zu optimieren. So stieg das Unternehmen in den vergangenen Jahren zu nicht zuletzt durch Zukäufe zu einem der führenden Anbieter in diesem Bereich auf.

Inzwischen betreut Cognos mehr als 22.000 Kunden in über 135 Ländern weltweit in Sachen intelligenter Geschäftssoftware. Mit seinem neuen Flagschiffprodukt Cognos 8 will das Unternehmen weiter Marktanteile gewinnen. Auch das Analyse- und Reporting-Tool NetReport soll sich zu einem Wachstumsträger innerhalb der Gesellschaft entwickeln.

Prognos´ PowerPlay galt in der Vergangenheit als die weltweit meistverkaufte OLAP-Software (Online Analytical Processing). PowerPlay analysiert und archiviert Daten aus dem Web, als auch aus Windows- und Excelumgebungen und fasst diese in einem umfassenden Report zusammen. PowerPlay generiert aus relationalen Datenbanken sogenannte PowerCubes, welche Mio. von zusammengefassten Rohdaten und Kategorien enthalten. So können beispielsweise Änderungen in Sachen Marktanteile bzw. Umsatzwachstum, sofort auf Auswirkungen auf andere Geschäftsbereiche bzw. Kosten dargestellt werden.

Mit Cognos Query bietet das Unternehmen ein Web-basiertes Datenzugangssystem an, über dessen Anwender mit Hilfe eines herkömmlichen Browsers Änderungen in Verweisen und Übersichtslisten vornehmen können. Neben Server-basierten und Web-basierten Anwendungen, bietet Cognos auch Software für die Entwicklung von eigenen Anwendungen an. Im Jahr 2002 verstärkte sich das Unternehmen durch die Übernahme des US-Softwarespezialisten Adaytum. Später kaufte Cognos die englische Softa, sowie den asiatischen Vertriebspartner Business Planning Solutions. Im Herbst 2004 übernahm Cognos die schwedische Frango für 52,2 Mio. Dollar. Ende 2004 kaufte Cognos dann die spanische Optima Analytical Solutions S.A., welche künftig unter Cognos Espana firmieren wird.

Zu den namhaften Kunden, welche schon seit längerem auf Cognos-Software setzen, gehören BMG Entertainment, BMW, Boeing, Dow Chemical als auch Hewlett-Packard. In Sachen Vertrieb schloss das Unternehmen Kooperationen mit IBM, Accenture, Fujitsu und Deloitte & Touch ab.

Zahlen

Für das vergangene zweite Fiskalquartal 2007 meldet Cognos einen Umsatzanstieg auf 229,9 Mio. Dollar, was einem Plus von acht Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die für Softwarefirmen so wichtigen Lizenzerlöse stagnierten mit 78,0 Mio. Dollar nahezu auf dem Vorjahresniveau.

Der Gewinn sackte dabei insgesamt zunächst auf 23,8 Mio. Dollar oder 26 US-Cent je Aktie ab, nach einem Plus von 24,9 Mio. Dollar oder 27 US-Cent je Aktie im Jahr vorher. Ausgenommen außergewöhnlicher Sonderbelastungen ergibt sich ein operativer Gewinn von 33 US-Cent je Aktie, nach einem Nettogewinn von 32 US-Cent je Aktie im Jahr vorher. An der Wall Street hatte man im Vorfeld nur mit Einnahmen von 226,9 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 27 US-Cent je Aktie kalkuliert.

Im Hinblick auf das laufende dritte Quartal stellt Cognos Einnahmen von 237 bis 245 Mio. Dollar in Aussicht. Der Nettogewinn soll sich dabei zwischen 40 und 44 US-Cent je Aktie bewegen. Für das laufende Fiskaljahr 2007 rechnet Cognos mit Einnahmen von 950 bis 970 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 1,58 bis 1,65 Dollar je Aktie.

Separat teilte Cognos mit, eigene Aktien im Wert von 200 Mio. Dollar zurückkaufen zu wollen. Damit will die Gesellschaft acht Prozent der ausstehenden Anteile zwischen dem 10. Oktober 2006 und 9. Oktober 2007 zurückkaufen.

Markt und Wettbewerb

Das kanadische Softwarehaus konkurriert im Bereich Analysesoftware mit anderen US-Softwarespezialisten. Als Mitbewerber gilt vor allem der französisch-amerikanische Softwareanbieter Business Objects. Die Franzosen sorgten zuletzt mit der Übernahme von Crystal Decisions für Aufmerksamkeit.

Als ein weiterer ernstzunehmender Mitbewerber ist die im kalifornischen Sunnyvale ansässige Hyperion Solutions einzustufen. Hyperion kaufte zuletzt den kleineren Rivalen Brio und versucht damit weiter Anschluss an Cognos und Business Objects zu halten. Cognos selbst gilt nach der Übernahme von Adaytum als einer der marktführenden Anbieter in diesem Marktsegment.

Meldung gespeichert unter: IT-News

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