centrotherm setzt auf Forschung und Entwicklung

Donnerstag, 23. Dezember 2010 um 15:43
centrotherm photovoltaics

BLAUBEUREN (IT-Times) - Einer der führenden internationalen Solarausrüster, die centrotherm photovoltaics AG, scheint mit der aktuell schlechten Stimmung in der Solarbranche wenig am Hut zu haben. Die Auftragsbücher sind gut gefüllt und zuletzt tätigte man noch Investitionen, von denen sich das Unternehmen Impulse für die Zukunft erhofft.

So stieg die centrotherm photovoltaics AG (WKN: A0JMMN) zu Beginn des Monats beim taiwanesischen CIGS-Dünnschichthersteller Sunshine PV Corp. ein. Insgesamt wurden 14,4 Prozent der Sunshine PV erworben. Die centrotherm-Tochtergesellschaft photovoltaics Asia Invest Pte. Ltd. in Singapur hat im Zusammenhang mit einer Kapitalerhöhung bei Sunshine einen einstelligen Millionen-Euro-Betrag beigesteuert. Zu Beginn des neuen Jahres soll die Beteiligung an Sunshine PV auf etwa 25 Prozent ausgebaut werden. Der Einkauf bei Sunshine kann nach Unternehmensangaben von centrotherm vor allem als strategisch motivierte Maßnahme gedeutet werden. Ziel sei demnach die Integration von neuen Selen-Anlagen, die centrotherm bei Sunshine einführen will, um dadurch die eigene CIGS-Dünnschicht-Technologie weiterentwickeln zu können. Zudem steigert diese Beteiligung die Präsenz im asiatischen Markt. Dort ist centrotherm bereits sehr solide aufgestellt, was dazu beiträgt, weniger von den Subventionskürzungen im deutschen Heimatmarkt betroffen zu sein als andere Solarausrüster.

centrotherm erhält weitere Aufträge aus Asien

centrotherm erzielt mehr als 90 Prozent des Umsatzes im Ausland. So stammen viele Aufträge aus Asien. Aufgrund der derzeit hohen Nachfrage bauen viele asiatische Hersteller, insbesondere aus China, ihre Produktion kräftig aus, um die hohe Nachfrage bedienen zu können. Doch sollte die Konjunktur entgegen den aktuellen Erwartungen weiter abflauen, droht dem Markt erneut ein Missverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage. Sinken die Auslastungskapazitäten der Branche, dürfte es zu einem erneuten Preisverfall kommen. Diese Gefahr erachten Analysten aber derzeit als wenig akut. Zwar dürften die Preise für Solarzellen im ersten Halbjahr 2011 weiter sinken, doch der Rückgang dürfte schwächer ausfallen als im Vorjahr. Analysten erwarten für das erste Quartal 2011 Durchschnittspreise von 1,65 US-Dollar pro Watt bei Solarzellen - bislang ging man von einem Preisrückgang auf 1,50 Dollar je Watt aus. Um weiter wettbewerbsfähige Produkte anbieten zu können, investiert centrotherm viel Geld in Forschung und Entwicklung. In 2010 sollen so insgesamt 50 Mio. Euro in Forschung und Entwicklung fließen, um weiterhin zu den Technologieführern gezählt werden zu können. Als Technologieführer löst man sich ein wenig vom Preiskampf, da die Produkte nicht so einfach durch einen günstigeren Anbieter substituiert werden können.

Kurzportrait

Die in Blaubeuren ansässige centrotherm photovoltaics AG ging im Jahre 1976 aus der gegründeten centrotherm Elektrische Anlagen GmbH + Co. KG hervor. Das Unternehmen sieht sich heute als einer der weltweit führenden Anbieter von Technologien und Ausrüstung zur Herstellung von Solarsilizium, Solarzellen und Dünnschichtmodulen. centrotherm bietet dabei die komplette Produktpalette an, die für die Herstellung von Siliziumprodukten bis zur fertigen Solarzelle benötigt wird. centrotherm operiert im Wesentlichen aus zwei Geschäftsbereichen heraus: Der Geschäftsbereich Solarzelle & Modul bietet schlüsselfertige Produktlinien für die Produktion von kristallinen Solarzellen und Dünnschichtmodulen an. Dienstleistungen rund um die Fertigung von Solarzellen runden das Produktangebot ab.

Im Geschäftsbereich Silizium & Wafer bietet centrotherm über die Tochtergesellschaft Centrotherm SiTec GmbH Engineering Dienstleistungen und Ausrüstung für die Herstellung von Solarsilizium an, womit Solarzellenhersteller ihre eigene Rohstoffversorgung decken können. Auch die auf Vakuumtechnik und Plasmatechnologien spezialisierte FHR Anlagenbau GmbH ist eine Tochtergesellschaft von centrotherm. Inzwischen bietet centrotherm über das Tochterunternehmen GP Solar auch optische Messsysteme (GP Solar Inspect) an, welche die Qualitätskontrolle bei Wafer- und Solarzellen- sowie Modulprodukten verbessern sollen. Im November 2008 verstärkte sich centrotherm im Siliziumbereich und schluckte den Maschinenbauer Michael Glatt Maschinenbau GmbH. Die Gesellschaft gilt als Marktführer im Bereich Druckbehälter und Apparate, die auch in der Produktion von Solarsilizium zum Einsatz kommen. Zuvor hatte centrotherm bereits den Solarsilizium-Spezialisten SolMic GmbH hinzugekauft.

Neben dem Hauptsitz in Deutschland, ist centrotherm auch mit Niederlassungen im Ausland aktiv. Im Jahr 2008 hat das Unternehmen mit der 100prozentigen Tochtergesellschaft centrotherm photovoltaics Italia S.R.L. eine Niederlassung in Italien gegründet. Mit der 100prozentigen Tochtergesellschaft centrotherm photovoltaics USA Inc. ist das Unternehmen auch in den USA präsent. In 2010 gründete centrotherm noch eine weitere Tochtergesellschaft in Shanghai (China) sowie eine Tochtergesellschaft in Indien. Zu den Kunden des Unternehmens zählen Branchengrößen wie Q-Cells, Er-Sol, Sunways oder Suniva. Zudem kündigte man an, mit der Reis GmbH & Co. KG Maschinenfabrik gemeinsam Lösungen für schlüsselfertige Produktionslinien zur Herstellung kristalliner Solarzellen und Module anzubieten und weiterzuentwickeln. Ende des Jahres 2010 beteiligte sich centrotherm mit 14,4 Prozent an dem taiwanischen CIGS-Dünnschicht-Solarmodulhersteller Sunshine PV Corp. Centrotherm beschäftigt aktuell rund 1.490 Mitarbeiter.

Zahlen

Meldung gespeichert unter: centrotherm photovoltaics, Hintergrundberichte, Solartechnik

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