Canadian Solar gewinnt Marktanteile - dennoch drohen rote Zahlen

Donnerstag, 29. September 2011 um 13:09
Canadian Solar

(IT-Times) - Im Zuge der aktuellen Krise in der Solarindustrie ging es auch für die Aktien von Kanadas führendem Solarkonzern Canadian Solar steil abwärts. Die Papiere markieren jüngst ein Jahrestief bei 4,10 US-Dollar.

Dabei hatte das Unternehmen im vergangenen zweiten Quartal noch mit positiven Zahlen aufwarten können, während andere Solarkonzerne bereits in die roten Zahlen gerutscht sind. Zwar blieb der Nettogewinn deutlich hinter den Markterwartungen zurück, dennoch konnte Canadian Solar (Nasdaq: CSIQ, WKN: A0LCUY) im jüngsten Quartal seine Marktanteile weiter ausbauen, nachdem die Kanadier Solarmodule mit einer Leistung von 287 Megawatt zur Auslieferung brachten, nach 244 Megawatt im ersten Quartal.

Bruttomargen im Rückwärtsgang - Preisspirale dreht sich weiter nach unten


Diese Marktanteilsgewinne gingen allerdings zu Lasten der Gewinnmargen, die von 14,7 Prozent im ersten Quartal auf 13,2 Prozent im zweiten Quartal zurückgingen. Ursächlich war der Umstand, dass die Preise schneller fielen, als das Unternehmen die Kosten senken konnte.

Canadian Solar rechnet damit, dass sich dieser Trend im laufenden Quartal weiter fortsetzen wird und rechnet dabei mit einem Rückgang der Bruttomarge auf 9 bis 12 Prozent, wobei die Kanadier auf durchschnittliche Verkaufspreise von 1,30 Dollar pro Watt hoffen, nach 1,55/1,60 Dollar pro Watt im zweiten Quartal.

Diese Hoffnungen scheinen sich allerdings in Luft aufgelöst zu haben. Laut den Marktforschern aus dem Hause EnergyTrend brachen die durchschnittlichen Verkaufspreise für Solarmodule am Spot-Markt zuletzt weiter ein. Während die Preise für Solarzellen auf 0,70 Dollar je Watt einbrachen, wurden Solarmodule zuletzt weiterhin nur bei 1,12 Dollar je Watt gehandelt, so die EnergyTrend-Experten.

Im dritten und vierten Quartal drohen Verluste


Damit könnte auch Canadian Solar im dritten bzw. vierten Quartal in die roten Zahlen rutschen. Zwar betreibt das Unternehmen den Großteil seiner Fertigungsanlagen in China und kann damit direkt mit chinesischen Großanbietern wie Suntech und Yingli Green konkurrieren, allerdings gilt als Canadian Solar nicht als low-cost Marktführer. Das Unternehmen wird also weitere Maßnahmen ergreifen müssen, um die Kosten noch weiter zu drücken, wollen die Kanadier weiterhin im Konzert der Großen mitspielen.

Kurzportrait

Die in Ontario/Kanada ansässige Canadian Solar wurde im Oktober 2001 gegründet und hat sich in den vergangenen Jahren zum vollintegrierten Solarkonzern entwickelt. Das Unternehmen unterhält nicht nur eine eigene Ingot-Produktion, sondern stellt auch Solarzellen und Module her.

Vertrieben werden die Produkte nicht nur unter der eigenen Marke Canadian Solar, sondern auch an OEM-Hersteller, die dann die von Canadian Solar produzierten Zellen und Module unter dem eigenen Markennamen verkaufen. Die entsprechenden Module stellt Canadian Solar in seinen chinesischen Fabriken in Suzhou, Changshu und Luoyang her.

Verkauft werden die Photovoltaik-Produkte nicht nur im Heimatmarkt China, sondern weltweit in Ländern wie in Deutschland, Italien, Spanien, Frankreich, Südkorea, Kanada und in der Tschechien Republik. Vertrieben werden die Produkte dabei sowohl über Händler, als auch über Systemintegratoren.

Neben mono- und multikristallinen Standard-Modulen (0,2 bis 300 Watt) produziert Canadian Solar seit März 2008 mit der e-Module Reihe auch spezielle Solarmodule, die auf dem Material Upgraded Metallurgical Grade Silizium (UMGSI) basieren. Die e-Modul Reihe verfügt laut Canadian Solar über durchschnittliche Wirkungsgrade von mehr als 15 Prozent. BIPV-Produkte, die vor allem an Fassaden oder Überdächern zum Einsatz kommen, runden das Produktportfolio von Canadian Solar ab.

Daneben fertigt Canadian Solar aber auch spezielle Solarmodule in Kombination mit verschiedenen Elektrogeräten. Beispielsweise werden auch solarbetriebene Ladegeräte und Gartenbeleuchtungen von Canadian Solar vertrieben, wobei das Unternehmen die entsprechenden Elektronikkomponenten von Drittherstellern bezieht.

Ferner entwickelt Canadian Solar aber auch eigene Solarprojekte in Zusammenarbeit mit der öffentlichen Hand. Unter anderem hat das Unternehmen in Kooperation mit der Canadian International Development Agency (CIDA) ein entsprechendes Solarprojekt im Westen Chinas etabliert. Zudem arbeitet das Unternehmen mit lokalen Regierungsbehörden in Suzhou zusammen, um die Konstruktion von Solarparks voranzutreiben.

Zahlen

Für das vergangene Juniquartal meldet Canadian Solar einen Umsatzsprung um 47 Prozent auf 481,8 Mio. US-Dollar. Das Europa-Geschäft zog um 30 Prozent auf 369,1 Mio. Dollar an, während sich das Amerika-Geschäft von 24,2 auf 73 Mio. Dollar nahezu verdreifachte.

Der Nettogewinn kletterte dabei auf 7,1 Mio. Dollar oder 16 US-Cent je Aktie, nach einem Profit von 3,2 Mio. Dollar oder sieben US-Cent je Aktie in der Vorjahresperiode. Analysten hatten im Vorfeld allerdings mit einem Nettogewinn von 28 US-Cent je Aktie bei Einnahmen von 445 Mio. Dollar gerechnet.

Meldung gespeichert unter: Canadian Solar

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