BVDW identifiziert die wichtigsten Themen der digitalen Wirtschaft in 2013

Verbände

Dienstag, 29. Januar 2013 um 09:44
BVDW

„Es sind nicht nur die Trendthemen wie Big Data, Social Media oder Real-Time-Advertising, die für die Unternehmen relevant sind. Entscheidende Weichen für die Zukunft der Branche werden in weiteren Feldern gestellt. In diesem Jahr nehmen verschiedene Entwicklungen einen deutlichen Einfluss auf die Unternehmen der digitalen Wirtschaft – vor allem auf ihre werberefinanzierten Geschäftsmodelle. Als Interessenvertretung sieht unser Verband seine Aufgabe darin, im stetigen Dialog mit Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu stehen und somit einen wichtigen Beitrag durch die Verbandsarbeit zu leisten“, sagt Arndt Groth, Präsident des BVDW.

Digital-Werbung: Messtools, Effizienz und Aufmerksamkeit

Für die meisten der befragten Unternehmen besitzt Digital-Werbung als Grundlage zur Refinanzierung von kostenfrei zugänglichen Inhalten im Internet einen hohen Stellenwert. Die Schaffung von geräteübergreifenden Messtools und effiziente Werbeauslieferung erachten 67 Prozent der befragten Unternehmen als zentrales Thema für 2013. Nur 10 Prozent der Befragten stimmen dieser Behauptung nicht zu. In der Einzelbetrachtung glauben 43,5 Prozent der Unternehmen daran, dass insbesondere Online-Bewegtbildwerbung zunehmend das Aufmerksamkeitspotenzial von TV-Werbung erreicht. Hingegen zeigen sich 32 Prozent bei dieser Fragestellung noch unentschlossen.

Entscheidungsfelder: Netzneutralität und Leistungsschutzrecht

Einen konkreten Handlungsbedarf auf politischer Ebene sehen die befragten Experten im Bereich Netzneutralität. Die Gewährleistung einer Mindestqualität beim Datentransport muss nach Einschätzung von zwei Dritteln der Unternehmen (66 Prozent) ohne Diskriminierung der durchgeleiteten Inhalte erfolgen. Nur eine geringe Minderheit der Unternehmen (4 Prozent) lehnt diese These ab. Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt die BVDW-Umfrage bei der Frage nach einem Leistungsschutzrecht für Verlage. Wenn Suchmaschinen Presseerzeugnisse nicht mehr ungefragt verlinken dürfen, befürchtet rund die Hälfte der Unternehmen (48 Prozent) schädliche Auswirkungen durch dieses Gesetzesvorhaben. In diesem Punkt ist sich noch rund ein Viertel der Experten uneinig (24 Prozent).

Kritische Betrachtung: Social Media und Audio Digital

Aktuelle Trendthemen wie Social Media und Audio Digital beurteilen die befragten Unternehmen zunehmend professioneller. Sechs von zehn Unternehmen (60 Prozent) erwarten, dass ein Erreichen von starker Aufmerksamkeit der Nutzer im Social Web zunehmend schwerer wird. Mögliche Gründe liegen in der zunehmenden Professionalisierung von Social Media auf Unternehmensseite und in dem sich stetig verändernden Mediennutzungsverhalten der Nutzer. Während die Bevölkerung insbesondere im Bereich der Unterhaltung ein hohes Nutzungsinteresse an Online-Musikdiensten zeigt, müssen Audioplattformen und Streamingdienste nach Einschätzung von rund der Hälfte der Experten (47 Prozent) klare Wirkungsnachweise bringen, um sich weiter am Markt zu etablieren.

Herausforderungen: EU-Datenschutzgrundverordnung

Große Herausforderungen sehen 35 Prozent der durch den BVDW befragten Unternehmen in dem aktuellen Entwurf zur EU-Datenschutzgrundverordnung und in einer Umsetzung auf unternehmerischer Ebene. Der BVDW kritisierte bereits Anfang Januar, dass die jüngsten Änderungsvorschläge zur EU-Datenschutzgrundverordnung ein offenes und vielfältiges Internet bedrohen. Über ein Viertel (28 Prozent) kann sich bei der Frage nach Herausforderungen in der Umsetzung von Datenschutzanforderungen noch keine klare Meinung bilden. Der BVDW sieht sich in der Pflicht, seinen Mitgliedsunternehmen mit Handlungsempfehlungen konkrete Hilfestellung im Bereich Datenschutz zu bieten.

Handlungsbedarf: Unternehmensgründungen in Digitalbranche

Rund ein Drittel der Unternehmen (31 Prozent) gibt an, dass die Gründung von Start-ups in der digitalen Wirtschaft in Deutschland schwer ist. Ein gleich großer Anteil der Unternehmen kann diese These weder bestätigen noch ablehnen. Nach Ansicht des BVDW ist die gesamte Gesellschaft gefordert, gemeinsam mit Universitäten, Unternehmen und Politik geeignete Rahmenbedingungen für Start-ups zu schaffen. Deutschland muss künftig seine Standortvorteile verstärkt kommunizieren und attraktive Förderungen für Gründer anbieten.

Methodische Hinweise zur BVDW-Umfrage

Insgesamt haben sich 147 Befragte aus verschiedenen Unternehmen der digitalen Wirtschaft an der Online-Befragung beteiligt. Weitere Informationen zur Stichprobe und der gesamten Befragung sind auf der BVDW-Website unter www.bvdw.org zu finden.

Meldung gespeichert unter: BVDW, Internet

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