Citrix Systems - Cloud Computing Boom hievt Citrix-Aktien auf 10-Jahreshoch

Montag, 2. Mai 2011 um 13:17
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(IT-Times) - Der US-Softwarehersteller Citrix Systems (Nasdaq: CTXS, WKN: 898407) bleibt weiter im Höhenflug. Mit einem deutlichen Umsatz- und Gewinnsprung konnte Citrix die Markterwartungen der Analysten übertreffen. Citrix-Aktien legten daraufhin um rund zehn Prozent zu und markierten ein neues 10-Jahreshoch bei über 85 US-Dollar.

Citrix-Chef Mark Templeton sieht den Erfolg seines Unternehmens im Einklang mit dem Trend in Richtung Cloud Computing. Die PC-Ära scheint vorbei, die Cloud-Ära hat begonnen. Um diesen industriellen Wandel zu unterstützen, war Citrix schon frühzeitig mit passenden Produkten am Start, die Anwendern dabei helfen, über das Internet Informationen auszutauschen und mit anderen Nutzern gemeinsam an Projekten zu arbeiten.

XenDesktop-Geschäft verdoppelt sich


Das für Softwarefirmen so wichtige Lizenzgeschäft wurde zuletzt vor allem durch die Citrix-Lösung XenDesktop angetrieben. Das Lizenzgeschäft im Zusammenhang mit dem virtuellen Desktop kletterte um 100 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 43 Mio. Dollar und steuerte damit bereits die Hälfte des gesamten Lizenzgeschäfts für Desktop-Lösungen bei.

8 von 14 Deals im Volumen von mehr als einer Mio. US-Dollar wurden über XenDesktop-Lizenzen abgeschlossen. Mehr als 2.000 verschiedene Kunden haben sich nach Citrix-Angaben für XenDesktop im vergangenen Quartal entschieden. Man habe inzwischen 50 Kunden unter Vertrag, die mehr als 10.000 XenDesktop-Lizenzen erworben haben, heißt es bei Citrix.

Den Erfolg führt Citrix nicht zuletzt auf die neue XenDesktop-Version 5 und XenApp 6 zurück, wodurch Desktop-Virtualisierung nunmehr im großen Stil in Unternehmen Einzug halten. Desktop Virtualisierung soll damit nicht nur einzelnen Firmen vorbehalten sein, sondern zum Massenprodukt avancieren.

Citrix wähnt sich dabei im Vorteil gegenüber anderen Konkurrenzprodukten aus dem Hause VMware und Microsoft, ist XenDesktop nach Citrix-Angaben das einzige Produkt am Markt, dass Anwendern Zugang zu Apps oder Desktops über mehrere PCs, Macs, Tablet PCs und Smartphones bietet. Zentrale Konfigurationsmöglichkeiten und Remote-Support tun ihr übriges, dass Citrix mit XenDesktop bei Unternehmen punkten kann.

Datacenter- und Cloud-Geschäft legt kräftig zu


Neben dem XenDesktop-Geschäft entwickelte sich auch das Datacenter- und Cloud-Geschäft äußert viel versprechend. Hier zogen die Umsätze um 33 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 78 Mio. Dollar an, wobei der Neuproduktumsatz um 27 Prozent zulegte. Das Geschäft wurde insbesondere durch NetScaler angetrieben - hier kletterte der Umsatz um mehr als 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Kurzportrait

Die im Jahre 1989 gegründete und in Fort Lauderdale/Florida ansässige Citrix Systems wird seit 1995 an der Technologiebörse Nasdaq notiert. Das Unternehmen schaffte in der Vergangenheit vor allem durch seine MetaFrame-Software (vormals WinFrame) den Aufstieg in die erste Liga der Softwareanbieter.

Citrix MetaFrame Application Server erlaubt es innerhalb von Unix- oder Windows-basierten Systemen, Anwendungen anderer Betriebssysteme von einem zentralen Server aus zu starten. Dieses System soll dem jeweiligen Anwender einerseits eine größtmögliche Flexibilität einräumen und andererseits Kosten für Firmen in Form von geringerem Speicherbedarf senken.

Neben der MetaFrame-Produktfamilie bietet Citrix auch so genannte Access Portal Software an. Damit sollen Mitarbeiter schnell und einfach auf Inhalte und Softwarelösungen der Zentrale zugreifen können, ohne lange Installationsroutinen und Vertragskonditionen abarbeiten zu müssen. Citrix liefert de facto damit auch die technologische Plattform für das ASP-Geschäft. Durch die Übernahme von XenSource in 2007 stieg Citrix in das Geschäft mit Virtualisierungslösungen ein. Das Produktportfolio des Unternehmens umfasst heute Lösungen wie XenDesktop, XenApp sowie Online-Services wie GoToMeeting, GoToTraining, GoToAssist und GoToMyPC. Daneben bietet Citrix Virtualisierungslösungen wie CitrixXenServer und Citrix Essentials für XenServer und Hyper-V an.

Citrix Systems betreut heute mehr als 230.000 Firmenkunden und über 100 Millionen Nutzer in mehr als 100 Ländern weltweit. Das Unternehmen gilt als Pionier und Marktführer im Zusammenhang mit dem virtuellen Arbeitsplatz außerhalb des Büros, denn Citrix-Software ist neben dem Extranet auch im Intranet, als auch im Internet und drahtlosen Kommunikationsnetzen einsetzbar. Zu den Kunden des Softwarehauses zählen neben AT&T, auch Ericsson, IKEA und Emerson sowie die deutschen Sparkassen. Darüber hinaus kooperiert Citrix neben seinem Vertriebsnetz bestehend aus mehr als 7.000 Händlern, mit weiteren Technologieunternehmen wie mit IBM und Oracle.

Neben dem Softwaregeschäft, welches inzwischen auch Lösungen für Handheld-Computer umfasst, bietet Citrix auch Beratung und Support an. Auch diverse Softwareprodukte rund um den Bereich Load-Balancing zählen zum Produktportfolio des Softwareanbieters. Ende 2003 verstärkte sich Citrix mit der Übernahme des Softwarespezialisten Expertcity. Ende 2004 kaufte Citrix den Sicherheitsspezialisten Net6. Mitte 2005 übernahm Citrix den Sicherheitsspezialisten NetScaler. Im Frühjahr 2006 kaufte Citrix den Client-Server-Softwarespezialisten Reflectent Software. Mitte 2006 folgte die Übernahme des WAN-Spezialisten Orbital Data, wobei gegen Jahresende der Spezialist Ardence zugekauft wurde. Im Frühjahr 2007 schluckte Citrix den Test-Softwareanbieter ThinGenius. Im Herbst 2007 wurde die Übernahme des Virtualisierungsspezialisten XenSource abgeschlossen. Daneben schluckte Citrix den Softwarespezialisten QuickTree. Anfang 2010 verstärkte sich Citrix durch die Übernahme des Suchspezialisten Plago. Ende 2010 kaufte Citrix den Software-as-a-Service Spezialisten NetViewer AG.

Zahlen

Der Umsatz kletterte im vergangenen Märzquartal um 18 Prozent auf 491 Mio. US-Dollar, nach Einnahmen von 414 Mio. Dollar in der Vorjahresperiode. Während die Erlöse in der Asien-Pazifik-Region um 25 Prozent anzogen, kletterte das Amerika-Geschäft um 22 Prozent.

Der Nettogewinn legte um 55 Prozent auf 73,3 Mio. US-Dollar oder 38 US-Cent je Aktie zu. Ausgenommen außergewöhnlicher Sonderbelastungen konnte Citrix einen Nettogewinn von 97 Mio. Dollar oder 50 US-Cent je Aktie realisieren, nach einem Profit von 75 Mio. Dollar oder 40 US-Cent je Aktie im Jahr vorher.

Mit den vorgelegten Zahlen gelang es Citrix die Markterwartungen der Analysten zu übertreffen, die im Vorfeld nur mit Einnahmen von 475 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 42 US-Cent je Aktie gerechnet hatten.

Während die Produktlizenzerlöse um 22 Prozent anzogen, kletterte das Geschäft mit Update-Lizenzen um neun Prozent. Das Online-Servicegeschäft zog um 17 Prozent an. Im operativen Geschäft konnte Citrix einen positiven Cashflow von 159 Mio. Dollar erwirtschaften.

Markt und Wettbewerb

Meldung gespeichert unter: Citrix, Hintergrundberichte, Software

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