Cognos setzt auf Performance Management

Mittwoch, 4. April 2007 um 00:00

(IT-Times) Kanadas führendes Softwarehaus Cognos (Nasdaq: COGN<COGN.NAS>, WKN: 873669<CSI.FSE>) konnte jüngst mit Rekordumsatzzahlen für das vergangene vierte Fiskalquartal 2007 aufwarten und bewegt sich mit großen Schritten auf die Umsatzmarke von einer Mrd. US-Dollar zu.

Große Hoffnungen setzen die Kanadier dabei auf die neue Version ihres Flagschiffprodukts Cognos 8.2, die seit Februar ausgeliefert wird. Cognos 8 zeichnete bereits im letzten Quartal für 92 Mio. Dollar der Lizenzerlöse in Höhe von 130 Mio. Dollar verantwortlich und steuerte damit den Löwenanteil zum gesamten Lizenzumsatz bei. Mit der neuen Cognos-Version sieht sich das Unternehmen dann auch gegenüber der stärker werdenden Konkurrenz gerüstet.

Vor allem nach der jüngsten Übernahme des Rivalen Hyperion durch Oracle hat sich ein weiteres großes Softwarehaus in den Business Intelligence-Markt eingekauft. Bei Cognos fürchtet man diesen Vorstoß aber nicht, sondern sieht die Attacke von Oracle eher als Chance. Vor allem im high-end Markt, wenn es um Performance Management geht, sei man nunmehr das einzig verbliebene unabhängige Anbieter, heißt es aus dem Management.

Cognos der nächste Übernahmekandidat?

Im Analystenlager rechnet man aber durch den Vorstoß des Datenbankriesen Oracle mit einer weiteren Konsolidierung der Branche. RBC-Analyst Mike Abramsky sieht auch Cognos als möglichen Übernahmekandidaten und geht davon aus, dass sich entsprechende Spekulationen noch intensivieren werden. Diese könnten den Cognos-Aktienkurs auf 55 bis 57 US-Dollar treiben, glaubt der Analyst. Die Liste der Interessenten ist recht überschaubar. Nachdem Oracle seinen Hunger in diesem Bereich vorerst gestillt hat, könnte der US-Computerkonzern IBM zuschlagen. Ende Februar vertieften die Kanadier ihre strategische Allianz mit Big Blue im Bereich Workforce Performance Software.

Zunächst blieb aber Cognos selbst weiter auf Einkaufstour und schluckte zu Beginn des Jahres den kalifornischen Business Intelligence-Spezialisten Celequest. Die Celequest-Dashboards seien sofort kompatibel mit Cognos 8 BI, was Firmen einen besseren Überblick über Geschäftsdaten geben soll und dem Bereich Performance Management zu Gute käme, heißt es bei Cognos.

Kurzportrait

Die in Ottawa ansässige Cognos wurde ursprünglich im Jahre 1969 gegründet und befasst sich heute mit der Entwicklung von intelligenter Unternehmenssoftware mit dem Ziel, die Abläufe und die Leitungsfähigkeit von Großunternehmen durch den Einsatz von intelligenten Softwarelösungen zu optimieren. So stieg das Unternehmen in den vergangenen Jahren zu nicht zuletzt durch Zukäufe zu einem der führenden Anbieter in diesem Bereich auf.

Inzwischen betreut Cognos mehr als 25.000 Kunden in über 135 Ländern weltweit in Sachen intelligenter Geschäftssoftware. Mit seinem neuen Flagschiffprodukt Cognos 8 will das Unternehmen weiter Marktanteile gewinnen. Auch das Analyse- und Reporting-Tool NetReport soll sich zu einem Wachstumsträger innerhalb der Gesellschaft entwickeln.

Prognos´ PowerPlay galt in der Vergangenheit als die weltweit meistverkaufte OLAP-Software (Online Analytical Processing). PowerPlay analysiert und archiviert Daten aus dem Web, als auch aus Windows- und Excelumgebungen und fasst diese in einem umfassenden Report zusammen. PowerPlay generiert aus relationalen Datenbanken sogenannte PowerCubes, welche Mio. von zusammengefassten Rohdaten und Kategorien enthalten. So können beispielsweise Änderungen in Sachen Marktanteile bzw. Umsatzwachstum, sofort auf Auswirkungen auf andere Geschäftsbereiche bzw. Kosten dargestellt werden.

Mit Cognos Query bietet das Unternehmen ein Web-basiertes Datenzugangssystem an, über dessen Anwender mit Hilfe eines herkömmlichen Browsers Änderungen in Verweisen und Übersichtslisten vornehmen können. Neben Server-basierten und Web-basierten Anwendungen, bietet Cognos auch Software für die Entwicklung von eigenen Anwendungen an. Im Jahr 2002 verstärkte sich das Unternehmen durch die Übernahme des US-Softwarespezialisten Adaytum. Später kaufte Cognos die englische Softa, sowie den asiatischen Vertriebspartner Business Planning Solutions. Im Herbst 2004 übernahm Cognos die schwedische Frango. Ende 2004 kaufte Cognos dann die spanische Optima Analytical Solutions S.A., welche künftig unter Cognos Espana firmieren wird. Anfang 2007 übernahm man schließlich die kalifornische Celequest.

Zu den namhaften Kunden, die schon seit längerem auf Cognos-Software setzen, gehören BMG Entertainment, BMW, Boeing, Dow Chemical als auch Hewlett-Packard. In Sachen Vertrieb schloss das Unternehmen Kooperationen mit IBM, Accenture, Fujitsu und Deloitte & Touch.

Zahlen

Für das vergangene vierte Quartal meldet Cognos einen Umsatzanstieg um 12 Prozent auf 284,5 Mio. US-Dollar, nach Einnahmen von 253,1 Mio. Dollar im Jahr vorher. Die für Softwarefirmen wichtigen Lizenzerlöse legten um elf Prozent auf 130,5 Mio. Dollar zu. Dabei konnte Cognos zunächst seinen Gewinn um 55 Prozent auf 60,9 Mio. Dollar oder 67 US-Cent je Aktie steigern, nach einem Plus von 39,3 Mio. Dollar oder 43 US-Cent je Aktie im Jahr vorher.

Ausgenommen außergewöhnlicher Sonderbelastungen ergibt sich für das jüngste Quartal ein operativer Gewinn von 74 US-Cent je Aktie. Damit konnte der kanadische Softwarehersteller gleichzeitig auch die Analystenerwartungen deutlich übertreffen. An der Wall Street hatte man im Vorfeld mit Einnahmen von 278,1 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 65 US-Cent je Aktie kalkuliert.

Für das somit abgeschlossene Gesamtjahr meldet Cognos einen Umsatzanstieg auf 979,3 Mio. Dollar, nach Einnahmen von 877,5 Mio. Dollar im Jahr vorher. Der Gewinn stieg auf 115,7 Mio. Dollar oder 1,28 Dollar je Aktie, nach einem Plus von 108,6 Mio. Dollar oder 1,17 Dollar je Aktie im Jahr vorher.

Markt und Wettbewerb

Meldung gespeichert unter: IT-News

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